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Internationale 
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde, 
Herausgeber: Norbert Ehrlich. 
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14. Jahrgang. Wien, 15. Dezember 1922. Nr. 20. 
*Die Safzßurger 
Von KarI R o 
Babette von Kleimayrn, die Tochter des hoch 
fürstlich salzburgischen geheimen Kabinetts- und Kon 
ferenz-Rates Franz Thaddäus von Klein m a y r n warf 
in den 1862 im II. Bande der „Mitteilungen der Ge 
sellschaft für SalzburgerTLandeskunde“ veröffentlichten 
„Aufschreibungen des Salzburger Münzwardeins, späteren 
Bergrates Bernhard H e i n“ die Frage nach dem Ver 
bleibe der Salzburger Münzstempel auf. 
Diese Frage läßt sich heute dahin beantworten, daß: 
1. Die Stempel der älteren, zu Hall in Tirol geschlage 
nen Münzen dortselbst belassen wurden, wie die von dort 
an das Wiener Münzamt gelieferten Stöcke zeigen. J ) 
2. Die Stempel zu den älteren in Salzburg geschla 
genen Münzen als Alteisen verhandelt und dadurch 
zerstreut wurden, wofür die Zustandebringung des Ober 
eisens für einen Halb-Batzen des Kardinals Matthäus 
Lang vom Heuberge bei Salzburg und für einen 
Halb-Taler des Erzbischofs Michael von Kuenburg 
in Wels spricht. 
3. Der Großteil der jüngeren, seit der Regierung 
des Kardinals Guidobald Grafen von Thun 1654— 
1668 in Verwendung gestandenen Prägestücke in der 
Stempelsammlung des bayrischen Münzamtes in Mün 
chen, — das Obereisen zum Dukaten des Erzbischofs 
Johann Ernest Grafen von Thun v. J. 1693, sowie 
Ober- und Untereisen zum Fünfzehner von 1689 und 
das Obereisen zum Fünfzehner v.j. 1692 laut Mitteilung 
des’damaligen Konservators Richard S c h m i d vom 
24. August 1908 im Augsburger Museum aufbewahrt 
werden und daß: 
5. Die österreichischen Münzstempel durch die 
bayrische Münzkommission, 
6. Die zu deren Herstellung benützten Punzen aber 
im Wiener Münzamte vernichtet wurden. Das kam so: 2 ) 
Bereits in der kgl. Verordnung vom 28. Oktober 1808 
hat König Max Josef von Bayern unter Beibehal 
tung der Hauptmünzstätte in derJHauptstadt München 
als einzigen im Reiche die Aufhebung aller Neben 
münzstätten ausgesprochen. 
Nachdem Salzburg durch den Wiener Frieden, bezw. 
durch den Frankfurter Vertrag vom 12. April 1810 als 
’) Blätter für Münzfreunde 1919 Nr. 5/6. 
2 ) Oberämtliche Bergwesen nnd Münzamtsakten 1808—1814 
im Archive der Landesregierung Salzburg: Akten M. F. 478/619 
und 620 der geheimen Finanz Registratur im Kreisarchive 
München, und Akten des Hofkammer-Ar’chivs in Wien, 
JJIünzstempet\ 
II, Salzburg. 
Salzachkreis bayrisches Land geworden war, wurde 
auch die Salzburger Münzstätte, die nur als Einlösungs 
amt fortbestehen sollte, aufgehoben. Mit A. h. Ent 
schließung vom 5. Oktober 1810 erhielt die bayrische 
Münzkommission den Auftrag,- den Obermünzmeister 
Le P r i e u r baldmöglichst nach Salzburg abzuordnen 
und die dortigen Münzverhältnisse prüfen zu lassen. 
Zufolge dieser Weisung begab sich der kgl. Münz 
oberkommissär Le Prfeur nach Salzburg und übernahm 
daselbst am 26. Oktober 1810 das Münzamt. Bei dieser 
Amtshandlung nahm er alles vorrätige Gold und Silber 
zur Uebertragung nach München an sich und traf auch 
Anordnungen bezüglich der Vorgefundenen Werkzeuge 
und Gerätschaften. Gemäß eines weiteren Auftrages 
Le Prieurs wurden sämtliche, österreichische Gepräge 
tragenden Münzstempel noch während seiner Anwesen 
heit ausgeglüht und die Form des Gepräges durch 
Einhämmern verstaltet, worüber der bisherige Münz 
meister Franz von König und der bisherige Wardein 
Heinrich Konrad B r a n d s t ä 11 e r am 31. Oktober an 
die provisorische Direktion in Berg-, Salz- und Münz 
wesen berichteten. 3 ) Ueber den leider nicht auffind 
baren Revisionsbericht Le Prieurs, mit dem auch das 
als Beilage Nr. 10 angeschlossene Verzeichnis der frag 
lichen 16 Punzen in Verlust geriet, erstattete die kgl. 
Münzkommission an die A. h. Stelle am 23. November 
den Bericht mit den Anträgen, daß u. a. 
7. Die Werkzeuge und Gerätschaften der Münz 
stätte in Salzburg in ein Inventar zu bringen und so weit 
sie nicht zur Einlösung oder zum Scheidgeschäfte not 
wendig erachtet werden, von dem Hauptmünzamte 
München zu übernehmen seien, und 
8. die 16 Originalpunzen, die zu den bisher in 
Salzburg gewöhnlichen k. k. österr. Geprägen gebraucht 
wurden, an das geheime Ministerium der auswärtigen 
Verhältnisse mit einer detaillierten Spezifikation zu über 
geben seien, damit dasselbe diese Originalprägepunzen 
an die k. k. Regierung übergeben könne.“ In diesem 
Berichte heisst es dann weiter: „Dergleichen Origina 
lien seien für jede Regierung ein sehr wichtiger Gegen 
stand, weshalb den im Kommissionsberichte enthaltenen 
Anträgen zugestimmt werde, dass nämlich Se. kgl. Maje 
stät der demnächst eintreffenden k. k. österr. Gesandt- 
s ) C. v. Ernst „Die Münzstätte Salzburg unter österr, 
Herrschaft“ S. 86.
	        
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