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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 4
Wachsminiaturen
(Reliefs)
■■■■■-■■ ■■ zu kaufen gesucht. -------
Kunstsalon Hevesi, Wien
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- VI., Mariahilferstraße 13. -
wonach am 7. März, dem Geburtstage des Präsidenten Masaryk,
besondere Wohltätigkeits-Postmarken zu Gunsten der russischen
Hilfsaktion herausgegeben werden sollen. Weiters wurde vor
geschlagen, zu diesen Ueberdrucken die älteren, sogenannten
Hradschin-Marken zu verwenden, die bei der Postdirektion vor
rätig sind. Nach unseren Informationen wird diesem Antrag Folge
geleistet werden.
(Abendversteigerungen im Dorotheum.) Um
auch den tagsüber in Beruf stehenden Interessenten Gelegenheit
zu bieten, an den Briefmarkenauktionen des Dorotheums teil-
nehmen zu können, wird versuchsweise am Mittwoch jeder
Woche der Beginn der Versteigerungen aut l /.ß Uhr abends
verlegt. Die Dienstag und Freitag stattfindenden Briefmarken
versteigerungen beginnen wie bisher um 3 Uhr nachmittags.
(Sonderbriefmarken für die Deutsche Ge
werbeschau.) Für die Deutsche Gewerbeschau München
1922 hat der Reichspostminister die Ausgabe von Sonder
briefmarken genehmigt,, die. an allen deutschen Postämtern
verkauft werden sollen. Deutschland erhält dadurch seine ersten
Ausstellungsbriefmarken.
VERSCHIEDENES.
(Heinrich Reinhardt). Der Komponist des „Süßen
Mädels“ und anderer beliebter Operetten Heinrich Reinhardt,
der dieser Tage in Wien starb, war ein leidenschaftlicher Sammler.
Seine Liebhabereien bewegten sich auf heterogenen Gebieten:
Neben österreichischen Bildern sammelte er Kunstgegenstände
unterschiedlicher Art, wobei er sein Augenmerk insbesondere
auf solche des 18. und 19. Jahrhunderts legte. Seine liebste
Passion freilich waren Uhren. Uhren, kleine und große, Taschen-,
Wand- und Stehuhren. Immer trug er einige Taschenuhren bei
sich. Fragte man ihn nach der Zeit, so zog er gleichzeitig aus
der linken, wie der rechten Gilettetasche eine durch Alter,
Konstruktion oder durch beides interessante Uhr heraus und
gab man der Verwunderung Ausdruck, daß er zwei Uhren bei
sich trage, so verblüffte er dadurch, daß er auch aus den anderen
Taschen merkwürdige Uhren hervorzauberte. Er freute sich wie
ein Kind über die überraschten Gesichter und man erzählte von
ihm, daß er auf eine neue „Erwerbung“ stolzer war, als auf
die süßeste Melodie. Freilich diese war Geimeingut aller, jene
aber gehörte ihm allein. Welche Bedeutung der Uhrensammlung
Reinhardts zugemessen wurde, geht daraus hervor, daß die
Zentralkommission für Kunst und historischeDenkmale die
Sammlung in der von ihr herausgegebenen „Österreichischen
Kunsttopographie“ (1. Bd. XII) aufgenommen hat. Die „Inter
nationale Sammlerzeitung“ hat die Sammlung in der Nr. 11 des
1. Jahrganges gewürdigt und die interessantesten Stücke auch
dort abgebildet.
Freier B e s u ch privater Kunstsammlungen.)
Das Bundesdenkmalamt gibt bekannt, daß die folgenden, privaten
Kunstsammlungen von Kunsthistorikern, Künstlern und Kunst
freunden, ausschließlich zu Studienzwecken zugänglich sind:
Stephan A u s p i t z, Otto Beck, Dr. Jean B i 11 i t z e r, Willibald
Dusch nitz, Hans Gutmann, Karl Holscheck, Alfred
J u r i t z k y, August Lederer, Dr. Leon Lilienfeld, Franz
Xaver Mayer, Robert Metzger, Dr. Richard Neu mann,
Friederike Neumann, Robert P o 11 a k, Alfred Quittner,
Dr. Heinrich Rieger und Dr. Wolfgang Wurzbach. Der
Besuch kann nur mit einer vom Bundesdenkmalamt auf
Namen und für einen bestimmten Tag ausgestellten Legitimation
erfolgen. Diese Legitimationen werden gegen eine schriftliche
ANTIKE
TAPISSERIEN
GOBELIN
VERDUREN
MUSEALE
TEPPICHE
Öffentliche Bibliothek Frankl
geöffnet von 9 bis 6 Uhr. Wien I., Kohlmarkt 4
Berlin W 35
Blumeshof 9
F.-AKurf. 9438
9—4
erbittet Angebote erst
rangiger alter und
moderner Meister, auch
großer Objekte
ladet ein zur Besichti
gung ausgewählter
Arbeiten alter und mo
derner Meister
An- und Verkaufsvermittlung wird diskret behandelt und
gern honoriert.
Empfehlung ausgegeben, zu deren Ausstellung das Rektorat der
bildenden Künste, die Dekanate der philosophischen Fakultät
der Universität und der Architekturschule der Technischen
Hochschule und die Vorstände aller öffentlichen Kunst
sammlungen berechtigt sind.
(Maler David Cohn gestorben.) Der bekannte
Wiener Künstler ist am 30. Jänner im 61. Lebensjahre verschieden.
Cohn malte Historien, Bildnisse und Genrebilder. Seine Spezia
lität waren aber äusserst sauber ausgeführte, sorgfältig studierte
Rötelporträts und figurale Genrebilder in derselben Technik,
Kabinettstücke zeichnerischer Meisterschaft, mit denen er seit
Jahren in den Ausstellungen der Künstlergenossenschaft erschien.
Besondere Wertschätzung und Dankbarkeit seiner Schülerschaft
erwarb ihm sein selbstloses, aufopferndes Wirken als Lehrer.
Ausser seiner Privatschule leitete er durch viele Jahre im Volks
heim einen Zeichnen- und Malkurs und verhalf dort zahlreichen
unbemittelten Schülern und Schülerinnen zu einer gediegenen,
künstlerischen Ausbildung. Ein Schätzer seiner Arbeiten war
Kaiser Franz Josef I. Cohn hat auch mehrere Broschüren über
Kunstfragen verfasst.
(Ausstellung französischer Kunst in Tokio.)
Im Frühling wird in Tokio, wo seit einigen Wochen der Dtehter
Paul Claudel als Gesandter Frankreichs installiert ist, die
erste große Ausstellung französischer Kunst stattfinden, veran
staltet von der Kunsthandlung Marcel Bernheim. Sie wird die
Entwicklung der Malerei vom Impressionismus bis zur neuesten
Zeit zeigen, unter Ausschluß des integralen Kubismus. Neben
Werken von Rodin und Bourdelle wird die Kunst jüngerer Bild
hauer vertreten sein, und einige Muster werden auch den Stand
der dekorativen Kunst zeigen.
(Der.nichtige Denkmalschutz.) Die Sektionschef
witwe Luzie T r ä g e r-R h o n h o f in Wien hatte gegen die
Anforderung des ihr gehörigen Sommerhäuschens Hohe Warte 27
im 17. Bezirke Einspruch erhoben und geltend gemacht, daß
das Häuschen mit Gemälden, Miniaturen; Briefen, Lithographien,
Gläsern, Porzellanen und Möbeln ausgestattet sei, deren Schutz
im öffentlichen Interesse gelegen sei. Der Verwaltungsgerichts
hof wies die Beschwerde als unbegründet ab. ln der Begründung
wurde hervorgehoben, es sei belanglos, daß das Häuschen unter
Denkmalschutz stehe, denn es können sogar Wohnungen, die
öffentlichen Zwecken dienen, angefordert werden. Die künstle
rische Bedeutung bilde also kein Hindernis für die Anforderung.