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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 5)

ReisbAltar aus Elfenbein, bemalt, XVI. Jahrhundert (aus der Kunstsammlung des Stiftes) 
bei Besprechung der Altane des Stiegenhauses beschrieben haben, 
führt eine Doppelstiege zu der Vorhalle, welche gegen die Stiege 
mit einer durchbrochenen Brustwehr, mit Blätterranken aus Sandstein 
ausgefüllt, abgeschlossen wird. An den Treppenabsätzen befinden 
sich alte Gitter aus Stabeisen, welche etwa von dem älteren Stifts- 
gebäude herstammen und dem Ende des XVII. Jahrhunderts angehören. 
Der dritte grosse Saal des Stiftes ist das Sommerrefectorium. 
Es entsprang, wie wir schon erwähnten, dem ästhetischen Bedürfnis, 
den prächtigen Risalit- und Pilasterbau des Stiftes in befriedigender 
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-3- Weise abzuschliessen, den klösterlich einfachen Conventbau aufrecht zu erhalten und zugleich zu verdecken und daneben einen hohen, luftigen Saal für grössere Versammlungen oder als Speisesaal zur Sommerizeiäl ge- winnen. uc ieser W21, m: m. - Saal gibt Zeugnis {ÄRV fur das entschiedene ' "V0 o spy ..v o l s ' Talent Prandauers, 9;'ß,o,0,o.o{o'(e32 '33. grosse, wirkungs- volle Räume zu -. 000'910 _ _ t-Ölxäägiißjä-"Sä fäa-äjätätiekia 3285)? Q4WQ5F) zirf: v) meter, Breite 13 Seitliche Gitter an den Treppenabsätzeu der Vorhalle Mgter 5 Centüneter im Lichten, Höhe circa n Meter 7 Centimeter. Die Raumvertheilung an Fenstern, Pfeilern, Portalen beweist das feine Gefühl für Ebenmass und Rhythmus der Verhältnisse. Der Schmuck der Wände und der gewölbten Decke in Farbe und Reliefs bezeugt Geschmack und sinnvolle Auffassung. Das grosse Gemälde, welches in reicher Stuckumrahmung die ganze Decke einnimmt, stellt uns die Vermählung des Ordensmannes mit der Kirche durch die klösterlichen Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams vor. Den Mittelpunkt nimmt die Kirche ein, dargestellt durch ihr sichtbares Oberhaupt, den Papst, welcher Evangelienbuch und Kelch in den Händen hält. Die allegorischen Figuren der drei genannten Gelübde knien vor ihm. Andere allegorische Gruppen der siegreichen christlichen Tugenden und der aus der Menschheit zurückweichenden finsteren Mächte bedecken den übrigen Raum. Bartholomäus Altomonte ist der Maler der ganzen Decke, auch der Architekturen, in denen er sich früher nie versuchte, weshalb er sich hiezu der Patronen bediente und dadurch eine glückliche Lösung seiner Aufgabe herbeiführte. An den Längsseiten des Saales sind die von Bartholomäus Altomonte auf Leinwand gemalten zwölf Bildnisse von hervorragenden Päpsten und Bischöfen aus dem Orden der regulirten Chorherren des heiligen Augustinus. Über der Kanzel zwischen den Eingangsportalen hängt ein grosses Bildnis desselben Künstlers auf Leinwand, die Gläubigen in Jerusalem darstellend, wie sie ihr Eigenthurn zu den Füssen der Apostel niederlegen, eines seiner besten Bilder. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite erscheint der
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