MAK
Seite 78 
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 10 
PHILATELIE. 
(Neuheiten.) Aus Danzig ist ein neuer Wert zu 300 
Mark (blaugrau, grün und rot) zu melden, der in verkleinertem 
Format das bekannte Doppelkreuzwappen mit den beiden Löwen 
als Schildhalter aufweist, ln der Zeichnung der bisherigen nie 
deren Werte erschienen zwei neue Nachportomarken zu 100 und 
500 Mark, beide violett mit hellgrauem Unterdrück. — In neuer 
Farbe, dunkelblau, wird die 50 Stotinki-Freimarke von Bul 
garien gedruckt, während die Zeichnung (Ansicht von Tirnowa, 
der alten Krönungsstadt der" bulgarischen Zaren) unverändert 
geblieben ist. — Eine lokale Nachportomarkenreihe liegt aus 
der Türkei vor; die bisher nur in Angora und Konstantinopel 
zur Verwendung gelangten, recht hübsch ausgeführten und in 
den Wertstufen 1 Piaster (mattgrün), 2 Piaster (braunlila), 
3 Piaster (lilarot), 5 Piaster (dunkelblau) und 20 Piaster (hell 
grün) hergestellten Neuheiten zeigen in einheitlicher Zeichnung 
in der Hauptsache einen breiten Arabeskenrahmen und? reich 
verzierte Ornamente mit türkischen Charakteren. — Als weiterer 
Ergänzungswert zur neuerscheinenden Freimarkenreihe ist der 
Wert zu 3 Pence (hellblau) in Irland erschienen; er trägt ein 
bisher nicht vorgekommenes Muster, nämlich in sehr hübscher 
Zeichnung das keltischefEKrcuz und das viermal auftretende 
irländische Kleeblatt sowie die Wertangabe („tri pinsine“) nur in 
gälischer Schrift, während sonderbarerweise derLandesname fehlt. 
Huch der 10 Oere-Wert (grün) der Nachportomarkenreihe von 
Norwegen erhielt die"abgeänderte Inschrift „ABETALE“. — 
In Russland wurden die zaristischen Freimarken zu 20 Ko 
peken (blau und rot) und 15 Kopeken (braunrosa und blau), von 
denen anscheinend noch große Restbestände vorhanden waren, 
durch Ueberdruck der neuen Wertangabe und Aufdruckdes hinläng 
lich bekannten Sowjetsterns in solche zu 5 und 100 Rubeln umge 
wandelt. Der Freimarkenwert zu 3 Cents (blaugrün) von China ist 
durch roten Ueberdruck ineine2Cents-Marke umgewandeltworden, 
um die noch ansehnlichen Restbestände schneller aufbrauchen 
zu können. — Die Freimarke zu 1 Anna von Britisch-Indien, 
bisher rot, mit dem Bildnis Georgs V. im Krönungsornat, hat 
auch in der neuen Farbe braun den schwarzen Spezialaufdruck 
für den Staat Gwalior in lateinischer und einheimischer 
Schrift erhalten. In Borneo erschienen die Freimarken zu 
5 Cents (braun) und 6 Cents (oliv), beide mit schwarzem Mittel 
stück, der Ausgabe von 1919 als Nachportomarken mit dem sie 
als solche kennzeichnenden Aufdruck „POSTAGE DUE“. — Die 
neue Markenserie von Mexiko ist um zwei weitere Werte 
bereichert worden: 2 Centavos (karminrot), mit der interessanten 
Darstellung eines noch aus aztekischer Zeit stammenden Brun 
nens, und 50 Centavos (sepia), das Gebäude des Verkehrs- 
ministeriums und Haupttelegraphenamtes in der Bundeshaupt 
stadt darstellend; dieser Wert ist gezähnt, während die andern 
bisher erschienenen niedrigeren Werte durchstochen sind. 
VERSCHIEDENES. 
(H ofratDr. Heinrich Swoboda f.) Am 6. Mai ist 
in Wien der Theologicprofessor Hofrat Dr. Heinrich Swo 
boda gestorben. Seine altkirchlichen Ausgrabungen in Aqui- 
leja, die er, unterstützt von dem kunstsinnigen Grafen Lanc- 
koronski, unternahm und deren Ergebnisse er in einem präch 
tigen Werke über den Dom von Aquilcja niederlegte, förderten 
Schätze ans Licht; seine Arbeiten über frühchristliche Reliqui- 
arien, die Miniaturen des Elisabeth-Psalters, das Riesentor von 
St. Stefan wirkten bei ihrem Erscheinen in der Fachwelt wie 
Sensationen. Er war ein begeisterter Verehrer der österreichischen 
Barocke und wenige waren in der Kenntnis österreichischer 
kirchlicher Heimatkunst so gründlich daheim wie er. Als kunst 
geschichtliche Liebhaberei pflegte er die Sammlung von Weih- 
brunnkesselchen aller Stilarten; er schuf damit eine originelle 
und unterrichtende Sammlung ganz einziger Art, in der sich 
ganz wunderbare Fayencen, görzische Marmorarbeiten und sil 
berne getriebene Stücke befinden. 
(Ehrung eines Wiener Künstlers.) Der Minister 
der schönen Künste in Italien hat dem Wiener Porträtmaler 
Heinrich Rauchin ger den ehrenvollen Auftrag erteilt, sein 
Selbstporträt für die Uffizien in Florenz zu malen. 
(Internationale Ausstellung in Rom.) Für 
kommenden Winter wird in R o m eine große Internationale 
Kunstausstellung vorbereitet. 
MUSEEN. 
(Schongauer-Blätter in Boston.) Das Museum 
der bildenden Künste in Boston, eine der größten und bedeu 
tendsten Kunstsammlungen der Vereinigten Staaten, hat jetzt 
eine große Anzahl von Kupferstichen Martin Schongauers 
erworben. 
ANTIKE 
TAPISSERIEN 
GOBELINS 
VERDUREN 
MUSEALE 
TEPPICHE 
Öffentliche Bibliothek Frankl 
geöffnet von 9 bis 6 Uhr. Wien I., Kohlmarkt 4 
(Diebstahl im Märkischen Museu m.) Im Mär 
kischen Museum in Berlin wurde ein kunstgeschichtlich wert 
volles Stück entwendet, ein bronzenes, 62 cm langes, 8 cm 
starkes, zu einem Bässer gehöriges Rohr aus der zweiten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts. Es ist rd. 45 Pfd. schwer und mit seit 
lichem Zapfen und zwei delphinförmigen Henkeln versehen, ist 
kunstvoll profiliiert und zeigt an dem einen Ende das Wappen 
der Familie von Mallitz, an dem anderen ein Spiegelmonogramm. 
VOM KUNSTMARKT. 
(Auktion bei Glückselig |<& Wärndorfer in 
Wien.) Die nächste Versteigerung des Autktionshauses 
Glückselig & Wärndorfer findet vom 28. bis 30. Mai 
statt. Es gelangen gutes französisches und englisches Mobiliar 
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrh., eine große Anzahl Tex 
tilien, eine kleine Gemälde-Sammlung, Skulpturen, ferner Gläser 
und andere Antiquitäten zum Verkauf. 
(Die Kupferstichversteigerung bei Doktor 
Schwarz.) Bei der vom 19. bis 21. März durchgeführten 
Versteigung (siehe die Nummern 7, 8 und 9) wurden schließlich 
noch erzielt: 
Rembrandt. Nr. 601 Selbstporträt K 300.000. Nr. 603 
Rembrandt mit Saskia K 2'9 Mill. Nr. 604'Das Kolf-Spiel 51 Mill. 
Nr. 605 Der Eulenspiegel 21 Mill. Nr. 606 Prof, van der Linden 
2’1 Mill. Nr. 607 Janus Sylvius K 600.C00. Nr. 608 Manasse ben 
Israel 4 Mill. Nr. 608a Desgl., K 800.000. Nr. 609 Clement de 
Jonghe 3 Mill. Nr. 610 Der junge Haaring K 850.000. Nr 611 
Jan Uytenbogaert 11 Mill. Nr. 615 The Dutch Lady (Saskia) 
1-9 Mill. xv/ 
Nr. 616 Rethel, Ein Totentanz K 300.000. Nr. 618 Rey 
nolds, Elizabeth Counteß of Berteley K 600.000. Nr. 619 Ders., 
John Lee Esqu. K 600.000. Nr. 646 Sailliar, Helene Forment 
K 80 .000. Nr. 647 Isaac Sarrabat, Kinder mit Kartenhausspiel 
K 320.000. Nr. 648 Say, Couat Platoff K 800.000. Nr 656 G. 
Fr. Schmidt, Mignard K 950.000. Nr. 657 Ders., Christian 
August v. Anhalt-Zerbst K 850.000. Nr. 671 |. R. Smith, A. 
CremoneseLady. — A. Parmesan Lady 41 Mill. Nr.674 Springin- 
kle ^ rl1, Schön, 12 Bl. aus dem „Hortulus animae“ 
1-2 Mill. Schweizer Ansichten. Nr. 676 Lauffen K 600.000. 
Nr. 677 Mont Albio K 400.000. Nr. 678 und 679 Montblanc 
£ ! 680 ’ 681 und 682 R 'g j 12 Mill. Nr. 685 Brunn 
K 750.000. Nr. 696 Ungarn, rad. von Sibmacher 7 MillTNr. 697 
Zriny 1’5 Mill. Nr. 699 Ofen 2 4 Mill. Nr. 714 500 Bl. Buchillu- 
sfationen K 500.000. Nr. 727 Watteau, Figures de modes 
4'5 Mill. Nr. 728 Ders., Le Triomphe de Ceres K 380.000. Nr. 738
	        
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