Nr. 1
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 3
Gustav Rodde, Ideale Landschaft 35, Nr. 137 C. Sanguirico,
Ragazzi 4'2, Nr. 138 Franz Scliams, Der kleine Mozart, die Orgel
spielend 46, Nr, 139 Eduard Schleich, Der Bodensee bei
Arbon 155, Nr. 140 Robert Schleich, Heuernte 76, Nr. 141
Mathias Schmid, Heimkehr von der Heuarbeit 3'8, Nr. 142
Max Schödl, Stilleben 20, Nr. 143 Desgl. 31 Nr. 144 Desgl.
25 5, Nr. 145 Ders. Einbrecherstilleben 9 5, Nr. 146 Ders. Stil
leben 21, Nr. 147 Schönn, Markt am Schanzl 6’5, Nr. 148
Schram, Die Tänzerin 3'8, Nr. 149 Seifert, Mädchenbildnis 2,
Nr. 150 Spring, Alter Tiroler Bauer, 4'8, Nr. 151 Stadler,
Motiv aus Holland 3'2, Nr. 152 Gottfr. Joh. Stephan, Vor
dem Rosenlaui-Gletscher 2, Nr. 153 Stetka, Beobachtet 11'5,
Nr. 154 Strassgschwandner, Auf Vorhut 3'5, Nr. 155
Leo Till, Histor. Darstellung 24 Nr. 156 Mathias R. Torna,
Aus dem Semmeringgebiet 3'4, Nr. 157 Trent in, Kirtag und
Nr. 158 Heimkehr vom Markt 3'4, Nr. 159 Troyon, Fischer
barke 6'8, Nr. 160 Trüb n er, Gefallen 10, Nr. 161 Uhde,
Judith 9, Nr. 162 Joza Uprka, In der Kirche 27, Nr. 163
Ders., Slowakin 4'2, Nr. 164 Wilhelm Velten, Der Postwagen
3'8, Nr. 165 V e r h u 1 s t, Herrnporträt 32, Nr. 166 Ders., Porträt
des Baron de Thysebaert 34, Nr. 167 V i n e a, Vor der Schau
bude 3, Nr. 168 Ders., Der Duellant 2'6, Nr. 170 Waldmüller,
Am Ratzenstadl in Wien 82, Nr. 171 Ders., Kinderbildnis 52,
Nr. 172 W i s i n ge r-F I o r i a n, Spät Abend 3'4, Nr. 173
Z e t s c h e, Landschaft 07. (Forts, in der nächsten Nummer.)
A. FÖRSTER
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Antiquitäten
Ostasiatica
Objets d’art
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WIEN L, Kohlmarkt 5.
F)rei SRrßeiten von ^Friedrich Foos.
In einer der ersten Nummern der „Internationalen
Sammlerzeitung“ *) hat Hofrat August Schaeffer,
der gewesene verdienstvolle Direktor der kaiserlichen
Gemäldegalerie in Wien, die Aufmerksamkeit auf den
Landschafter Friedrich Loos gelenkt, der sehr mit Un
recht vergessen ist. Schaeffer schrieb damals: „Es
ist eine eigentümliche Wahrnehmung, die man bisweilen
bei Künstlern selbst vergangener Epochen macht, daß
ihre Verdienste weder bei Lebzeiten, noch auch später
nach Abklärung des Urteils, sowie der Klarstellung der
Verhältnisse, in denen sie lebten und schufen, sich
nicht zu der vollwichtigen Anerkennung durchringen
konnten, die ihnen eigentlich gebührte. Ja, es kommt
sogar vor, daß mancher vollends nach und nach in Ver
gessenheit gerät, weil verschiedene Umstände der
Festigung seines Nachruhms nicht günstig waren. Dies
wird vor allem bei solchen Künstlern leicht der Fall
sein, die an verschiedenen Orten ihre Tätigkeit aus
übten, wodurch ihre Arbeiten in der Welt verstreut
wurden und daher nicht leicht einen Gesamtüberblick
gestatten. So erging es dem ausserordentlich tüchtigen
österreichischen Landschaftsmaler Friedrich Loos,
welcher unbedingt in die Reihe der Wiener Maler der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gestellt werden muß,
und dem sogar ein hervorragender Platz in der Ge
schichte dieser heute mit Recht so gefeierten Altwiener
Schule gebührt. Er hat verhältnismässig früh seine Heimat
verlassen und nur wenige seiner Werke sind in Wien
geblieben, im Gegensätze zu den Schöpfungen der
meisten seiner vaterländischen Genossen, die größten
teils an der heimatlichen Scholle hängen geblieben und
daher in Galerien und Sammlungen immerdar der Mit-
und Nachwelt vor Augen standen."
Warum wir jetzt die Reminiszenzen erwecken ?
Der neueste Katalog der Kunsthandlung Curt Na über t
in Leipzig bringt die interessante Nachricht, daß der
Nachlaß Friedrich Loos’ erst ganz kürzlich zugänglich
wurde und daß die BerlinerNationalgalerie
sich beeilt habe, eine Anzahl von Werken des Künstlers
zu erwerben. Herr Naubert selbst hat drei Arbeiten
von Friedrich Loos angekauft, die jetzt in seinem Salon
in Gohlis zu sehen sind. Da ist ein Panorama von
* Siehe „Internationale Sammler-Zeitung“, Jahrgang 1909,
Nr. 2, Seite 17 u. f.
Wien, aufgenommen von dem Kirchturme auf dem
Kahlenberg. Größe 28 : 140. Oel auf Leinwand auf eine
größere Leinwand aufgezogen, zum Zusammenlegen in
fünf Teile eingerichtet. Unten rechts ist die Signatur:
Friedr. Loos pinx. ad Nat. 1841- Naubert bemerkt zu
dem Bilde: Herrliche Sommerlandschaft. In der Ferne
sieht man die Stadt Wien liegen, von deren Baulich
keiten sich der Stephansdom am meisten abhebt. Noch
weiter rechts die Höhenzüge des Wiener-Waldes. Im
Vordergründe links und in der Mitte sieht man ein
größeres Gut mit turmbekröntem Herrenhaus vor sich
liegen. Ganz rechts vorne eine Weide mit fünf sich
tummelnden Pferden, Prachtstück ersten Ranges. Die
Atmosphäre des Donautales ist mit größter Meisterschaft
wiedergegeben."
Die Anregung zur Panorama-Malerei empfing Loos
schon früher in Salzburg. Schaeffer erzählt uns darüber
in dem schon zitierten Aufsatze: „In Salzburg lernte
Loos den Kosmoramenmaler J. M. Sattler kennen,
welcher sich mit der Idee trug und auch schon mit den
Vorarbeiten beschäftigt war, ein großes Panorama von
Salzburg zu malen, wobei er sich jedoch nicht künst
lerisch stark genug gefunden haben mochte und sich
demnach mit Loos verband. Dieser packte auch sofort
die Arbeit energisch an, so daß er schon im Jahre 1829
damit zustande kam. Dasselbe Panorama wurde von
dem jüngeren, vor wenigen Jahren verstorbenen Sattler
an die Stadt Salzburg geschenkt, woselbst es eine blei
bende Sehenswürdigkeit geworden ist“ .... Es ist üb
rigens ein artiger Zufall, daß, wie wir an anderer Stelle
melden, zur Zeit in Salzburg das Sattler-Loos’sche Pa
norama von Salzburg im Rahmen einer Jahrhundert
ausstellung im dortigen Museum exponiert ist.
Neben diesem Panorama verzeichnet der Katalog
von Curt Naubert noch zwei Arbeiten von Loos: Eine
römische Landschaft mit Zypressen, aus der Zeit um
1855. Oel auf Pappe, Größe ca. 38:42 cm., ebenfalls
ein malerisch hervorragendes Stück und ein entzückendes
Aquarell „Ansicht von Wahndorf bei Oedenburg“, rnden
links bezeichnet: Wahndorf 1838. Größe 19:26‘5 cm.
Das Dorf sieht man an der linken Seite der Landstraße,
von seiner Kirche überragt, liegen. Auf der Straße, die
nach dem Grund zu in ein Gehöft führt, kommt eine
Bauersfrau gegangen.