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Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 15
Maximilian- Gesellschaft.
679 Schiller, Wallenstein
Musterdrucke der Reichsdruckerei.
705 Shakespeare, Hamlet
718 Nietzsche, Dionysos-Dithyramben
Officina Bodoni.
732 Goethe, Das Römische Carnaval
733 Ders., Marienbader Elegie
734 Ders., Michelangelo Buonarotti
Officina Serpentis.
742 Dante, La divina commedia
762 Horatius Flaccus, de arte poetica
764 Die Johanneischen Schriften
782 Wolfram v. Eschenbach, Parzival
784 Zech, Sonette aus dem Exil
Oxford University Press.
790 Homerou, Odysseia
Pan-Presse.
105 794 Corinth, Das hohe Lied
799 Gaul, Alte Tierfabeln
Riccardi-Press.
100 823 Chaucer, The Canterbury tales
185 826 Vergilius Maro, Opera omnia
R u p p r e c h t - M e s s e.
866 Sattler, Die Nibelunge
435 955 Schidlof, Bildnis-Miniatur in Frankreich
130
450 Sesam-Presse.
908 Slevogt, Benvenuto Cellini
909 Cooper, Lederstrumpf-Erzählungen
910 Cortes, Eroberung Mexicos
103 915 54 Orig.-Lithogr. zu „Die Inseln Wak-Wak“
150 916 Slevogt, Die Inseln Wak-Wak
130 924a Ders., Das Ovidius Lehrbuch der Liebe
170 925 Ders., Eine Passion
130 926 Ders., Randzeichnungen zu Mozarts Zauberflöte
928 Ders., Schwarze Szenen
929 Ders., Sindbad d. Seefahrer
130 951 Tausend und eine Nacht
180
115
190
100
250
100
700
450
205
600
200
105
200
1500
300
175
200
2)/e zweite Gastigfioni-GRuktion in Amsterdam.
Mau schreibt uns aus Amsterdam:
Vom 13. bis 15. Juli hat bei Frederik Müller
die zweite Castiglioni-Auktion stattgefunden. Die
Versteigerung war schon für den April in Aussicht
genommen, verzögerte sich aber, weil Herr Camillo
Castiglioni mit dem Hause Müller Verhandlun
gen wegen Zurückziehung der Objekte geführt hatte.
Seit der ersten Auktion im November vorigen Jahres
war in den finanziellen Verhältnissen des Wiener
Bankiers ein Umschwung eingetreten, der ihm den
Verkauf der Kunstgegenstände entbehrlich erscheinen
ließ. Er suchte daher im Wege von Verhandlungen
mit Müller die zweite Auktion zu annullieren, was
jedoch an den zu hohen Entschädigungsansprüchen
Müllers gescheitert zu sein scheint. So blieb denn
Herrn Castiglioni nichts anderes übrig, als jene
Objekte, auf deren Besitz er besonderen Wert legte,
bei der Versteigerung zurückzukaufen. Für ihn inter
venierte der Münchener Kunsthändler Frei, der sich
auch schon bei der November-Auktion durch große
Ankäufe bemerkbar machte. Vielleicht hat er schon
damals manches Objekt für Herrn Castiglioni zurück
gekauft, der jüngst in verschiedenen Blättern lancieren
ließ, daß seine Sammlungen keine weitere Verminde
rung erfahren werden.
Im übrigen mag Herrn Castiglioni die zweite
Amsterdamer-Auktion noch größere Enttäuschungen
gebracht haben, als die erste. Für die 33 Bilder des
zweiten Teiles wurden im ganzen 3 7.0 0 0 Gulden
erlöst. Darunter brachte Nr. 11 der St. Marcusplatz
von Venedig von Francesco G u a r d i, ein aus der
Berliner Sammlung Hollitscher stammendes Ge
mälde, 8000 fl.; ebensoviel Nr. 21, das Porträt eines
älteren Mannes von Jean G o s s a r t, genannt M a -
b u s e. Dieses Bild hatte Herr Castiglioni bei der
Versteigerung der Sammlung R. v. K auf mann durch
Lepke in Berlin im Jahre 1917 um 63.000 Mark er
standen; das Bild blieb also weit unter dem Friedens
preise. Nr. 4, das Porträt des Cardinais Caspar de
Quiroga von G r e c o brachte es nur auf 2000 Gulden,
Nr. 7, das Porträt des Don Garcia di Medici von
Francesco S a 1 v i a t i auf 2100 Gulden.
Persische Teppiche gingen zwischen 200 und 1000
Gulden in die Hände eines deutschen Liebhabers über.
Ein großer Florentiner Gobelin aus der Werkstätte
der Medici erzielte 2600, französische Gobelins bis
3000 Gulden.
Die Skulpturen brachten weniger, als man er
wartet. hatte. Die Marmorbüste des „Lachenden alten
Mannes“, eine italienische Arbeit aus dem achtzehnten
Jahrhundert, erzielte 1100 Gulden, „Mutter Maria mit
dem Kinde“ von D o n a t e 11 o, eine Reliefarbeit,
brachte 2000 Gulden. Das Hochrelief eines „Jungen
Mädchens“ von Tullio Lo mbar di aus der Samm
lung Beckerath (Berlin), welches im Jahre 1916
5600 Mark erzielt hatte, erbrachte bloß 280 Gulden.
Der Adler auf gemaltem Ton von Jean de Bou-
1 o g n e brachte 900 Gulden, die N a p o 1 e o n-B ü st e
in weißem Marmor von Antonio Fan o we r 600
Gulden. Ein paar kleine Engelstatuetten, deren Flo
rentiner Arbeit aus dem Ende des fünfzehnten Jahr
hunderts stammt, erzielte 3000 Gulden. Im Jahre 1917
hatten die Statuetten 32.500 Mark gebracht. Sie
entstammen der Sammlung Kaufmann (Berlin).
Von den Elfenbeinschnitzereien er
zielte den höchsten Preis eine kleine venezianische
Dose, die gegen 1500 geschnitzt sein dürfte, nämlich
1800 Gulden. Von den Möbeln gingen viele an das
Münchner Haus Frei, so zum Beispiel die große
gotische Anrichte aus dem 15. Jahrhundert mit 3700
Gulden, das holländische Kleinodschränkchen aus dem
siebzehnten Jahrhundert mit 300 Gulden und ein
großer Nußbaumtisch auf konstruierten Füßen, ita
lienische Arbeit, Ende des sechzehnten Jahrhunderts,
110 Gulden. Erheblich höhere Preise erzielten die
Renaissance- und Rokokomöbel die
von der Versteigerungsfirma auch katalogmäßig zu
einer besonderen Gruppe zusammengefaßt worden
waren. So erbrachte die kleine Kommode aus Rosen
holz aus der Zeit Ludwigs XIV. 2300 Gulden, die
große inkrustierte Kommode mit Marmorplatte 6600
Gulden, ein Toilettetisch, gezeichnet mit Mar
ch a n d, 4800 Gulden.