Nr. 10
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 115
386 Ranftibecher aus Glas mit Burg Seebenstein. Art Koth-
gassers ; 55
392 Becherglas mit schwarzer Trockenbemalung und jüdi
schen Emblemen in Gold 25
394 Flakon aus Glas, um 1830 38
395 Pokal mit rotgestrichenem Dekor und Vergoldung . . 12
Silber und Gold.
400 Kleiner Becher auf Kugelfüßen, teilvergoldet. Augs
burg, 18. Jahrh. 147 g 170
402 Damenuhr aus Gold. Französisch, Biedermeier . . . 100
403 Petschaft aus Gold der Prinzessin Josefine Windisch-
grätz, geb. Taglioni. 105 g 300
406 Federstiel und Crayon in einem Stück aus Gold,
Italien, um 1820 100
409 Handbecher aus Silber. Warschau, um 1839. 170 g . 60
410 Tintenzeug mit Leuchter aus Silber. Wien. 1843. 125 g 75
411 Zuckeraufsatz aus Silber, Wien, 1840. 105 g . . . . 75
412 Zwei Silberlöffel. Deutsch, um 1700', 55 g ...... 14
413 Kleine flaschenförmige Vase aus Silber. Russisch,
um 1840. 105 g . 25
415 Strickknäuelbehälter in Kugelform mit Armreifen aus
Silber-Filigran. Spätempire, 80 g 25
416 Zuckerstreuer aus Silber. Nürnberg, 17. Jahrh. 180 g . 130
Möbel und Einrichtungsgegenstände.
430 Dreibeiniges Etagerentischchen. Franzos. ...... 170
431 Kleines Salontischchen, Franzos . 190
432 Großer zweitüriger Schrank. Süddeutsch oder Oester
reich, um 1735 1800
433 Truhe aus Nußholz. Italien, 17. Jahrh. ....... 400
434 Sofa. Süddeutsch, 2. Hälfte 18. Jahrh. 320
435 Diwan und vier Sessel. Oesterreich, Ende 18. Jahrh. . 400
437 Bank. Mitte 18. Jahrh 750
443 Standuhr in schwarzem Holzgehäuse, 18. Jahrh. • . 50
444 Vitrine aus poliertem Kirschholz, um 1840 170
446 Sechs Biedermeiersessel aus politiertem Kirschholz
mit weinrotem Seidenrips 320
448 Standuhr, um 1890 150
453 Zweiflügeliger Kasten mit politiertem Kirschholz,
um 1825 400
455 Arbeitstischchen, um 1825 200
456 Spucknapf aus politiertem Nußholz auf kanneliertem
Säulenfuß, um 1825 40
460 Zweiflügeliger Garderobekasten. Zweite H. 18. Jahrh. . 650
465 Kleine Uhrvitrine, Biedermeier 60
467 Deckeltruhe. Italien 150
Textilien,
472 Schwarze Mantille, französische Blondenspitze ... 60
477 Valenciennespitze, 15.90 m 110
482 Drei Meter Klöppel-Kirchenspitze 60
Broiueplastiken und Metallarbeitern
489 Flache Serviertasse aus Zinn 38
490 Zwei Kännchen aus Zinn. Mitte 18. Jahrh 40
491 Teekännchen, Senftopf und Zuckerdose aus Zinn . . 35
492 Zuckerdose aus Zinn 25
493 Ovale Deckelterrine aus Zinn ' . . . 50
499 Anhänger: Kränzchen mit Masche. 18. Jahrh. ... 60
501 Brotkorb, innen Kupfer. Mitte 19. Jahrh 130
502 Vergoldete Bronzedose, gouillochiert. 18. Jahrh. . . 40
503 Tabatiere aus vergoldeter Bronze, um 1780 ..... 75
504 Aufsatz, Mitte 19, Jahrh 75
507 Feuerzeug mit Steinschloß. Mitte 18. Jahrh 130
509 Zinnschüssel, Dat. 1715 25
Vitrinenobiekte,
511 Täschchen und kleiner Geldbeutel aus blauer Seide
gehäkelt mit Gold und Glasperlen verziert, um 1830 . 20
519 Hermann Klotz. Frauenbüste, Holzrelief, sign. . . 80
521 Allegorie auf Leben und Tod. Deutsch, 17. Jahrh.,
Japonlka.
535 Cloisonne - Dekorationsteller 50
539 Kumme aus Satsumasteinzeüg. Japanisch, 18, Jahrh. 30
543 Holzfigur. Bettelmönch, 19. Jahrh. 60
544 Desgleichen 75
Waffen.
555 Türkischer Rundschliff. Ende 16. Jahrh, 500
Graphik.
561 A. Dürer. Die kleine Passion. B. 3—18. 16 Stiche . 160
562 Derselbe. Anbetung der Könige. B. 3 25
563 F. Gerasch und F, K o 11 a r z. „Oesterreichs
Nationaltrachten“ 35
564 L. v. Leyden. Taufe Christi. B, 40. V. 37 .... 30
565 „Costume-Bilder zur Theater-Zeitung“, 14 Bl 100
566 G. P e n c z. Drei Blatt aus dem alten Testament . 18
567 Ders, Dido. B. 85. — Diana und Aktäon, B. 91 . . . 10
568 Ders. Tomiris. B. 70. — Titus Manlius. B. 76,
Regulus, B. 77. Stiche 55
569 Ders. Geometria. B. 115. — Triumph der Liebe.
B. 117 25
cMuss es sein?
Eine beachtenswerte Anregung.
Wir erhalten von geschätzter Seite eine Zu
schrift, die wir der Beachtung unserer Exeku
tionsämter aufs wärmste empfehlen.
Die Zuschrift, die sich auf die gericht
lichen Feilbietungen bezieht, hat folgen
den Wortlaut: „Unter den in den Exekutionsämtern
zur Versteigerung kommenden Pfandobjekten finden
sich nur allzu oft Bilder und andere Kunst
gegenstände von größerem Wert, die förmlich
zu Spottpreisen veräußert werden, haben ja die Exe-
kulionsgerichte naturgemäß nur das eine Inter
esse, den gepfändeten Betrag samt Exekutions
gebühren hereinzubringen. Es kann sich den Ge
richten nicht darum handeln, einen dem wirklichen
Wert des Objektes angemessenen Betrag zu erlan
gen, es fragt nicht und hat auch nicht darnach zu
fragen, ob der Schuldner nicht arg geschädigt wird,
wenn der Gegenstand um jeden Preis losgeschlagen
wird, In sehr vielen Fällen wird aber nicht allein
der Schuldner geschädigt, auch der Gläubiger kommt
nicht auf seine Kosten,
Ich frage nun, muß das sein? Warum werden
Objekte von künstlerischem Wert nicht im Doro
theum oder in einem der anderen Kunstauktions
häuser, deren Wien ja mehrere besitzt — ich nenne
nur C. J. Wawra, Glückselig, Artaria, Albert Kende,
S. Kende, Schelle, Fr. Szamek, Jac. Fischer — zur
Versteigerung gebracht, wo sie doch das richtige
Publikum finden würden, während im Exekutions
gericht meist nur die besseren Trödler kaufen? Oder
wenn dieser Weg aus irgend einem, mir unbekann
ten Grunde nicht gangbar sein sollte, warum macht
das Exekutionsgericht nicht wenigstens im Wege
der „Internationalen Sammler-Zeitung'' , die ja in
die Hände aller Kunst- und Antiquitätenhändler und
vieler tausender Sammler gelangt, nicht Mitteilung
von der Versteigerung wertvoller Kunstobjekte?
Den Exekutionsgerichten stehen doch beeidete
Kunstsachverständige zur Verfügung, die ihnen in
jedem Falle sagen würden, das ist ein Kunstobjekt,
das diesen oder jenen Marktwert hat, es wäre da
für so und so viel zu erzielen, wenn Kunsthändler
und Sammler dafür interessiert würden; das steht
dafür, daß man ein Inserat riskiert, das ja schließ
lich der Schuldner gerne auf seine Rechnung
setzen lassen würde, da er ja damit rechnen könnte,
daß für ihn trotzdem noch ein größerer Betrag ab
fiele.
Ich glaube nicht, daß irgend eine antiquierte
Verordnung einer solchen vernünftigen Maßnahme
im Wege stehen würde, aber wenn auch , , . unsere
Zeit hat mit so vielem alten Schutt aufgeräumt,
warum sollte sie diesen bestehen lassen? Nein, auch
in unseren Exekutionsgerichten sitzen Männer, die
von modernem Geist erfüllt sind, sie würden eine
Verordnung aus der Zeit Maria Theresias oder
Franz I„ wenn sie noch bestünde, der modernen
Zeit anpassen.