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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 19 
Fig, 8. Große gedeckelte Terrine, London, 1763. 
mann (Sensendengier un-d zwei Kinder auf einer Wiese, 
Skizze, Kirchengang in Laeren, Pastell, Waisenhaus in Amster 
dam), Karl Marko (italienische Landschaft), Vermeulen, 
Wopfner, Ziem und anderen. Unsere Abbildung (Fig. 9) 
zeigt eine der anmutigsten Schöpfungen Johann Baptist 
Reiters, seine „Kirschenessenden Kinder", sign, und datiert 
1850. Von den Miniaturen möchten wir die von Bouvier 
und Daffinger hervorheben; S c h i e 1 e - Verehrer seien 
auf zwei Zeichnungen dieses Künstlers (Mädchen im Hemd 
und Aktstudie eines knienden Mädchens) aufmerksam gemacht. 
Der Katalog, der mit 32 Bildtafeln geschmückt ist, macht 
dem Geschmack August Wärndorfers alle Ehre. 
Chronik. 
AUTOGRAPHEN. 
(Deutschland, Deutschland über alles.) Von geschätzter 
Seite wird uns geschrieben: In der Auktion des Nachlasses 
Hoffmanns von Fallersleben bei K. E. Henrici 
in Berlin im August d. J. war auch unter den Objekten das 
Original des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles" 
angeführt. Es beruhte dies auf einem Irrtum. Das Original des 
Deutschland-Liedes befindet sich schon seit längerer Zeit im 
Besitze des preußischen Staates. Bei dem frag- 
hchen Auktionsstücke konnte es sich also nur um irgend eine 
Kopie gehandelt haben. Die Liebhaber scheinen dies auch 
erkannt zu haben, denn das auch historisch wertvolle Stück 
blieb unverkauft, was gewiß nicht der Fall gewesen wäre, 
wenn dessen Echtheit nicht fraglich erschienen wäre. Henrici 
ist übrigens auch bei einer früheren Auktion das Malheur 
passiert, ein W a g n e r-Manuskript in den Katalog aufzuneh 
men, das sich dann als Kopie erwies. Er zog es natürlich 
aus der Auktion zurück. 
BIBLIOPHILIE. 
(Die Bibliothek des Palais Schaumburg in Bonn.) Im An 
schlüsse an die Versteigerung der Kunstsammlung der Frau 
Alexander Zoubkoff, geborene Prinzessin Victoria von 
Preußen, findet im Palais Schaumburg in Bonn am 
21. Oktober durch die Firma Math. Lempertz die Auktion 
der Bibliothek der Prinzessin statt. Ein großer Teil der Bücher 
stammt aus der Bibliothek des Vaters der Frau Zoubkoff, des 
Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, nachmaligen 
Kaisers Friedrich III. Sehr viele Bücher tragen seinen 
eigenhändigen Namenszug, viele andere die handschriftlichen 
Widmungen der betreffenden Verfasser. Bemerkenswert sind 
die meist sehr schönen Einbände, zum Teil mit goldgepreßten 
Initialen, Wappen etc. 
BILDER. 
(Dürers „Rosenkranzfest“.) Wie uns aus Prag gemeldet 
wird, hat die Regierung die erbetene Verkaufsbewilligung für 
Dürers „Rosenkranzfest" nicht erteilt. Das Bild bleibt also 
in Prag. Ob es aus dem Besitz des Klosters Strahow ;in den 
des Staates übergeht, ist noch Sache der Verhandlungen. 
(Originalblätter von Rembrandt und Dürer gestohlen.) 
Aus Madrid wird gemeldet: Es verlautet, daß aus der 
Nationalbibliothek 25 Originalblätter von Rembrandt und 
25 Originalblätter von Dürer entwendet worden sind. Ge 
naues ist nicht festzustellen, da alles geheimgehalten wird. 
Zwei Verhaftungen sollen erfolgt sein, die eines Archivbeamten 
und die eines Nachtwächters des Bibliothekgebäudes. 
(Auffindung eines Rahl-Gemäldes in Debreczin.) Nach 
einer Meldung aus Debreczin ist in der dortigen römisch- 
katholischen Kirche vom Maler Stephan 0 1 a h auf Grund von 
Angaben im deutschen Kunstlexikon ein Gemälde von Karl 
Heinrich R a h 1 aus dem Jahre 1836 entdeckt worden. Das 
Bild stellt den Gründer des Piaristenordens Josef v. Cala 
sanza dar. Es wird gereinigt und restauriert. 
(Von Ingres bis Picasso.) Das Graphische Kabinett in 
München eröffnet, wie es uns mitteilt, den zweiten Teil der 
Ausstellung: „Von Ingres bis Picasso", Es werden darin Hand 
zeichnungen, Cliches verres und Radierungen von Bresdin, 
Cesanne, Corot, Daubigny, Daumier, Degas, Delacroix. Geri- 
cault, van Gogh, Ingres, Manet, Meryon, Millet, Picasso, 
Pisarro, Puvis de Chavannes, Redon, Renoir, Ribot, Rodin, 
Th. Rousseau, u. a. gezeigt werden. 
(Eine große Matisse-Ausstellung in Berlin.) Die Galerie 
Thannhauser in Berlin bereitet mit Unterstützung von 
in- und ausländischem Privatbesitz eine umfangreiche Aus 
stellung der Werke von Henri Matisse vor, die im Laufe 
des Winters stattfinden wird. Außer Bildern aus jener Epoche 
werden auch Zeichnungen und das graphische Werk gezeigt 
werden.
	        
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