MAK
Nr. 1 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Seite 11 
47 Kassette in Form eines Koffers, Anf. 19. J 100 
48 Salzbehälter, Wien, 1804, 75 g . . 40 
49 Becher, Moskau, 115 g ....... '. 70 
50 Schälchen, Nürnberg, .16 J., 45 g.. . 90 
51 Zweihenkelige Schale, 17, J., 118 g 180 
52 Deckelbecher, Dresden, 17. <J., 703 g,: 440 
53 Schüssel, Augsburg, 1. H, 17, J., 715 g 500 
55 Ein Paar Körbchen, Filigran, 19. J., 94 g 120 
57 Kaffee- und Milchkanne. Prag 1839, 993 g 190 
58 Brotkorb, Wien 1857, 567 g 160 
(Fortsetzung folgt.) 
Chronik. 
• « f BIBLIOPHILIE. 
(Hofrat Dr. Strastil.) Der am 7. Dezember v. J. verstor 
bene Direktor der Bibliothek der Technischen Hochschule in 
Wien, Hofrat Dr. Strastil, hat sich einen Namen als Bi 
bliograph durch seine »Bibliographie der im Herzogtume Kärn 
ten bis 1916 erschienenen Druckschriften« gemacht, in der 
zum ersten Male alles, was seit 1659 in Kärnten gedruckt 
worden ist, zusammengetragen wurde. 
BILDER. 
(Der Vermeer bleibt in Braunschweig.) Der Versuch, das 
im Braunschweigischen Landesmuseum hängende Vermeer- 
sche Gemälde »Das Mädchen mit dem Weinglas« an den 
Kunsthandel zu verkaufen, ist endgültig gescheitert. Der Land 
tag von Braunschweig hat mit großer Mehrheit beschlossen, 
den Verkauf aib zulehnen. Der Plan des Verkaufes war 
aufgetaucht, als im Sommer ein Kunsthändler 800,000 Mark 
für das Bild geboten hatte. Als das Angebot abgelehnt wurde, 
machte der Kunsthandel stets steigende neue Angebote. 
Schließlich nahm der Vorstand der Bibliotheks- und Museums 
stiftung das Angebot des Kunsthändlers Sehe p per in Ber 
lin mit 2,700.000 Mark grundsätzlich an. In einer umfangrei 
chen Denkschrift begründete er seinen Standpunkt mit der 
Notlage des Museums, das nicht erhalten werden könne, wenn 
das Bild nicht verkauft werde. Er suchte dabei mit der son 
derbaren und beinahe komischen Feststellung zu wirken, daß 
sonst die Katalogisierung der Wolfenbüttler Bibliothek ins 
Stocken kommen müsse. Durch den Beschluß des Landtages 
ist dieser Versuch, wertvollsten deutschen Kunstbesitz dem 
Ausland auszuliefern, nun nach endlosen Auseinandersetzungen 
in der braunschweigischen Oeffenflichkeit verhindert worden. 
(Thomas »Frühlingsreigen«.) Hans Thomas bekanntes 
Frühwerk »Frühlingsreigen« aus dem Jahre 1873, das auch auf 
der Thoma-Ausstellung in Berlin 1922 und auf der Ausstellung 
Meisterwerke Deutscher Maler in der Münchner Staatsgalerie 
1924 zu sehen war, ist nun durch Vermittlung der Ludwigs- 
Galerie Otto H. Nathan in München in den Besitz der 
Oeffentlichen Kunstsammlung in Basel übergegangen. 
(Restaurierung von alten Bildern mittels Elektrizität.) 
Aus Berlin wird uns berichtet: Professor Helmut Ruhe 
mann, Restaurator der Gemäldegalerie des Berliner Kaiser 
Friedrich-Museums,, hat eine elektrische Methode er 
funden, um schadhaft gewordene alte Bilder zu restaurieren. 
Da bei dem bisherigen Verfahren, Klebestoff unter die losen 
Farben einzuführen, die Farbschicht leicht splitterte, verkohlte 
und schmolz, hat Ruhemann eine elektrische Spezialapparatur 
konstruiert, die auf einen Widerstand mit auswechselbaren 
Nadeln zum Anstechen der sich bildenden Blasen und ent 
sprechenden Spachteln besteht. 
HANDSCHRIFTEN. 
(Gottfried Kinkels Nachlaß.) Die Universitätsbibliothek in 
Bonn erhielt von Fräulein Sophie von Asten den Rest des 
noch in ihrem Besitz vorhandenen Nachlasses von Gottfried 
und Johanna Kinkel. Andere besonders wichtige Stücke 
konnte sie im Handel erwerben, so daß die Universitätsbiblio 
thek jetzt alle zurzeit erreichbaren Stücke des Kinkel-Nach 
lasses bei sich vereinigt. 
NUMISMATIK. 
(Antike Münzen.) Am 26. November und den folgenden 
Tagen fand bei Adolph E. Cahn in Frankfurt a. M. die Ver 
steigerung antiker Münzen der Sammlung Moritz Simon 
(Berlin) statt. Bei lebhafter Beteiligung des In- und Auslandes 
fanden insbesondere die römischen Münzen starkes Inter 
esse, während es bei den griechischen Münzen etwas nachließ, 
obwohl auch da einige recht hohe Preise erzielt wurden. 
Nachstehend die Hauptpreise (in Mark): 
13 Röm. Republik. As. Unikum 1025 
409 Hadrian. Trajan & Plotina. Aureus 2025 
514 Crispina, Aureus 420 
643 Philippus filius. Aureus 670 
661 Volusianus, Aureus 950 
679 Regafianus. Antoninian 850 
689 Cariis, Aureus . 520 
689 Carus. Aureus . 520 
857 Fränkischer Goldschmuck 550 
880 Etrurien. Populonia. Gold-25 Litrenst 660 
916 Tarent. Gold-Diobol, 4. Jahrh. v. Chr 455 
1078 Katane. (Catania) Tetradrachme. 5. Jahrh. v. Chr. . 650 
,1084 Leontinoi, Tetradrachme. Frühes 5. Jahrh. v. Chr. . 400 
1115 Syraikus. Tetradrachme. 5, Jahrh, v, Chr 1000 
1124 Syrakus. Gold-100 Litrenstück. 5. Jahrh 3000 
1125 Syrakus. Dekadrachme v. Euainetos. 5. Jahrh, . . . 2475 
1126 Syrakus. Dekadrachme v, Kimon. 5. Jahrh 5360 
1127 Syrakus. Dekadrachme v. Kimon. 5. Jahrh 4800 
1153 Punische Tetradrachme von Sizilien. 4. Jahrh. . . 520 
1165 Thrakien. Ainos. Tetradrachme. 5, Jahrh, ..... 605 
1178 Lysimachos von Thrakien. Go'ldstater. Um 300 . .1150 
1191 Makedonien, Akanthos, Tetradrachme. Um 500 . . 720 
1243 Demetrios Poliorketes. Tetradrachme. Um 300 . . 700 
1448 Insel Tenedos. Tetradrachme. 2. Jahrh, Unikum . . 385 
1478 Mausolos von Karlen. Tetradrachme. 4. Jahrh. . . 900 
1698 Mithradates I., Partherkönig, Tetradrachme .... 400 
VERSCHIEDENES. 
(Vom Dorotheum.) Das Kuratorium des Dorolheums hat 
in seiner letzten Sitzung mit Stimmeneinhelligkeit beschlossen, 
das mit Ministerialrat Dr, Felix Gunkel abgeschlossene 
Dienstverhältnis als Generaldirektor mit Rücksicht auf die 
ausgezeichneten Erfolge seiner bisherigen 
Verwendung noch vor Ablauf des Probejahres bis zum 
Jahre 1937 zu verlängern. 
Am 31. Dezember ist Herr August Wärndorfer, der 
eine Zeitlang als kommerzieller Konsulent dem Dorotheum an 
gehörte, aus diesem Institut geschieden. 
MUSEEN. 
(Ein Archäologisches Museum auf dem Vysehrad.) Der 
Stadtrat in Prag hat auf Ansuchen der Kommission für die 
archäologische Durchforschung des Vysehrad für die Renovie 
rung der Gemeindeobjekte auf dem Vysehrad 30.000 Kc be 
willigt, In den restaurierten Räumen dieser Gebäude sollen 
die Sammlungen der archäologischen Funde, die in den letzten 
: Jahren (bei den Ausgrabungen auf dem Vysehrad gemacht 
wurden, untergebracht werden. Gleichzeitig wird das Goldene 
Tor der Fortifikation mit einem Aufwand von 10.000 Kc reno 
viert werden. 
(Ein Dorfmuseum.) Nicht ein Museum, das von einem 
Dorfe begründet ist, sondern ein Museum, das auch ein ganzes 
Dorf enthalten wird, ist von der Gebirgsstadt Roznow am 
Radhost in der mährischen Walachei ins Leben gerufen wor 
den. Nach dem Plan des Malers J a r o n e k und seines Bruders 
sollen in der xomantischen Waldgegend historische Holzbauten, 
nachdem sie von ihrem Standort abgetragen, harmonisch zu 
einem malerischen Dorfe angeordnet, wieder aufgestellt wer 
den. Heute stehen dort bereits dais alte Rathaus der Stadt 
aus dem Jahre 1770 (ein Blockhaus nach dem Vorbild, des 
schwedischen Sikansens), eine Schenke von 1660, ein Vogthaus, 
ein Wohnhaus, eine. Kapelle, ein Kruzifix, ein Brunnen, Bienen 
stände und Bänke. In nächster Zeit sollen eine alte Holzkirche 
und nach und nach alte Holzbauten von historischem Werte, 
auch aus der Umgebung, übertragen werden. 
(Das gestohlene Mondidol.) Das Wiener Zivillandesgericht 
hat die Entscheidung in dem Prozesse gefällt, den der Wirt 
schaftsrat und Konservator des Bundesdenkmalamtes Alexan 
der Saracsin gegen den österreichischen Bundesschatz auf 
Zahlung von 2000 S Schadenersatz für eine dem Naturhistori 
schen Museum überlassene und aus diesem gestohlene Leih 
gabe erhoben hatte. 
Der- Kläger hatte nach der von Dr. Seyss-Inquart 
vertretenen Klage bei Durchführung von prähistorischen Aus 
grabungen in Au am Leithagebirge im Jahre 1925 ein Grab 
aus der Hallstatt-Periode entdeckt, in welchem sich zahlreiche 
Gegenstände, darunter auch ein Mondidol, befanden. Es ist 
dies ein Kultgegenstand aus Ton, von dem. die Forscher an 
nehmen, daß er aus der Zeit des 6. bis 7. Jahrhunderts vor 
Christi Geburt stammt und der Mondgöttin geweiht war. Dieses 
Stück war im Gegensatz zu früheren derartigen Funden voll-
	        
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