Nr. 1
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 11
185 Sonnenuntergang bei Mannersdorf an der Leitha . . 35
186 Die alte Türkenschanze bei Mondenschein. 14:22 cm . 28
187 Felsen bei Burg Strechau. 14:23 cm 30
188 Der Ritter vor dem Dornröschenschloß. 35:72 cm • . 70
189 Landschaft bei Worms. 32:58 cm 150
191 R. G i f f i n g e r. Flachlandschaft bei Lundenburg.
18:28 cm 50
192 Die Adria bei Duino. 46:56 cm 4.5
193 Kinder im Wiener Wald. 22:30 cm . 75
194 D e uts eher M a 1 e r H. G., um 1759. Kopf eines bär
tigen Mannes mit Ringkragen. 24:17cm 30
195 Au-s dem Doblhoffpark in Baden. 28:36 cm 55
197 Schafherde. 15:24 cm 32
198 Motiv bei Baden. 18:28 cm 15
199 Undinenbrunnen im Badner Kurpark. 24:25 cm .... 80
200 Eingang zum Sonnenhof bei Abendstimmung. 20:27 cm 30
204 Blick auf die Habsburg. Bleistift. 32:48 cm 40
205 Motiv aus dem Rheingau. 12:24 cm 40
206 Elendgletscher bei Gastein. 29:36 cm 70
207 Motiv bei Gastein. 28:36 cm 40
208 Motiv am Kahlenberg, 18:24cm . 60
Chronik.
BIBLIOPHILIE.
(Bücher des 16. bis 20, Jahrhunderts.) Aus Berlin wird
uns berichtet: Die Versteigerung von Büchern des 16. bis
20. Jahrhunderts bei Max Perl war außerordentlich gut be
sucht und die Kauflust, anscheinend im Hinblick auf die Weih
nachten, besonders rege; allerdings handelte eis sich größten
teils um kleinere Werte, die bei weitem am besten gingen
und teilweise sogar über die Schätzungen bezahlt wurden. So
ziemlich das gesamte Angebot, zirka 450 Nummern, wurden
aufgenommen.
An Preisen sind zu nennen: 265 Mark für die Randzeich-
nungen von Max Slevogt zu Mozarts „Zauberflöte“, 47 Radie
rungen auf Bütten, vom Künstler signiert. 116 Mark für den
dreibändigen Kunstkatalog der „Bachstitz Galery " mit 302 Ta
feln und Enleitungen von (Gronau, Zahn und Falke, 96 Mark
für Seb, Münsters „Cosmographia“, Basel 1545, 85 Mark für
die gesammelten Romane und Erzählungen von Ch. Dickens,
Leipzig, im Selbstverlag 1910, herausgegeben von Stephan
Zweig. Mit 60 Mark wurde das vor einem Jahre erschienene
Werk über den „Weifenschatz“ bezahlt, das von Falke,
R. Schmidt und Swarzenski herausgegeben wurde. Auch die
Städteamsichten des 18. und 19. Jahrhunderts wurden stark
begehrt, eine Sammlung von 37 Dresdener Ansichten wurde
weit über die Taxe, mit 92 Mark, gekauft.
(Brand in der Jahannesburger Universitätsbibliothek.) In
der Universitätsbibliothek von Johannesburg ist ein
Brand ausgebrochen, durch den der Mittelirakt des Gebäudes,
in dem auch die Bibliothek untergebracht war, zerstört
wurde. Die Bibliothek enthielt 35.000 Bände, von denen der
größte Teil, darunter unersetzbare geschichtliche Doku
mente, ein Raub der Flammen wurden. Der Schaden wird
auf 100.000 Pfund geschätzt.
BILDER
(Tintorettos „Anbetung des Kindes",) Aus Klagen-
furt wird uns berichtet: Vor einem Schöffensenat hatte sich
der gewesene Hauptmänn Karl P., der während des 1 Krieges
Beuteoffizier beim Armeeoberkommando in Belluno gewesen
war, wegen Diebstahls von Tintorettos „Die Anbetung
des Kindes" zu verantworten. In der gleichen Sache war gegen
P. schon im Jahre 1920 eine Verhandlung durchgeführt wor
den, bei der er jedoch freigesprochen wurde, weil ihm der
Besitz des Bildes nicht nachgewiesen werden konnte. Bei
einer gelegentlichen Durchsuchung des Bodenkrams fand er
später das Gemälde das er als seinerzeitige Beuteprämie er
halten batte. Die Landesregierung beschlagnahmte das Bild,
das auf der italienischen Suchliste gS,standen hat. Das Ge
mälde wurde dem seinerzeitigen Besitzer Dr. V a r o 1 a zu
rückgegeben und gegen P. ein neuerlicher Strafantrag wegen
Diebstahls erhoben. Bei der Schöffengerichtsverhandlung gab
P. an, daß er in Belluno befehlsgemäß Beute, die für
den österreichischen Staat von großem Wert war, gesammelt
habe. Der ehemalige Kommandant des P. gab als Zeuge an,
daß dieser das Recht hatte, von den erbeuteten Gegen
ständen Prämien nach freier Wahl für sich zu be
halten. Das Schöffengericht sprach den Angeklagten nach
kurzer Beratung abermals frei, da es als erwiesen annahm,
daß der Angeklagte das Recht zur Zurückhaltung einer Prämie
nach freier Wahl hatte.
PHILATELIE.
(Auktion.) Die nächste Briefmarken-Versteigerung im
Dorotheum in Wien findet am 12. Jänner statt.
VERSCHIEDENES.
(Berlin erhält ein Kunsthaus.) Aus Berlin wird uns
berichtet: In der Zeit des notverordneten Kulturobbaues auf
der ganzen Linie kommt die fast unglaubliche Nachricht von
dem neuen Projekt eines Berliner Kunstausstellungshauses.
Nachdem viele Pläne erwogen und gescheitert waren, hat der
unermüdliche und in seinem Optimismus wahrhaft unbesieg
bare Maler Sandi.kuhl den Gedanken von neuem aufge
griffen und anstatt eines Wiunschgeträumten Luftschlosses mit
dem Architekten B ü n i n g zusammen eine auch in heutiger
Zeit realisierbare Holzbaracke entworfen. Die wichtigste Frage
war die des Platzes. (Et fand sich in guter Lage in staatlichem
Besitz, angrenzend an die Vereinigten Staatsschulen für freie
und angewandte Kunst an der Hardenbergs traße. Kosten
brauchen von dieser Seite also nicht zu entstehen, zumal auch
idie Zufahrtsstraße, die zu dem wieder abgebrochenen Schin
kel-Museum führte, bereits vorhanden ist. Für diesen Platz,
den Sandkuhl ausfindig machte, hat Büning ein Projekt ge
macht, dem man durchaus zustimmen kann, ein langgestrecktes,
hölzernes Gebäude, das in drei Stufen ansteigend, aus drei
Fensterreihen hohes 'Seitenlicht empfängt, im Innein nur durch
hölzerne Pfosten gegliedert,, an die bewegliche Wände ge
hängt werden können, so daß verschiedene Raumwirkungen
und auch Unterteilungen ermöglicht weiden. Die Gesamt
kosten für die Herstellung bleiben unter 170.000 Mark, und
auch die Frage der Finanzierung soll bereits der Lösung nahe
sein. Die Bauzeit beträgt nicht mehr als 10 bis 12 Wochen.
In kurzer Zeit kann also, wenn nicht unvorhergesehene
Schwierigkeiten auitauchen sollten, das Berliner Kunstbaus,
an dessen Verwirklichung man ernstlich kaum mehr zu denken
wagte, fix und fertig daistehen. Es will nicht mehr als ein
Provisorium sein. Mit einer für rund tausend Gemälde aus
reichenden Behangfläche, mit einem eigenen Raum zur Dar
stellung von Wandmalereien und Glasgemälden, mit Wirt-
sebaftshetrieb und Möglichkeiten der Heizung und Beleuchtung
wird es aber allen billigen Ansprüchen für die nächste Zeit
genügen, und das Projekt eines repräsentativen Kunsipalastes
kann ruhig auf eine bessere Zukunft vertagt werden.
(Eine Rembrandt-Ausstellung in Amsterdam.) Nach dem
Vorbild anderer europäischer Kunstmittelpunkie will nun auch
Amsterdam regelmäßig in Abstäden von einigen Jahren
große, auf internationalen Besuch zugeschnittene Kunstfeste
abhalten, Der Anfang soll in diesem Jahre gemacht werden,
und zwar zum 300jährigen Bestehen der Amsterdamer Hoch
schule, für welches Jubiläum an und für sich ein starker Zu
zug nach Amsterdam erwartet wird. Man bereitet aus diesem
Anlässe im Reichsmuseum eine große Rembrandt-
Ausstellung vor, an der sich auch das Ausland durch
(Leihgaben beteiligen wird. Im Städtischen Museum wird eine
Gesamtschau der holländischen Moderne zu
sehen sein,
(Vertauschte Königsmumien.) Die Mumien der Könige
und Königinnen des alten Aegypten werden jetzt aus dem
Museum in Kairo entfernt und in einem besonderen Mauso
leum beigesetzt. Dabei ist eine sehr interessante Tatsache,
die die Museumsverwaltung ängstlich geheimhielt, zur Kenntnis
der Oeffentlichkeit gekommen. Viele Besucher von Kairo
haben mit einem leisen Schauer der (Ehrfurcht vor der Mumie
Echnatons (Amenophis' IV,), des berühmten Ketzerkönigs,
gestanden, der im 14. Jahrhundert die alte Religion abschaffen
und an ihrer Stelle die Verehrung einer einzigen Gottheit, des
Sonnengestirnis, setzen wollte. Jetzt ergibt sich, daß es gar
nicht die Mumie Echnatons ist. Als man diese vor 23 Jahren
ins Museum nach Kairo brachte, bat man sie mit der Mumie
eines unbekannten Aegypters vertauscht. Der unbekannte
Tote liegt also im Königs-Sarkonhag, die echte Mumie aber
ist seit jener Zeit verschwunden. Lebhaft bezweifelt wird auch,
ob die angebliche Mumie Amenophis' III.- des Vaters Echna
tons, den die Memnonsikolossc auf dem Westufer von Theben
darstellen, echt ist. Man befürchtet, daß auch hier eine, Ver
tauschung vorgekommen ist.
VOM KUNSTMARKT.'
(Das Internationale Kunst- und Auktionshaus in Berlin)
kündigt für das neue Jahr folgende Versteigerungen an:
12. Jänner: Mobiliar, Kunstgewerbe, Schmuck; 26. Jänner:
Sammlung S. (Berlin).