Nr. 12
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 123
JCoeplis Versteigerung in Zürich.
Der Auktion in Rom ließ das bekannte Mailän
der Kunstbaus Ulrico H o e p 1 i am 26. Mai im Zunft
haus „Zur Meise“ in Zürich eine Versteigerung fol
gen, deren Material dieselbe Zusammensetzung auf
wies wie das ihrer Vorgängerin. Auch hier Autogra
phen berühmter Persönlichkeiten, seltene Hand
schriften und Inkunabeln und auch hier ein glänzen
der Erfolg. Die Sensation bildete die Original-Hand
schrift der „Neuen Heloise“ von Rousseau, die
nach heißem Kampfe einem Liebhaber um 32.100
Francs zuge-schlagen wurde.
Im übrigen notierte man folgende Preise (in
Schweizer Francs):
Autographen,
1 B a c c i o c h i, Br 5
2 S e mb o, Br.. 7 S 360
3 Bernini, IBr,, 8 S 200
4 Elise Bonaparte, Schwester iNapoleons L, Br.,
5 Jean Boulogne, Br„ 6 S 330
6 Chevreuse, iBr., 13 S. 80
7 C o n d o 1 1 e, Br,, 5 S 5
8 Dicken®, iBr., 7 S 105
9 Franz I, von Frankreich, IBr., 1/4 S. ....... 148
10 iG 1 u c k, Br., 3 S 250
14 Goethe, Br., 5 S, 270
12 ,Gozz i, Br., 2 S 36
13 Prinzessin Henriette Marie von Frankreich.
Br., 18 S 390
14 Henri III. von Frankreich, IBr., 8 S 100
15 Alexander v, Humboldt, ,Br,, 2 S, 42
16 Herzog Julius II, von Medici, Br 36
17 Lamartine, 8 Strophen 47
19 Leii'blnitz, Br., IS 210
20 Louis XI. von Frankreich, Br., IS . 105
21 iL o u i s XIV., Br,, 16 Z 348
22 Mazarin, Br., 13 Z 160
23 Felix M e n d e 1 s s o h n - B a r t h o 1 d y, Musikmanu
skripte, 4 S 330
t25 iM o m m S e n, Br., Z l A S 2:1
26 iN a p o 1 e o n I., Dokument 22
27 Desgl 70
28 Desgl. 175
29 !D es gl 85
30 Desgl 60
31 Desgl. . 95
32 Desgl 50
33 Newton, Dokument 255
34 P i c o d e 11 a Mirandola, Br,, 3 iS 1250
35 Poussin, Br., 1 / S. 350
36 R i c h e 1 i e u, Br., 23 Z 170
37 R o d i n, Br., 15 S. 10
38 (Rousseau, Original-Handschrift von ,La Nouvelle
Heloise“ 32.100
39 Der.s,, Br., 114 S 320
40 S a n g a 11 o, Manuskript 430
41 Schliemann, 4 Br 20
42 Schubert, Missa in F, 18 S 700
43 Herzog Franz Sforza, Br., ilJ4 ; S. 145
44 Maximilian Sforza, 25 S 36
45 Bernardo Tasso, 2 S 700
46 Herzog Louis Joseph de V e n d o m e, Br 41
47 Voltaire, Br., 4 S 90
Handschriften.
48 Giovanni da Bassano, Alphalbetarium multiphea,
1679 400
49 Heures a l'usage D 1 ’Utrecht, 1490 2200
50 Horae B. M, V., 15. J 1200
51 Desgl., Mitte 15. J 1400
52 Desgl 4500
53 Desgl,, 15. J 1600
54 H o r a z, Carmina, 15. J 1300
Stiche.
Dürer:
55 Die hl, Familie 1100
56 Die Jungfrau mit dem Affen 880
57 Herkules 950
58 Das Seeungeheuer 990
59 Entführung auf dem. Einhorn 470
Rembrandt:
60 Die Verkündigung der Hirten 400
61 Der Triumph des Mardochai 400
62 Die große Löwenjagd 500
63 Porträt des Jan Ässelyn 400
64 Petrus und Johannes an der Pforte des Tempels . . 330
Inkunabeln.
65 Ambrosius, Hexameron 550
66 Ammianus, Rerum gestarum libri XlIV—XXVI .... 1400
67 Biblia Latina, Nuremjberg 1475 - 450
68 Boccaccio, Genealogiae deorum gentilium libri XV 1400
69 Caesar, Commentarios belli gallici 2250
70 Cicero, Orationes selectae 700
71 Dante, La Commedia 990
72 Diogenes Laernus, Vitae phil'osophorum 400
73 Einblattdruc'k, Ordonnance de l’Empereur Frederic III. 1350
74 Etymologicum magnum graecum 700
75 Hortos .Sanitatis Maior 700
76 Marobonius, In somnium Scipionis expositio .... 650
77 Plutarchus, Vitae illustrium virorum 1300
78 Politiemus Angelos, Opera 210
79 Sabellicus, Decades IV cerum Venetarum 400
(Schluß in der nächsten Nummer.)
Chronik.
BILDER.
(Moderne chinesische Kunst in der Berliner Akademie.)
Die Gesellschaft für ostasiatische Kunst, die im Jahre 1929 die
denkwürdige Schau alter chinesischer und vor zwei Jahren
eine Ausstellung japanischer Malerei der heutigen Zeit in der
Berliner Akademie zeigte, bereitet jetzt gemeinsam mit der
preußischen Akademie der Künste in Berlin, mit Unterstützung
der chinesischen Regierung, für Jänner 1934 eine große Aus
stellung moderner chinesischer Malerei alten Stiles vor.
NUMISMATIK
(Versteigerung in Luzern.) Ars Classica S. A. in Genf
bringt am 3. Juli in Luzern eine Reihe prächtiger Sammlun
gen, meist aus englischem Besitz, zusammen über 2000 Num
mern, zur Auktion. Es finden sich hier die hochgeschätzten
Gepräge Großgriechenlands und Siziliens z. T, in Exemplaren
von herrlichstem Stil und Münzen der Dynasten und Städte
Thraciens und Macedoniens von größter Seltenheit. Die vor
derasiatischen Gebiete sind spärlicher vertreten. Unter dem
italienischen Schwerkupfer ist ein etruskisches Stück mit dem
Bild eines jugendlichen Mannes in spitzer Mütze eine beson
dere Seltenheit. Die römischen Gepräge können fast durch
weg als Kabinettstücke bezeichnet werden,
(Notgeldausstellung im Hagenbund.) Gleichzeitig mit der
großen Postwertzeichenausstellung (,,Wipa“j findet im Hagen
bund in Wien eine Ausstellung „D a ;s österreichische
Notgeld“ statt. Die Ausstellung, zu der der Hagenbund das
wertvollste Material aus öffentlichen und privaten Sammlun
gen sowie an Kleingraphik zusammenzubringen sich bemüht,
soll für das Publikum, und besonders für die Jugend, ebenso
lehrreich wie unterhaltend gestaltet werden. Die Ausstellung
wird von Mitte Juni an drei Wochen geöf'net sein.
PHILATELIE.
(Eingezogene Briefmarken.) Aus Berlin wird uns be
richtet: Eine Reihe von Postwertzeichen werden Ende des
Monats: eingezogen. Es sind darunter die Wohlfahrtsmarken mit
den Bildern von Tannenberg und der Wartburg, ferner die 3-
bis 8-Pfennigmarken mit den Bildern Goethes und Schillers,
die im Jahre 1926 ausgegeben wurden.
VERSCHIEDENES
(Professor Viktor Goldschmidt t.) In Salzburg ist, wie
uns von dort berichtet wird, im Alter von 80 Jahren der her
vorragende Heidelberger Mineraloge Professor Viktor Gold
schmidt gestorben, Goldschmidt legte die Ergebnisse seiner