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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 4
alter und neuerer Meister, Aquarelle, Miniaturen, Handzeich
nungen, Erzeugnisse der Graphik, Holzskulpturen, Einrichtungs-
gegen,stände, Textilien, Waffen, Metallarbeiten, Japonika, Por
zellan, Fayencegegenstände, Glas und Photos berühmter Per
sönlichkeiten vertreten, Hervorzuheben wäre das Oelgemälde
eines holländischen Malers um 1600-, das die Erstürmung Trojas
zeigt. Eine gute spanische Arbeit aus der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts stellt die „Kreuztragung" dar. Unter den
neueren Meistern fallen ein Reiterbildnis des Königs Nikita
von Montenegro von V. Bressanin und der Studienkopf eines
weißbärtigen Mannes von Danhauser auf. Von Einrichtungs
gegenständen .seien eine oberitalienische Kredenz im Renais
sancestil und ein großer, holzgeschnitzter venezianischer Rah
men erwähnt. Interessant ist auch eine Trabantenpartisane mit
Originalschaft au,s dem Anfang des 17. Jahrhunderts.
gu unserem Jubiläum.
Anläßlich des 25jährigen Bestandes unseres
Blattes sind uns zahlreiche Glückwunschschreiben
zugekommen, in denen der Wertschätzung für die
„Internationale Sammler-Zeitung 1 “ Ausdruck gegeben
wird. So schreibt der Generaldirektor des Doro
theum s in Wien, Dr. G u n k e 1 in einem Briefe an
unseren Herausgeber; „Ich hoffe, daß die angeneh
men Beziehungen, die das Dorotheum mit Ihrem ge
schätzten Blatte schon seit Jahren verbinden, auch in
Hinkunft aufrechterhalten und sich noch vertiefen
werden." Der Ministerialrat Benjamin Schier er
innert daran, daß er die „ausgezeichnete Sammler
zeitung noch 1 aus den Tagen kennt", da sein Vater
ein fleißiger Mitarbeiter derselben war und fügt bei,
daß er das Blatt „seit Jahr und Tag aufrichtig
schätze.‘‘
Der bekannte Kunstgelehrte Hofrat Professor
Dr. Hans T i e t z e übermittelt uns seine ,,verbind
lichsten Glückwünsche zu dem erfreulichen Jubi-
läum‘‘, der Direktor des Uhrenmuseums der Stadt
Wien, Rudolf Kaftan schreibt: „Meine beste Gra
tulation zu dem Jubiläum Ihrer ,Internat. Sammler-
Zeitung', welches nur möglich wurde, weil Sie mit
großer Ausdauer und Arbeitsfreude alle die Schwie
rigkeiten zu überwinden verstanden, an welchen es
während dieser 25 Jahre wirklich niemals fehlte."
Der Kunstschriftsteller H. W. May in München
sandte uns folgende Zuschrift: „Der so eigenbrötle
rischen und von Natur so wenig homogenen Zahl der
Sammler eine periodische Zeitschrift und damit eine
große und sichtbare Gemeinsamkeit zu verleihen, be
deutet geistig ein Wagnis und wirtschaftlich eine
mutige Tat. Wenn daher heute eine solche Zeitschrift
ihren 25, Jahrgang beginnen kann, so wird es an uns
Sammlern sein, dem Herausgeber von Herzen zu
danken für Mut und Mühe seines bisherigen Wirkens
und der Zeitschrift selbst alles Gute für das zweite
Jahrhundertviertel in Dankbarkeit zu wünschen.
Glückwünsche erhielten wir ferner von General
direktor-Stellvertreter des Dorotheums, Hofrat Fer
dinand Hofer, dem Komponisten Prof, Wilhelm
Kienzl, Regierungsrat Armin Friedmann, dem
Kunstauktionshaus Albert Kende, den Kunsthänd
lern Felix Glückselig, Leo Pick u. v. a. Auch
die Presse ging an unserem Jubiläum nicht achtlos
vorüber. Freundliche Hinweise darauf brachten: Die
„Volkszeitung‘‘, das „Neue Wiener Tagblatt“, das
„Neue Wiener Journal“ 1 , der „Wiener Tag“, die
„Wiener Sonn- und Montagszeitung“ 1 , die Prager
„Presse“ u. a.
AUSSTELLUNGEN.
Berlin,. Kup f erstichkab in e;tt, Schabkunstblätter
des 17. und 18. J,, Moderne Graphik.
— 'Staatliche. K u n ®,t bibjl i. o t h e k. Zeitgenössi
sche ukrainische Kunst.
— Galerie Gur litt. Laucebruni, R. Meier, H. T. Rich
ter, E. Spiro.
— Secession. Kollektiv-Ausstellungen.
Dresden, Sächsischer Kunst verein. Paul Baum,
H. Unger, Böckstiegel, G. Neugebauer, E. Scharowsky, H.
Mayrhofer-Passau.
Karlsruhe. Badische K u n s, t h a 11 e. Emil Nolde.
— Galerie Moos. Ludwig Dill, Th. Poeckt.
München. Staat 1. Graphische SamirtlUingen.
Das Bildnis in der Graphik .(16. bis 18. JJ; Neuerwerbungen,
Paris, Bibliotheque Nationale. Rablai®.
— Galerie Bernheini Jeune. Tibetanische Kunst.
Wien, Hagenbund. Der Tanz.
— .Neue Galerie. Französische Impressionisten.
AUKTIONEN.
17. und 18. Februar. Wien. Dorotheum (Bücher
abteilung). Viennensia, Austriaca, Geschichte, Kunst, illustr.
Bücher, alte Bücher, Inkunabeln etc.
18. Februar. München. Hugo Helbing. Antiquitäten, alte
Möbel und Einrichtungsgegenstände, Oelgemälde neuerer Mei
ster, darunter Werke eigener Hand des Künstlers aus dem
Nachlaß Professor Wilh, Loewith (München)
20, bis 22. Februar. Wien, Dorotheum. Kleine Kunst
auktion.
21. bis. 23. Februar, Amsterdam, H. W. P. de Vries,
Kupferstiche, Handzeichnungen.
24. und 25. Februar. Wien, Albert Kende. Bilder, Anti
quitäten.
24. und 25. Februar. München, Hugo iH e 1 b i n g. Anti
quitäten, alte Möbel und Emrichtungsgegenstände, Orient
teppiche, alle und moderne Gemälde aus. dem Nachlaß der
Baronin Lipperheide (München und Schloß Matzen).
25. Februar. Berlin. Internationales Kunst
und Auktionshaus, Gemälde, Antiquitäten.
27. und 28. Februar. Berlin, Hollstein & Puppe 1.
Kupferstiche, Handzeichnungen.
27. Februar. Frankfurt a. M. Adolph E. Cahn. Antike
Münzen. 1
6. bis 11. März. Cannes. Hotel M a r t i n e z. Chinesische
Kunstsammlung des verstorbenen Antiquars Dr. C. S. Carl-
s o n.
14. März. Berlin, Hermann Ball und Paul Graupe.
Objekte aus dem Besitze des Barons Albert von Gold-
schmidt-Rothschild,
15. März, Berlin. Hermann iB a 11 und Paul Graupe.
Alt-Meißener Porzellanvögel, französische Möbel des 18, J,,
deutsches und französisches: Silber, Gemälde niederländischer
Meister etc.
Mitte März. Wien. Durch Dorotheum. Wohnungsem-
richtung der Verstorbenen Baronin Helene Leitenberger,
I., Parkring 6.
März. Wien, Albert Kende. Auflösung der Kunsthand
lung Pollak & Winternitz (Wien).
März. Köln. Math. Lempertz. Archäologische Samm
lung Dr. Feld mann (Düsseldorf). Römische Gläser und Ke
ramiken, (meist rheinische Funde). Lütticher Boiserie; West
deutsche Möbel des 18. Jahrh. (schöne Sitz- und Kastenmöbel),
altes Kunstgewerbe etc., aus dem Nachlaß Geh. Kommerzien
rat Seligmann (Köln).
23, Mai. Frankfurt a, M<, Joseph Baer & C o. Bibliothek
Chevalier Constantin Le Paige (Lüttich) und Dubletten einer
großen deutschen Bibliothek,
(Druckfehler-Berichtigung.) In den; Artikel „Zur Ge
schichte und über den Wert des Sammelns“ von Hofrat Dr.
Eduard Leise hing hat sich ein bedauerlicher Druckfehler
eingeschlichen. Der Gelehrte sprach nicht von der in fünf
Auktionen aufgelösten Lanner-Sammlung, sondern von der
L a n n a - Sammlung. Auch wären an der Stelle, wo vom
Oesterreichischen Museum die Rede ist, die Worte einzufügen:
Die Hoftafel- und Silberkammer (Hofburg), so daß der Satz zu
lauten hätte: „Die weltberühmten, großen Wiener Museen
blieben höfische, vom Oberstkämmereramte verwaltete, aus
der Zivilliste des Kaisers dotierte Institute bis zum Zusammen
bruche und sind erst seitdem, ebenso wie die beiden Schatz
kammern und die kaiserliche Gobelins,ammlung, dem Bundes-
nunisterium für Unterricht unterstellt, während die einzig
artige kaiserliche Teppichsammlung und die bedeutende Kol
lektion von Musealstücken des Hofmobiliendepots an das
Oesterreichische Museum übergingen, dem es auch gelungen
war, die Hoftafel- und Silberkammer (Hofburg) und das Aller
beste aus der Sammlung J, Pälffy zu gewinnen.”