Vorwort.
IX
die Namen eines M. Schön, Israel van Meckenen, A. Dürer, B.
und H. S. Beham, H. Aldegrever, J. Amman, A. Altdorfer,
H. Burgkmair, L. Cranach, Flötner, A. Hirfchvogel, H.
Holbein, Hopfer, V. Solis, C. Saur, H. Schäuffelei n u. f. w.
als Vertreter der deutfchen Schule des 16. Jahrhunderts, während zu
derfelben Zeit in Frankreich die Jacques Androuet Du Cerceau, Rene
Boyvin, P. Woeiriot, Etienne de Laune u. A. den Grund zu der
Bedeutung ihres Landes auf dem Gebiete der Kunftinduftrie legen und
einen Jean Berain, J. Le Pautre, J. und D. Marot, Boucher,
Cuvielies, Watteau, De La Foffe u. f. w. möglich machen. Auch
in Italien begegnen wir den bellen Namen wie denen eines Bramante,
Michelangelo Buonarroti, Lionardo da Vinci, Mantegna, Raphael,
Ag. Veneziano u.f.w., und in den Niederlanden find unter Anderen
L. van Leyden, H. Collaert, De Gheyn, die Familie De Bry, Hans
Vredemann deVries zu nennen.
Was den Inhalt der Sammlung anbelangt, fo möchte ich das Pu
blicum aufmerkfam machen auf die Reichhaltigkeit der Sammlung an
niellirten Goldfchmiedverzierungen des 16. und 17. Jahrhunderts, an
Punzenarbeiten, an Stick- und Spitzenmufterbüchern, von denen doch
wohl nur wenige Privat- und öffentliche Sammlungen eine größere
Anzahl befitzen dürften, an Schreibbüchern des 16. Jahrhunderts u. f.
w., u. f. w. Befonders lehrreich ift eine Sammlung von beiläufig i5.ooo
Initialen vom i5. bis 18. Jahrhundert aus deutfchen, franzöfifchen, ita-
lienifchen, niederländifchen etc. Druckwerken, welche wohl auch kaum
ein zweites Mal zu finden fein dürfte.
Eine gewiß nicht unwillkommene Beigabe dürften die Abbildungen
fein, welche dem Publicum die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit
der Sammlung in einigen charakterilfifchen Beifpielen vor Augen führen
follen. Es galt daher die Originale mit größter Treue und GewilTen-
haftigkeit zu reproduciren, die Eigenthümlichkeiten der Meifler in der
Compofition und den von ihnen angewandten Vervielfältigungsmitteln
wie Grabftichel, Radirnadel, Punze, Schneidemeffer u. f. w. zur Anlchau-
ung zu bringen, kurz ein möglich!! getreues Facfimile des Originals zu
fchaffen. Um dies zu erreichen wurden die Originale von den Herren
Julius Leth und Beyersdorff direct auf den Holzftock photographirt
und die auf diefe Weife mit dem Facfimile des Originals verfehenen
Stöcke von Herrn F. W. Bader mit minutiöfer Genauigkeit und ver-
fländnißvollem Eingehen auf die Technik und die Eigenthümlichkeiten
des Meifters gefchnitten. Die Sorgfältigkeit^des Druckes, welcher von der
Gerold’fchen Officin beforgt wurde, verdient ebenfalls alle Anerkennung.