MAK
Nr. 1 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Seite 11 
Schaft nahm er ■Forschungsarbeiten in den römischen Siedlungen 
Musc'hau und Stampfen vor und organisierte wissenschaftliche 
Aktionen im Egerland, insbesondere in der Umgebung von El- 
bogen, Karlsbad, Franzensbad und -Eger. Im September führte 
er für das Archäologische Institut die Erforschung der Kaiser 
burg in Eger durch. 
(Archiv des Landes Böhmen,) Aus Frag wird uns ge 
meldet: Zum Direktor des Archivs des Landes Böhmen wurde 
der Oberrat des 'Landesarchivs Dr.. Bedrich Jenäovsky 
ernannt. 
BILDER 
(Aus dem Marcell-von-Nemes-Nachiaß.) Wir lesen im 
„Fester Lloyd“: Der im Jahre 1930 verstorbene berühmte 
Sammler und Kunstfreund Marcell Nemcs von Janos- 
h a 1 o m, der dem Museum für schöne Künste noch zu Leb 
zeiten. vierzig Gemälde zum Geschenk gemacht hatte, vergaß 
auch in seinem Testament an dieses Museum nicht. Er hinter- 
ließ dem Museum ein Gemälde von Golijn de C o t e r, einem 
Maler der niederländischen Schule, der um das Jahr 1500 
gelebt hat; das Gemälde stellt einen Seitenaltar St. Johannes 
dar. Der Erblasser hat die Direktion des Museums ermächtigt, 
von seinen ungarischen Bildern, wo immer sie sich auch be 
finden, fünfzehn auszuwählen. Der Nachlaß hat jedoch durch 
die Verschlechterung der Wirtschaftslage sehr viel an Wert 
eingebüßt, und heute muß damit gerechnet werden, daß die 
Lasten die Aktiven übersteigen, so daß an die Ausfolgung der 
Hinterlassenschaft nicht gedacht werden kann. Angesichts des 
Umstandes, daß die Bilder iNemes’ Jahre hindurih im Museum 
für . schöne Künste eingelagert waren und das Museum ihm 
damit einen Dienst geleistet hatte, hat sich der Generaldirektor 
des Museums an die Testamentsvollstrecker und an die Gläu 
biger mit dem Ersuchen gewendet, dem Museum einige vom 
ungarischen Gesichtspunkte besonders bemerkenswerte Gemälde 
zu überlassen. Dieses Ansuchen wurde auch gewürdigt und so 
konnte zwischen dem Museum und den Testamentsvollstreckern 
eine Vereinbarung getroffen werden. In den 'Besitz des Mu 
seums sind mehrere Gemälde übergegangen, und zwar zwei 
Gemälde von Paul Szinyei-Marse, „Die Schaukel“ und 
„Weiblicher Akt“, dann die berühmte Skizze ^Fensternische“ 
von Michael Munkäcsy, Josef Rippl-Rönais „Onkel 
Piacsek mit den Puppen" und Geza Dosas „Doppel'bildnis“. 
(Raffinierte Bilderfälschungen.) Ein Züricher Bilder 
händler verkaufte vor einiger Zeit drei Gemälde für 
18.750 Franken, wovon eins, angeblich von Hans Thoma 
stammend, für 10.000 Franken von dem Erwerbar weiterver 
kauft wurde. Dem Gemälde lag ein Gutachten des Konser 
vators einer bekannten Schweizer Kunstsammlung, des Mu 
seums in Winterthur, bei, das die Echtheit bestätigte. 
Trotzdem holte der Käufer des Thoma-Gemäldes weitere Gut 
achten eines Züricher und Frankfurter Sachverständigen ein, 
die das Thoma-Gemälde als Fälschung bezeichneten. Als 
gegen die beiden Vorbesitzer eine Strafuntersuchung einge 
leitet wurde, stellte sich jedoch heraus, daß diese selbst durch 
einen Pariser Bilderhändler getäuscht worden waren, der 
das Gutachten des Schweizer Konservators eingeholt hatte. 
Er ließ sich insgesamt fünfzehn Gemälde begutachten, die 
sich nunmehr sämtlich als Fälschungen herausgestelli haben. 
(12 Monet-Bilder,) Die American Art Association« Gale- 
ries in New York haben, wie uns von dort geschrieben wird, 
einen neuen Saal eröffnet, der zwölf außerordentlich schöne 
Stücke des Impressionisten Claude Monet enthält. Die 
Werke wurden aus dem Besitze von James E. Sutten er 
worben, der sie direkt von seinem Freunde Monet erhalten 
hatte. Den höchsten Preis erzielte „Die Kathedrale von Rouen“ 
mit 1420 englischen Pfund. 
MEDAILLEN 
(Dollfuß-Medaille.) Bildhauer Hanisch-Concee hat 
von Bundeskanzler Dr. Dollfuß eine künstlerisch wertvolle 
Medaille geschaffen, Hanisch-Concäe war 'der erste Preisträger 
um die Paneuropamedaille in Paris; außerdem wurde seine 
Painleve-Medaille vom Louvre angekauft. Auch der Seipel- 
Doppelschilling wurde von diesem Künstler ausgeführt. 
(Unbekannte Plakette Dürers?) In einer Rumpelkammer 
des Münzkabinetts in Stockholm hat man vor einigen 
Tagen eine Medaille gefunden, die, wie von sachverständiger 
Seite behauptet wird, eine Originalarfeeit Albrecht 
Dürers sein soll. Bisher hat .man die Plakette, die in feinem, 
sehr hartkörnigen Kalkstein (Solhhoferstein) geschnitten ist, für 
eine Gipskopie gehalten. Das Stück mißt acht Zentimeter im 
Durchmesser und ist ein Zentimeter dick. Die Vorderseite 
zeigt das Profilporträt eines Mannes im pelzverbrämten Mantel 
mit einer großen, weichen Mütze. Links von der Figur ist die 
Jahreszahl 1514 in plastischen Ziffern verzeichnet. Die Rück 
seite ist schlicht und ohne Verzierung, Man nimmt an, daß 
das Bildnis den Vater Dürers darstellt. Auf welchem Wege 
die Plakette nach Stockholm gekommen ist, ist vorläufig nicht 
festzustellen. 
PHILATELIE 
(Neuheiten.) Das neueste Markengebiet, Basutolaiid, 
hat elf Freimarken von 14 Penny bis zu 1 Pfund Sterling und 
vorläufig zwei Nachportomarken zu 1 Penny und 2 Pence aus 
gegeben. Die Marken zeigen eine 'Flußlandschaft mit einem 
Krokodil, außerdem das Medaillonbild von König Georg. Von 
einer Briefmarkenreihe in neuer Zeichnung in Bolivien 
liegen bisher die Werte von 2, 5, 10, 15 und 25 Centavos 
vor. Auch Brasilien gibt Freimarken mit neuen Motiven 
heraus, vorläufig ist der Wert 200 Reis rot erschienen. Das 
Deutsche Reich hat seine Freimarkenserie durch den 
Wert 1 Reichspfennig schwarz ergänzt. Die Farbe dar Dienst 
marke zu 4 Reichspfennig wurde auf blaugrau, der zu 10 Reichs- 
pfennig auf braun abgeändert. Anläßlich der Zehnjahrfeier der 
Deutschen Nothilfe wurde eine Gedenkausgabe hergestelli. 
Man hat die ersten Wohlfahrtsmarken vom Jahre 1924 in 
ihren ursprünglichen Farben nebeneinander auf ein Papier ge 
druckt und jede Marke mit dem Aufdruck 1923—1933 versehen. 
Die Papierfläche, auf der die Marken gedruckt sind, weist das 
Hakenkreuzwasserzeichen auf. Diese Gadenkblätter werden zum 
Preise von Mark 3.50, jedoch nicht bei den 'Postschaltern, son 
dern nur auf Bestellung von den Versandstellen für Sammler 
marken in Berlin und München und der Geschäftsstelle der 
Deutschen Nothille in Berlin abgegeben. Die Marken können 
aus dem Blatt herausgetrennt und bis 30. Juni 1934 zur Frei 
machung im In- und Auslandver.kehr vewendet werden. Die 
neuen Flugpostmarken von Französisch-Guinea um 
fassen die Werte von 50 Centimes, 1, 1.50, 2, 3, 5, 10 und 
20 Franken, Neu in Indore eine Freimarke zu 1 / Anna 
grün und in Kölsch in eine Dienstmarke zu 1 Anna rotbraun. 
Die Marken von Litauen werden jetzt auf eineni Papier mit 
neuem Wasserzeichen gedruckt. 26 Freimarken von Neukale- 
donien wurden durch einen bezüglichen Aufdruck in Luft 
post-Gedenkmarken umgewandelt. Die neuen WoMtätigkeits- 
marken der Niederlande zu Cent 114 (+ 114) grau und 
rot, 5 ■(+ 3) Cent gelb und braun, 6 ( T 4) Cent grün und gol 
den und Cent 1214 (+1214) blau und silbern zeigen ein Kind 
mit dem W'eihnachtsstern. Die Niederlande haben auch eine 
neue Sonderflugpostmarke zu 30 Cent schwarzgrün zur Aus 
gabe gebracht. Die gleiche Marke erschien für Nieder 
ländisch-Indien, während dort die Wohltätigkeitsmarken 
eine andere Zeichnung als das Mutterland und auch geänderte 
Wertstücke — 2 (+ 1), 5 (+ 214), 13V» (+ 254) und 15 (+ 5) 
Cent — aufweisen. In Nikaragua sind Frei- und Flugpost 
marken mit verschiedenen Aufdrucken versehen worden, Auch 
erscüienen hier aus Anlaß einer internationalen Flugwoohe vier 
Flugpost •Erinnerungsmarken. — Die neuen Pro juveniute- 
Marken der Schweiz (zu 5 (+ 5), 10 (+ 5) und 20 ■(+ 5) 
Rappen zeigen in schöner Ausführung weibliche Volkstypen 
aus den Kantonen Waadt, Bern und Tessin, während der Wert 
30 (+ 10) Rappen blau und das Bild des Paters Gregor 
G i r a r d zeigt. 
(Nationale Briefmarken - Ausstellung Zürich 1934.) Aus 
Zürich wird uns berichtet; Der Schweizerische 
P hil a-1 e 1 i st e n v e r e in Zürich beschloß au« Anlaß 
seines in diesem Jahre stattfindenden 50jährigen Jubiläums im 
Herbst die Veranstaltung einer Nationalen Briefmark etiaus- 
stellung. Eine solche Veranstaltung fand in der Schweiz zum 
letztenmal im Jahre 1914 in Bern statt. Die kommende große 
nationale Ausstellung in Zürich soll in den- Räumen des Kunst 
gewerbemuseums stattfinden. Bereits sind die Aussiellüngs- 
organe an den Vorbereicungsarbeiten. Teilnähmeberechtigt. 
sind an der Ausstellung in der Hauptsache alle in der Schweiz 
wohnenden Sammler und Händler sowie die im Auslande woh 
nenden Sammler und Firmen schweizerischer Nationalität, so 
dann Ausländer, die vor dem 1. Jänner 1933 einem schweizeri 
schen Philatelisienverein (des Verbandes) angelhörten. Für die 
Gruppe Schweiz sind Sammler jeglicher Nationalität zugelassen. 
VERSCHIEDENES 
(Die Theatersammlung Jelenko in der Nationalbibliothek.) 
Die Nationalbibliothek in Wien empfing eine wertvolle Berei 
cherung ihrer Bestände durch den Direktorstellvertreter a. D.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.