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Seite 46 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Nr. 6 
JSronzen und Skulpturen des J3arons JCoAner. 
Aus Budapest wird uns geschrieben: 
Die Auktion Baron Könner schloß mit der 
Versteigerung der Bronzen und Skulpturen 
ab, von denen einige beträchtliche Summen erzielten. 
So zahlte man für den ,.Herakles mit der lernaischen 
Hydra“ eines Florentiner Meisters des 16. Jahrhun 
derts 7100 Pengö, für einen „Herakles mit dem Lö 
wen“, der Arbeit eines Florentiner Meisters, eben 
falls aus dem 16. Jahrhundert, 6200 Pengö, für einen 
„Römischen Krieger 1 ', einem Prachtstück aus der 
Werkstätte Riccios, 2150 Pengö, für eine Tiergruppe, 
eine Kleinplastik in der Manier des Pietro Tacca, 
1950 Pengö, 
Ein prächtiger Türklopfer, Neptun auf einem 
Meeresgespann, aus der Werkstätte Alessandro 
Vittorias, erzielte 1400 Pengö, eine Minerva, 
ebenfalls von dort, 1250 Pengö. Zwei Bronzen aus 
Giovanni da Bolognas Gießhiitte, erlangten 620 
und 650 Pengö, die Büste des Herkules, in Florenz 
modelliert, 800 Pengö, ein Neptun eines anderen 
Italieners aus dem 16. Jahrhundert 1050 Pengö. 
Zwei Jagdszenen aus dem 17, Jahrhundert, italieni 
sche Bronzen, wurden mit 550 und 640 Pengö bezahlt, 
ein auf einem Delphin reitender Putto mit 4.40, ein 
Sankt Paulus aus einer venezianischen Werkstätte 
des 16. Jahrhunderts mit 900 Pengö. Ein kleiner 
Buddha aus dem 17. Jahrhundert, eine grünpati- 
nierte Bronzefigur aus Siam, fand um 360 Pengö 
einen Liebhaber. Sonst variierten die Preise zwischen 
150 und 500 Pengö. Auch Kleinigkeiten, ganz schöne 
Feinheiten, kamen zum Verkaufe, und zwar um 40, 
50, 60, ja sogar eine um bloß 20 Pengö. Sie alle sind 
einst gut gewählt und auch ihrem Werte entspre 
chend bezahlt in den Besitz Baron Adolf Kohners 
gekommen. Es soll unter den Renaissancebronzen 
einige geben, die ihn fast so viel gekostet haben, als 
jetzt seine ganze Skulpturensammlung eingebracht 
hat. 
Die Modernen erzielten relativ gute Preise, 
Rodins „Mutter und Kind“ brachte 1700, Max 
K 1 i n g e r s Athlet 1050 und Camille Lefevres 
köstlicher „Mädchenkopf“ 550 Pengö. Die Kleinpla 
stiken B a r y e s wurden mit 160 bzw, 300 Pengö 
bewertet. 
Ungarische |Biidwerke kamen nur wenige zur 
Versteigerung. Die Preise der meisten von ihnen 
überstiegen erheblich den allzu mäßig festgesetzten 
Limitpreis. „Toi dis Kampf mit Wölfen“ erzielte 
800 Pengö, Josef Ronas „Satyr und Nymphe“ 520 
Pengö, zwei Holzfiguren, Heiligenstatuen aus dem, 
15. Jahrhundert, 500 und 530 Pengö, eine Frauenbüste 
von Kisfaludi-Strobl 500 Pengö, Eduard 
Tel cs' Beethovenbüste ebenfalls 500 Pengö. Be 
deutend billiger die schönen Bronzeakte von Vedres 
und Lux. 
Das Gesamtergebnis der dreitägigen Auktion 
betrug 305,000 Pengö, Für Gemälde fremder Meister 
erzielte man 124,000 Pengö, für Bilder ungarischer 
Künstler 134.000 und für Bildwerke, Bronzen und 
sonstige Skulpturen 47.000 Pengö. 
Die 122. JCunstversteigerung bei ^Albert JCende. 
Die 127. Versteigerung des Kunstaukticnshauses 
Albert Kende in Wien, die vom 5. bis 7. März 
vor sich ging, hat nicht enttäuscht. Wieder einmal 
zeigte es sich, daß gutes Material Absatz findet. Ja, 
bei dieser Auktion trat die erfreuliche Erscheinung 
zutage, daß sogar Bilder gekauft werden, wenn sie 
von besonderer Qualität sind. Man erlebte es wieder, 
daß um Bilder ein heißer Kampf entbrannte und sie 
zu Preisen zugeschlagen wurden, die die Schätzun 
gen weit überstiegen. So wurde ein Aquarell von 
Rudolf von Alt, die Stephanskirche in Wien darstel 
lend, von 900 auf 2000 S hinauflizitiert, Peter Fendi's 
„Mönch in weißem Habit“ ging von 300 auf 520 S, 
das kleine Mädchen von Ranftl von 600 auf 780 S, 
Waldmüllers „Tempelruine in Pästum“ von 900 auf 
1800, ein Bildnis von Suttermann von 400 auf 800 S 
usw. Aehnliche Ueberraschungen erlebte man auch 
bei anderen Objekten. So wurde beispielsweise ein 
blauer Fayence-Teller von 20 auf 140 S gesteigert, 
vier Barockfauteuils erreichten mehr als das Dop 
pelte des Ausrufspreises. Die Auktion Kende hat 
aber auch die alte Legende zerstört, daß Wien kein 
Markt für Ostasiatica ist; die vielen Netsukes wur 
den mit wenigen Ausnahmen zu' angemessenen 
Preisen abgesetzt. 
Es notierten (in Schilling): 
Aus dem Besitze eines hervorragenden Wiener Sammlers. 
Silber, Glas, Porzellan, Vieux-Saxe-Flakon s usw. 
1 S'ilberdlöschen mit Lackmalerei 
2 Alt-Wiener Silber^Aufsatz, 150 g ...... 
3 Silberspule mit Filigranarbeit, 125 g 
4 Silber-Salzfaß in Form einer Schale, um 1800 . . . . 
36 
32 
25 
25 
5 Desgl. in Form einer von einem Flußpferd getragenen 
Muschel, 41 g lg 
6 Kleiner Silberauisatz, Biedermeier 28 
7 Silberdose, 92 g 28 
8 Ein Paar Silber-Salzfässer, Wiener Beschau 1833 . . 30 
9 Zwei Silber-Salzfässer, Wiener Beschau 1833 .... 32 
10 Siltber-iGewürxständer, Ende 118. J., 135 g 44 
11 Silber-Aufsatz, Wien 1843, 316 g 65 
12 Silber-Strickkörbchen, Biedermeier, 72 g 20 
14 Desgl., 64 g 16 
15 Silber-Filigranlokomotive, 26 g 10 
16 Silber-Gewürzständer, 1 ! 8. J., 265 g 45 
18 Silber-Flakon, orientalisch, 18. J 28 
19 Rechteckige Silberdose, 105 g 26 
20 Drei Silberdosen, 150 g 15 
22 Silber-Laterne, 180 g 22 
24 Hellgelbe Silber-Emaildose . . . 28 
25 Hellblaue Silber-Emaildose 22 
27 iSilfoer-Zahnistociherbehälter, Biedermeier, 54 g .... 20 
29 iSilber-Filigranvisitiere, Biedermeier, 44 g 16 
31 Drei Silber-Emaildosen, 117 g 20 
32 Ovales Silberdöschen mit Porzellandeckel 12 
33 Drei Silber-Emaildosen 35 
34 Silber-Näfhnecessaire, Biedermeier 20 
35 Glas-Flakon, in Silber montiert, 18. J 55 
37 Glasflakon in Goldmontage, 18. J 140 
39 Zwei Ueberfanggläser, Biedermeier 28 
42 Meissener Tintenfaß 15 
43 Drei Porzellan-Flakons, 19. J 140 
44 Buntes Porzellan-Flakon in Form eines Apfels, 18. J. . 30 
45 Zwei Porzellan-Döschen, französisch 90 
46 Ein iPaar bunte Porzellan-Tiergruppen 30 
47 Zwei PoTzellaavasen, Frankreich, um 1830 60 
48 Zwei Porzellanflakons, 19, J 38 
49 Meissener Porzellangruppe, 19. J 28 
50 Fünf bunt bemalte, moderne Porzellanfiguren .... 18 
51 Zwei Schalen mit Untertassen und Kanne, Wien 1833 12 
52 Porzellanflakon, 19. J 32 
53 Porzellandöschen, Menecy, 18. J 280 
54 Porzellanflakon, 19, J 42
	        
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