MAK
(Der Tonfilm beleb! Museen.) In verschiedenen naturhisto 
rischen Museen der Vereinigten Staaten wurde eine neuartige 
Einrichtung installiert, die wirklich geeignet erscheint, den toten 
Schauobjekten Leben einzuhauchen und insbesondere für ju 
gendliche Museumsbesucher neue Anziehungspunkte zu bilden. 
Die üblichen Ausstellungsobjekte werden in der gewohnten 
Art in Schaukästen gezeigt, die längs den Wänden aufgestellt 
sind. Ein Druck auf einen Knopf und über die Glas 
scheibe zieht sich eine Leinwand, auf der ein kurzer Tonfilm 
abrollt, der aufs genaueste das Leben der ausgestellten Tiere 
in der Freiheit und in ihrer natürlichen Umgebung, die Her 
kunftsstelle der gezeigten Pflanzen, Mineralien usw. darstellt. 
Der Erfolg dieser neuen Ausstellungstechnik ist so groß und 
überzeugend, daß sie aller Voraussicht nach in aller Kürze 
die sämtlichen großen Museen der U.S. A. erobert haben 
dürfte. Insbesondere von seiten der Schulbehörden wird ihre 
Einführung aufs wärmste befürwortet. 
(Vom Tric rer Provinziol-Museum.) Professor Dr. S tei 
lt e r, der bisherige Direktor der vor- und frühgeschichtlichen 
Abteilung des Rheinischen Provinzial-Museums in Trier hat 
raus Gesundheitsrücksichten sein Amt niedergelegt. Zu seinem 
Nachfolger wurde der bisherige Assistent am gleichen Museum, 
Dr. Wolfgang Dehn, berufen. Dehn hat sich bereits durch 
mehrere größere Grabungen iri der Provinz und durch Ver 
öffentlichung vorgeschichtlicher Forschungen einen Namen ge 
macht. 
(Ein Corneille-Museum in Rouen.) Das Geburtshaus von 
Pierre Corneille in der Rue de la Pien in Rouen 
wird als Museum eingerichtet werden. Die Mittel dazu wer 
den durch eine öffentliche Sammlung, sowie durch eine 
reichhaltige Spende Pierpont Morgans aufgebracht. 
(Napoleon-Erinnerung.) Das Museum von Ajaccio 
hat als Geschenk den Kopfkissenbezug erhalten, auf dem das 
Haupt Napoleons nach seinem Tode in dem Landhaus von 
Longwood auf St. Helena ruhte. Die Reliquie, die gegenwär 
tig im Rathaus der korsischen Hauptstadt ausgestellt ist, 
stammt aus der Sammlung von Charles Schulmeister, 
der die Geheimaufträge Bonapartes auszuführen hatte. 
(Ein Juies-Verne-Museum.) Der Prophet Jules Verne, 
der die Wunder unserer Zeit, das Flugzeug, das Unterseeboot, 
das Luftschiff, lange vor ihrer Verwirklichung beschrieb, und 
vielleicht sogar den Anstoß zur Schaffung mancher tech 
nischer Errungenschaften gab, soll nunmehr in Amiens ein 
Denkmal in Form eines Jules-Verne-Museums er 
halten. Vor 75 Jahren hat dieser phantasievolle Schriftsteller 
sein erstes Buch veröffentlicht; jetzt wird dieses Museum den 
Versuch machen, die von seiner Einbildungskraft geschaffenen 
Dinge bildlich darzustellen. Weiterhin soll es die Erstausgaben 
aller Werke Verne’s enthalten, von „Zwanzigtausend Meilen 
unter dem Meere“ bis zu „Michael Strogoff" und „Die Reise 
um die Welt in achtzig Tagen“. Jules Verne ist zwar in Nantes 
geboren, lebte aber lange Jahre in Amiens und schrieb hier die 
meisten seiner Bücher, 
(Händei-Museum in London?) Englische Musikfreunde 
erwägen zur Zeit den Plan, ein Händel-Muse u m in L o n- 
d o n zu gründen. Man will hiezu das I laus Brook-Street 25 
verwenden, in dem Händel 34 Jahre hindurch bis zu seinem 
lode im Jahre 1759 gelebt hat. Es gibt in London noch eine 
große Zahl wertvoller Erinnerungsstücke, die in dem geplanten 
Museum vereinigt werden könnten. Allerdings wird nur ein 
Teil von ihnen erworben werden können, denn sie befinden 
sich heute teilweise in Privatbesitz. Die kostbarste Handel- 
Sammlung besitzt der englische König. Sie soll einen Wert 
von einer halben Million Pfund haben. Handschriften, Noten, 
Bilder, Briefe und andere Erinnerungen an Händel finden sich 
auch im Britischen Museum und im Fitzwilliam-Museum. Das 
Haus Handels stammt aus dem Jahre 1690. Sein jetziger Be 
sitzer hat von der Stadt London einen auf 200 Jahre lautenden 
Pachtvertrag. 
AUSSTELLUNGEN. 
Düsseldorf. Galerie Alex. V ö m e 1. Arbeiten von Paul 
Cezanne, Degas, Charles Hoguet, Lehmbruck, Menzel, Meunier, 
Edvard Münch, Sintenis, Slevogt, Utrillo, Vlaminck u. a. 
Florenz. P i 11 i - P a 1 a s t, Giotto. 
Haarlem. Frans Hals-Muse um. 'Bilder von Fr. 
Hals. 
— M ü n ch euer Kunstversteigerungshaus 
Adolf W e i n m ü 11 e r. Gedächtnisausstellung Lothar Bech- 
stein. 
— Galerie H e 1 b i n g. Aus dem Nachlaß Prof. Dr. 
E. Arning (Hamburg): Skulpturen des 14. bis 18. J. und Ge 
mälde aus anderem Besitz. 
— Graphisches Kabinett Günther Franke. Zeichnungen, 
Aquarelle und Bilder aus dem Umkreis der Romantik. 
Paris. Galerie Guy Stein. Alte Bilder, Zeichnungen 
und Aquarelle. 
Ich suche: 
Ostasiatische Kleinkunst, auch kleine Sammlung. Unter 
„China". 
Tauschverkehr mit Sammlern russischer Exlibris. Unter 
„Russia“. 
Versteigerungskataloge aus der Zeit bis 1850. Chiffre „Auk 
tionskataloge“. 
Salzburg. Galerie Welz durch Welz und Dr. Kalir- 
Niren stein, Inh. der „Neuen Galerie in Wien. Waldmüller. 
Venedig. Palazzo P e s a r o, Tintoretto. 
Wien. K u n s t h i s t o r i s c h e s Museum. Ausstellung 
von Fälschungen. 
AUKTIONEN. 
16. und 17. September. London. Harmer, Rooke & 
C o. Briefmarken. 
20. bis 22. September. London. H. R. Harmer. Brief 
marken. 
21. September. Wien. Albert K e n d e. Antike Wohnungs 
einrichtung aus Wiener Privatbesitz. 
21. September, Wien. Dorotheum. Versteigerung einer 
Hannover-Briefmar'ken-Sondcrsarnmlung, zerlegt in 277 Teil 
posten. 
24. und 25. September. Wien. Dorotheum. Versteige 
rung einer Wohnungseinrichtung im Hause Wien I., Biberstraße 
Nr. 14. 
27. bis 29. September. Berlin. Paul Graupe. Sammlung 
Frau Emma Budge f (Hamburg). Gemälde, Farbstiche, Re 
naissance-Silber, Cioldemaildosen, Porzellan, Majoliken, Bron 
zen, Textilien usw. 
27. und 28. September. London. H. R. Harmer. Brief 
marken. 
30. September, 1. und 2. Oktober, Wien, Dorotheum. 
133. große Auktion im Kaiser-Fran/.-Josef-Saal. Schönes Mobi 
liar, Klaviere, Luster, Gemälde, Aquarelle, Teppiche, Porzellan, 
Miniaturen, kunstgewerbliche‘-'Arbeiten usw. 
7., 8. und 9. Oktober Wien, Dorotheum. Versteigerung 
einer K unstsam ml u n g samt Wohnungseinrichtung we 
gen Haushaltsauflösung in Wien I., Bösendorferstraße 7, 3. 
Stock, 8. 
7. und 8. Oktober, Hamburg, Dr. Hauswedell. Bücher, 
Autographen, Graphik und Handzeichnungen. 
11., 12. und 13. Oktober, Wien, Dorotheum. GrofL- 
Sammlung von Goldmünzen' verschiedener Länder, österrei 
chische und deutsche Taler, französische Münzen, Medaillen, 
numismatische Literatur. 
12. Oktober. Amsterdam. Mensing & Sohn. Moderne 
Gemälde und Aquarelle. 
21., 22. und 23. Oktober. München. Münchine r 
Kunstversleigerungshaus Adolf W e i n rn ü I 1 e r. 
Kunstgewerbe aus der Sammlung Theo S t r o e f e r (Nürnberg). 
21., 22. und 23. Oktober. Wien, Dorotheum. 448. Kunst- 
auktion. Kunstsammlung eines Wiener Großindustriellen ujid 
anderer Privatbesitz. 
28. Oktober, München, Julius Böhler. Gemälde alter 
Meister, Plastik und Kunstgewerbe. 
11., 12. und 13. November. München. Münchener 
Kunstver.steigerungshaus Adolf Weinmüller. 
Gemäldi des 19. und 20. Jahrhunderts. 
2. und 3. Dezember. München. Münchener Kunst 
versteigerungshaus Adolf W e in m ü 11 e r. Ge 
mälde alter Meister, Möbel und Antiquitäten aus verschiedenem 
Besitz. 
NEUE BÜCHER. 
Raimund-Almanach. Im Auftrag der Raimundgesellschaft 
herausgegeben von Otto Zausrner. 172 Seiten, mit 8 Kunst 
drucktafeln. In steifem Karton S 4.—, RM. 2.50. Innsbruck- 
Wien-München, Ty rd I i a-Verlag'.' — Nicht ein Literatur 
kundiger hat sich die Aufgabe gesetzt, ihrer zwölf haben von 
allen Seiten her Raimunds Persönlichkeit und sein Wenr hier 
gedeutet: Hofrat Dr. Otto Rommel, Raimunds Vorgänger 
auf dem Alt-Wiener Volkstheater; Prof. Dr. Fritz Br ulen er, 
Der Schauspieler Ferdinand Raimund; Hofrat Dr. Karl 
Gl'o'ssy, Raimund als Theaterdirektor; Dr. Alois Nagler, 
Der Volksdramatiker; Univ.-Prof. Dr. Alfred Orel, Raimund 
und die Musik; Hofrat Dr. Otto St o e ß 1, Raimunds Charak 
ter; Richard S m e k a 1, Raimund und seine Landschaft; Dr. 
Gustav Pichler, Raimund im Ausland; Dr. Otto Rau 
scher, Raimund und sein Kreis; Dr. Franz Hadamowsky, 
Raimund und Nestroy; Dr. Otto Zausrner, Lebensfragen 
im Werk; Prof. Dr. Hans Nüchtern, Rede an Ferdinand 
Raimund. Die acht schönen Bildseiten geben mit Porträts, 
Wiedergaben der ersten Theaterzettel, mit Szenenbildern und 
Landschaftsdarstellungen schöne Ergänzungen zum Text.
	        
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