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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Nr. 14 
liquar Kubasta als Ort der Aufnahme dessen Auktionslokal, 
dahin die Kamera des Ateliers beordnend, dortselbst sodann 
unter Mitwirkung Kubasta's eine richtige Auktion für den 
Augenblick der Aufnahme markierend. So kam in prächtiger 
Gruppierung um Kubasta als Auktionator das Bild zustande, 
das dann die „Oesterreichische illustrierte Zeitung“ einer grö 
ßeren Oeffentlichkeit bot. Das Bild vereinigte dabei aber 
auch in jenen 16 Freunden prominente Wiener Sammler und 
die „Oesterreichische illustrierte Zeitung" hebt denn auch 
etliche Namen besonders hervor. Jener Freundeskreis gab übri 
gens auch die Veranlassung zu zwei erlesenen bibliophilen 
Publikationen (in prachtvollster Aufmachung bei winziger Auf 
lage); es sind dies „Schattenrisse aus Alt-Oesterreich“ und 
eine vom unauffindbaren Original nicht unterscheidbare künst 
lerische Nachbildung von l.oder-Casteili’s „Zerrbilder mensch 
licher Torheiten und Schwächen!“ 
(Die älteste Landkarte Mährens.) Die westmährischen Flek- 
trizitätswerke haben auf Anregung des Professors Vladimir 
List vom Antiquariat O r i o n in London die älteste, von 
Paulus Fabriciüs 1569 gedruckte Landkarte. Mährens er 
worben und dem Mährischen Landesmuseum in Brünn zum 
beschenke gemacht. Die Karte trägt den Titel „Marehionatus 
Moraviae und ist im Ausmaß von .96 : 85 cm in Kupferdruck 
auf festem, handgeschöpftem Papier hergestellt. Links und 
rechts sind leere, eingerahmte Felder, die anscheinend mit 
irgend einem Text ausgefüllt werden sollten. 
(Der Christus von Limpias gerettet.) Der weltberühmte 
„Christus" in der Kirche zu I.impias in der Nähe von 
Santander ist, wie uns aus Paris gemeldet wird, von den 
Vandalen verschont geblieben. 
(Diebstahl einer Oswald-Statue.) Aus der St. Christopho- 
rus-Kapelle in Scharmitzgraben im Pusterwald (Steiermark) 
wurde eine holzgeschni zte O s w a 1 d - S t a t u e gestohlen. Sie ist 
etwa 140 cm hoch, 20 kg schwer und stellt den Heiligen mit 
gelbem Panzerhemd, grünem ärmellosen Umhang, auf der 
Brust mit zwei Knöpfen, gelben Stiefeln, mit gespreizten Bei 
nen, Barett und Kugel in der rechten Hand dar. Der Wert der 
Statue wird mit 1000 S angegeben. 
(Eine Stradivari-Geige in der Tschechoslowakei entdeckt.) 
Eine Stradivari-Geige soll, wie dem DND. berichtet 
wird, in W 11 s c h n a u bei Ungärisch-Hradisch entdeckt wor 
den sein. Die Eigentümerin, Frau Marie Mikulec erwarb die 
Geige während eines Aufenthaltes in Amerika von einer üei- 
genlehrerin für 10 Dollar. Innerhalb der Geige befindet sich 
das Signum: „Stradivarius 1750“. Die Geige hat einen sehr 
schönen Ton, wurde aber noch von keinem Fachmann über 
prüft. 
(Die Steinplastik in den Rheinlanden.) Das aus Anlaß des 
70. Geburtstags des Geheimrats Paul Clemen gestiftete 
Paul Clemen-Stipendium ist erstmalig dem Dr. Kurt R e i s s- 
rn a n n mit dem Auftrag übertragen worden, die fränkische 
Steinplastik der merowingischen und karolingischen Zeit in den 
Rheinlanden zu bearbeiten. 
(Heinrich Satori.) Dem vor einigen Monaten wegen Ver 
untreuung von Bildern im Werte von über 100.000 Schilling zu 
2V-2 Jahren schweren Kerkers verurteilten Wiener Kunsthändler 
Heinrich Satori wurde vom Bundespräsidenten der Rest 
der Strafe bedingt nachgesehen. 
(Ausstellung in Asch.) Im Saale des Ascher Künstler 
hauses findet in der Zeit vom 3. bis 10. Oktober eine vom 
„Bund der Deutschen" und dem „Deutschen Kulturverband" 
anstaltete Ausstellung heimischer Künstler statt. 
(Vandalismus in einer Ausstellung.) Aus Aussig wird be 
richtet: Hier findet gegenwärtig eine Ausstellung von Werken 
des Äussiger Malers Ernst Neuschul statt. Zwei ausge 
stellte Bilder wurden von vier bisher unbekannten jungen Leu 
ten offenbar mittels eines Rasiermessers durchschnitten, so 
daß sie in Fetzen aus dem Rahmen hingen. Zwei andere Bil 
der, die itn selben Raum untergebracht waren, wurden mit 
Hakenkreuzen bemalt. 
MUSEEN. 
(Wechsel auf dem Direktorposten der Düsseldorfer Kunst 
akademie.) Der Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie 
G r a n d ist bis auf weiteres von seinem Posten beurlaubt und 
Professor Fahrenkamp mit der kommissarischen Leitung 
der Kunstakademie betraut worden. 
(Das erste Textilmuseum in Europa.) In Königinhof 
wurde ein Textilmuseum eröffnet. Es ist das erste sei 
ner Art in Europa. 
(Händel-Gedächtnis-Stätte in Halle.) Als 1935 die Reichs- 
Händelfeststadt Halle die Wiederkehr des 250. Geburtstages 
ihr-esikgroßen Sohnes festlich beging, wurde es nicht allein von 
der Stadt selbst, sondern auch von den zahlreichen Mitveran 
staltern und insbesondere von den ausländischen Gästen als 
eine selbstverständliche Verpflichtung Halles bezeichnet, das 
Geburt s haus Händel s in den Besitz der Stadt zu brin 
gen. Der Anteil, den die ganze Welt und insbesondere England 
an den Händelfeiern nahm, bestärkte den hallischen Oberbür 
germeister in seinem Plan, in dem Händelhaus eine H ä nd-e‘l-‘ 
Gedächtnisstätte zu errichten. Die Gaustadt Halle, als der 
kulturelle Mittelpunkt des Gaues Halle-Merseburg löst damit 
eine bedeutsame kulturelle Verpflichtung ein. Der Ankauf des 
Handel-Hauses ist der Stadt aus laufenden Mitteln möglich. 
Fs soll, sobald es in den Besitz der Stadt übergegangen ist, 
von Grund auf für den besonderen Museumszweck nergerichtet 
werden. ’ J 
(Neuerwerbungen des Museums in Münster.) Der Direktor- 
des Museums in Münster, Dr. Wieschebrink, entdeckte in 
einem Nebengelaß der Mürvsterer Domkirche ein kostbares 
Goldbrokatgewebe aus dem 8. Jahrhundert. Das Stück dürfte 
als Verkleidung eines Reliquiars gedient haben und wurde 
wahrscheinlich um 1200 durch Kreuzfahrer nach Münster ge 
bracht. Der Fund dürfte das älteste Stück Stoff aus ganz 
Norddeutschland darstellen. Weiter konnte das Museum in 
Münster ein wertvolles italienisches Meßgewand in Diasperstoff 
erwerben, das aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts stammt. 
I in solches Diaspergewand ist bisher nur in sechs Exem 
plaren bekannt geworden. Das neu erworbene Gewand ist das 
einzige vollständige F.xemplar in Deutschland. 
(Das Georgen-Palais in Hannover wird Museum.) Das 
Palais im Georgengarten in Hannover soll zu einem Mu 
seum ausgebaut werden und die landesgeschichtliche Abteilung 
des Niedersächsischen Volksmuseums aufnehmen. Diese Ab 
teilung umfaßt neben geschichtlichen Darstellungen auch 
das Post- und 1 isenbahnwesen und die Jägerei. Ferner sollen 
Erinnerungsstücke an berühmte Armeeführer ausgestellt werden. 
(Ein Imker-Museum in Flammen aufgegangen.) Mit der 
Rotunde in Wien, einem Wahrzeichen der österreichischen 
Metropole, ist auch das dort untergebracht gewesene Imker- 
M useum ein Raub der Flammen geworden. 
(Neues Heimatmuseum.) in S c li ö t z (Kanton Luzern) 
wurde ein Heimatmuseum eröffnet, das zahlreiche raesolithi- 
sche und Pfahtbäütenfunde aus der Gegend des Wauwiler Moo 
res, sowie eine große Menge anderer Altertümer enthält. 
(Ein Marconi-Museum.) Der Landesrat für wissenschaftliche 
Arbeiten in Rom hat beschlossen, das wissenschaftliche Labo 
ratorium des verstorbenen Senators, Gugliemo Marconi in 
ein Museum umzuwandeln. In demselben sollen handschrift 
liche Aufzeichnungen und wichtige Schriftstücke, Porträts, 
wissenschaftliche Apparate und eine reichhaltige Bibliothek, 
Werke Marconis und seiner Schüler, Aufnahme finden. 
(Radio - Museum in London.) In London geht man 
daran, ein Radio-Muse u m zu errichten, das die 
Entwicklung des Radios aufzeigen soll. Es ist interessant, daß 
es in England unmöglich war, Rundfunkapparate aus der Ent 
stehungszeit des Radios aufzutreiben: Radios von 1923 und 
1924 sind dort nicht mehr zu haben. 
VOM KUNSTMARKT. 
(Um 380.000 Kc. Kunstwerke in Zlin verkauft.) Aus 7.1 i n 
wird uns berichtet: Der dieser Tage beendete zweite Zliner 
Kunstsalon stellte eine der bedeutendsten Ausstellungen der 
tschechoslowakischen bildenden Kunst dar. Der Salon zählte 
60.000 Besucher aus dem ln- und Ausland. Insgesamt wurden 
für 380.000 Ke. Kunstwerke verkauft. Augenblicklich, ar 
beitet matt an dem Programm des dritten Zliner :Ku-nst- 
salons. Man denkt an eine Abteilung der Kunstindustrie und 
der bildenden szenischen Kunst. Nach der erfolgreichen Be 
endigung des zweiten Zliner Salons wurde in der Zliner Stu 
dienanstalt eine Händige Kunstgalerie eröffnet, so daß 
den Zliner Freunden der Kunst die Möglichkeit geboten wird, 
ständig mit guten Kunstwerken in Kontakt zu bleiben. 
(Verschobene Auktion.) Aus Berlin wird uns gemeldet: 
Paul Graupe hat die für den 27. bis 29. September anbo- 
raumt gewesene Versteigerung der Sammlung Frau Firma 
Budge (Hamburg) auf den 4., 5. und 6. Oktober verschoben. 
AUSSTELLUNGEN. 
Asch. K ü rt s t i e r h a u s. Ausstellung heimischer Künstler. 
Basel K u n s t h a 11 e. Künstler-Kopien. 
Düsseldorf. Galerie Alex Vömel. Werke von Courbet, 
Munch, Valenciennes, Vallaver-Coster, Vonck, Kolbe, Lehm- 
öruck, Sintenis u. a. 
Florenz, P i 11 i T P a I a s t, Giotto. 
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