MAK
Nr. 17/18 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Seite 201 
Aquarelle, Miniaturen und Handzeichnungen. 
166 G. Abel, Dame in blauem Kleid 20 
168 Anfang des 19. J., Aelterer Herr in braunem Rock 25 
173 Daffingerschule, 'Kinderköpfchen, Durchin. 3 cm 120 
175 Deutsch, 1. H. 18. J„ Zwei Blatt Schlachtenszenen 
aus den Türkenkriegen 90 
182 Palma Olovine, Die hl. Magdalena, Feder- und 
Rötelzeichnung ‘ 30 
183 Franz FI o f e r, üalizianer, Federzeichnung 15 
184 Acht Handzeichnungen von Künstlern des 17. und 
18. J. 20 
187 Qu'entin-Latour-Kopie, Bildnis des Marechal de 
Saxe, 64 53 cm 70 
188 Peter M a y r, Herr mit Backenbart 60 
191 Carl Müller, Jakobistraße in Goslar, Aquar. 32 
195 Hettenkofen, Männer an einem Tisch, Kolilez. 30 
202 A. StraßgseÄwandtner, Beduinenabordnung, 
Bleistiftzeichnung 28 
205 Friedrich Ludwig von Vieth, Brünette junge Dame 
in weißem Kleid, Miniatur 160 
267 Wien, Biedermeier, Herrenbildnis 22 
Varia. 
211 Brautkassette mit bunter bäuerlicher Wismutmalerei, 
1592 220 
217 Medikamentenkästchen, Deutsch, 17. ]. 100 
(Fortsetzung in der nächsten Nummer.) 
Chronik. 
AUTOGRAPHEN. 
(Versteigerung im Hotel Drouot.) Am 22. und 23. Novem 
ber bringt M. Georges A n d r i e u x im Hotel D r o u o t in P a- 
r i s (Saal 8) wertvolle historische Autographen zur Versteige- 
.gerurig. Neben einem, kurzen Billet von Beethoven sind da 
Briefe von Goethe und der Mde. Recamler, Billets von 
Ludwig XVIII. und fünf eigenhändige Briefe der Marie Antoi 
nette. Besonderes Interesse wird ein unbekannter Brief von 
Voltaire erregen, In dem er dem Chevalier de la Touche mit 
teilt, daß Seine Majestät der König von Preußen ihn soeben 
eingeladen hat, mit ihm nach Potsdam zurückzukehren; er 
bäte ihn, wenn er nach Paris oder Versailles schreibe, diese 
Nachricht weiterzuschicken, um die falschen Gerüchte zu 
zerstören, die dort umlaufen". 
BIBLIOPHILIE. 
(Die Bibliothek des Grafen Guido Thun-Hohenstein.) Aus 
Prag wird uns berichtet: In nächster Zeit findet die Verstei 
gerung des Schlosses und des Gutes Kats china statt, das 
dem jetzt in Italien lebenden Grafen Guido T hu.n-H o h e n - 
stein gehört. Ueber das Vermögen Thun-Hohensteins wurde 
seinerzeit der Konkurs verhängt. Im Zuge der Verhandlungen 
verpflichtete sich das Schulministerium, die Bibliothek des 
Schlosses, für 1,200.000 Kc. zu erwerben. Die Bibliothek gehört 
zu den wertvollsten Adelsbibliatheken der Tschechoslowakei. 
Sie zählt 40.000 Nummern (Bücher, Sammlungen alter Zeit 
schriften und Musikalien). Von Büchern sind besonders das 
..Theatrum Europaeum" und die 18 bändige Ausgabe der „Vo- 
yage de Napoleon" hervorzuheben. Linen großen Raum nehmen 
Erstausgaben ein. Unter ihnen Befinden sich Erstausgaben 
Schillers, Goethes und Heines. -Die Sammlung von Musikalien 
stellt eine geschlossene Sammlung des musikalischen Schaffens 
vom 17., i.8. und 19. Jahrhundert dar. Dazu kommen noch 
Reiseliteratur, geographische Werke, strategische Mappen und 
schließlich eine seltene Ausgabe einer russischen Bibel aus dem 
16. Jahrhundert. 
BILDER. 
(Rembrandts „Buchhalter“.) Das Museum Boymans in Rot 
terdam hat bei der Firma D. K a t z in Dieren bei Arnheim 
Rembrandts Bild „Der Buchhalter" erworben. Das Ge 
mälde ist etwa vier Jahre vor dem Tode des Künstlers ent 
standen. Bisher besaß das Museum nur ein Rembrandt-Bild, 
und zwar das 1648 gemalte „Die Eintracht des Landes". 
(Ein Murillo im Lagerhaus.) Aus Barcelona wird ge 
meldet: Die Polizei drang überraschend in ein Lagerhaus ein 
und fand dort unschätzbare Werke, die bereits zur Verschif 
fung: eingepackt waren. Unter den beschlagnahmten Werken 
befanden sich M u r i 1 I o s „Mutter Gottes von Rosario", fer 
ner Statuen von Julio Antonin Marcus und Gemäide von 
Carls V a z q u e z. Die Schätze sollten offenbar ins Ausland 
verschoben werden. Die Polizei übergab den Fund der kata 
lanischen Regierung. 
(Das Skizzenbuch Hans Cranachs.) Im K e s t n e r - M u - 
s e u m in Hannover ist zur Zeit ein einzigartiges Künstier- 
dokument, das Skizzenbuch des Hans Cranach, ausgestellt. 
Das -Leben dieses ältesten Sohnes und Gehilfen des großen 
Lucas Cranach liegt im Dunkel. Er hat in der Werkstatt sei 
nes Vaters gearbeitet und ist dann 1537 nach Italien gewan 
dert, wo er im Oktober des gleichen Jahres iri Bol o g n a 
in jungen Jahren ein plötzliches Ende fand. Die Ausstellung 
des Skizzenbuches erfolgt aus Anlaß der 400. Wiederkehr des 
Todestages. Es ist in grünliches Pergament gebunden, ganz 
in alten Zustand erhalten. Es hat I lans Cranach auf seiner 
letzten Reise begleitet. Man kann in ihn seinen Weg über Nürn 
berg, Augsburg, Füssen, Innsbruck, Brixen, Bozen, I i'ient und 
Verona nach Bologna verfolgen, 
NUMISMATIK. 
(Prager Groschen.) Der Bauer Josef Pichler vulgo Zim 
mermann in Kirchberg (Gemeinde Hirschbach) läßt einen nörd 
lich seines Hauses gelegenen, mit St räuchern bewachsenen 
Steinhaufen wegräumen, um die Steine anderweitig zu verwen 
den und den Boden nutzbar zu machen. Während der Arbeit 
stieß nun sein Knecht ßerthold Ehrentraut auf einige 
kleine Metallplättchen, die sich bei näherer Untersuchung als 
alte Silbermünzen erwiesen. Bauer und Knecht suchten dar 
aufhin die Fundstelle genauer ab und fanden insgesamt 44 
Münzen. Die eine Seite eines Geldstückes weist im Prägebild 
einen Löwen, die andere eine Krone auf. Da an der Fundstelle 
auch alte Tonscherben zum Vorschein kamen, vermutet man, 
daß die Münzen in einem Tongefäß verwahrt und darin in 
dem Steingeröll vergraben waren. Man glaubt, daß es sich um 
sogenannte „Prager Groschen“ aus der Zeit der Hussiten 
kriege handelt. 
PHILATELIE. 
(34.100 Mark für die 1 Penny-Mauritius.) Aus H a rn b u r g 
wird uns berichtet: Die Briefmarkenversteigerung, die Edgar 
M.o b r.m.a.n n ft Co. vom 1. bis .6. November durehführte, 
nahm einen sehr guten Verlauf. Den Gipfelpunkt der Auktion 
bildete die Versteigerung der 1-Periny-Mauritius, arangerot, vom 
21. September 1847, die 31.000 Mark erzielte, welcher (Betrag 
sich durch den lOprozentigen Zuschlag auf 34.100 Mark er 
höht. 
(Die österreichischen Eisenbahngedenkmarken) gelangen 
am 22. November zur Ausgabe. Es sind 3 Werte hergestellt 
worden, und zwar zu 12, 25 und 35 Groschen. Die Marke zu 
12 Groschen ist sepiabraun und zeigt die erste Dampflokomo 
tive in Oesterreich „Austria", im Hintergrund den Stephans 
dom, 25 Groschen violett stellt eine moderne Dampfschnellzugs 
lokomotive dar, auf dem Wert zu 35 Groschen, dunkelziegel 
rot, ist eine elektrische Schnellzugslokomotive neuester Bau 
art, im Hintergrund der Wilde Kaiser, zu sehen. Von der 12 
Groschen-Marke sind 6 Millionen, von der 25 Groschen-Marke 
lVs Millionen und von der 35 Groschen-Marke 1 Million 
Stück gedruckt worden. Hie Marken bleiben bis Ende 1938 
zur Freimachung gültig. 
(Neue russische Marken.) Zum zehnten Todestag Dz er- 
j i n s k i s hat die russische Postverwaltung eine Gedenkaus 
gabe veranstaltet, die vier Werte umfaßt: 10 Kop. braun, 
20 Kop. 
(Italienische Gedenkmarken-Serie.) Italien hat zu Ehrenvoll 
Giotto, I.eopardi, Pergolesi, Spontini und Stradivari eine Ge 
denkausgabe veranstaltet. Die Serie besteht aus folgenden Wer 
ten: 10 Centesimi und Lire 1.75 mit Bild und Aufschrift Cente- 
nario di Spontini, 20 und 50 C. mit Bild und Aufschrift Cen- 
tenario di I.eopardi, 30 und 75 C. mit Bild und Aufschrift 
Centenario di Pergolesi, 20 C. und Lire 2.55. Cf- 2 mit Bild 
und Aufschrift Centenario di Stradivari und Lire 2.75 -j- 2 mil 
Bild und Aufschrift Centenario di Giotto. 
(Neuausgabe in Bulgarien.) Aus Anlaß des Jahrestages 
der Thronbesteigung des Zaren Boris (3. Oktober) und der 
heurigen großen Manöver der bulgarischen Armee wurden 
neue Briefmarken herausgegeben, und zwar 2 Lewas mit dem 
Bildnis des Zaren und weitere Marken im Werte von 1, 2 und 
4 Lewas mit den Bildnissen der Prinzessin Luise. 
(Herausgelockte Briefmarkensammlung.) Aus Klagen- 
furt wird uns berichtet: Der 40jährige üoldarbeiter Franz 
Mach ly aus Wien wohnte im Februar mit seiner Familie in 
einer ärmlichen Hütte in der Nähe von Klagenfurt. Von dort 
aus eröffnete er eine Korrespondenz mit einem Linzer Marken- 
h hidler. In seinen Briefen bezeichnet er sich als Antiquitäten-' 
und juwelenhändler, faselte von einer' vornehmen Kundschaft
	        
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