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Nr. 7 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
quis von Gauay. Von da kam er in die Bibliothek des 
Grafen de Fresne, dann in die Bibliotheken Guylot de 
Villeneuve, Henri Bordes und L. de Montgermont und 
schließlich in die Eduard Rahirs. Um welchen Be 
trag ihn dieser erworben hatte, ist nicht bekannt, aber 
es muß jedenfalls ein bedeutender gewesen sein. Bei 
der jetzigen Auktion wurde das Exemplar mit 3000 
Francs ausgeboten, ging aber nach heißem Kampfe 
erst um 20.100 Fr. an einen Liebhaber. Diesem Re- 
kordpreis folgte eine Reihe anderer. Nr. 1326, eines 
der wenigen Exemplare von Second enfer d’Estienne 
Dolet (1544) in Einband von Bauzonnet, ging von 
1500 auf 20.000 Fr.; Nr. 1252, Bocece des nobles 
maleureux (1503) von 2000 auf 10.300 Fr.,Nummer 
126T, Oraisons funöbres de messire Jacques Benigne 
Bossuet (1689) von 500 auf 7000 Fr., Nr. 1287, 
Hypnerotomachia Poliphili von Colonna (1499) von 
5000 auf 13.500 Fr., Nr. 1307 Les Oeuvres de Cor-, 
neille (1648), von 5000 auf 12.700 Fr., Nr. 1316 
Original des Discours de la Methode de Descartes 
(11637) von 2500 auf 7000 Fr., Nr. 1338 La Petite 
Passion von Dürer (1511) von 2500 auf 13.300 Fr., 
Nr. 1333 Nouvelles Oeuvres de Jean- Edouard du 
Monin (1582) von 1000 auf 6120 Fr. 
Am zweiten Tage konzentrierte sich das Interesse 
hauptsächlich auf die Nummer 1467 des Kataloges: 
Die Erstausgabe von Histoires des amans fortunez 
von Marguerite von Valois (1558). Das Exemplar 
war in den Bibliotheken des Grafen von Tignerolles, 
Guyot de Villeneuves und L. de Montgermonts, von 
welch letzterem es Rahir erwarb. Es wurde mit 
5000 Fr. ausgeboten und ging auf 85.000 bezw. mit 
den Zuschlägen auf 97.325 Fr. Die Originalausgabe 
der Princesse des CRves von Madme. de La Fayette 
(1678), in Maroquin gebunden (Katalognummer 1424) 
Nr. 1418, die Originalausgabe der Oeuvres de Lovize 
wurde von 10.000 Fr. auf 65.000 Fr, gesteigert; 
Labe Lionnoize (1555) im Ersteinband, von 5oooauf 
61.000 Fr., Nr. 1363 Gasparinis „Pergamensis Claris- 
simi oratoris epistolorum über feliciter incipit“ (1476), 
das erste Buch, das in Paris von Librich Gering, 
Michel Friburger und Marion Crantz gedruckt wurde, 
ging von 5000 auf 60.100 Fr.; Nr. 1432, Fables 
choisies de La Fontaine (1678—1679 -1694) und 
Fables nouvelles (1671), vollständige Ausgabe, ein 
gebunden unter den Augen des Verfassers, stieg von 
3000 auf 56.100 Fr., Nr. 1347 Heures de la Vierge 
Marie, 15. Jahrh. von 5000 auf 21.000 Fr., Nr. 1392 
Heures a l’usage de Rome (1525) von 3000 auf 
23.000 Fr., Nr. 1402 Les Simulachres von Holbcin 
(1538) von 3000 auf 28.000 Fr., Nr. 1426, das Ori 
ginal der Zayde von Mdme. de La Fayette (1670— 
1671) wurde von 10.000 auf 29.600 Fr. hinauflizitiert. 
Nr. 1432 Fables de La Fontaine (1678 1679) I 
von 5000 auf 41.100 Fr. Nr. 1440 Sentences et Ma- 
ximes von La Rochefoucauld (1664), alte Ausgabe, 
französische Erstausgabe, von Willems illustriert, ging 
von 5000 auf 35.000 Fr. Nr. 1460, Recueil par ex- 
trait des plus beaux endroits des operas de M. de 
Lully (1687), in einem Einband aus dem 17. Jahr 
hundert, ging von 10.000 auf 20.000 Fr, 
Der dritte und letzte Tag der Auktion war be 
sonders aufregend und sein Erfolg ganz unerwarteter 
Weise noch größer, als der der beiden vorangegan 
genen Tage. Er allein brachte 1,300.000 Francs 
ein. 
Zum großen Aerger von Bibliophilen und Anti 
quaren wurden gleich zwei Stücke zurückgezogen, 
und zwar „Architecture et ordonnance de la grotte 
rustique“ par Bernard Palissy (1513), das sich das 
Musee Conde in Chantilly und „L’Isle Souante“ par 
M. Francoys Rabelais (1562), das einzig bekannte 
Exemplar, das sich die Bibliotheque nationale ge 
sichert hatte. 
An Preisen wurden an diesem Tage verzeichnet: 
Les Oeuvres de M. Moliere (1673), enthaltend sie 
ben Stücke in der Originalausgabe, t35.000, mit dem 
Aufschlag 154.575 Fr. Le Grand Testament Villon 
et le Petit (1498) m.ioo Fr. Nr. 1496 Original 
des Tartuffe von Moliere (1660), bei einem Ausge 
bot von 5000 Fr. auf 40.000 Fr. Nr. t485 Der Mi 
santhrop von Moliere (1667) ging von 5000 auf 
17.000 Fr., Nr. 1499, die Werke von Moliere ([682) 
von 10.000 auf 61.000 Fr., Nr. .1501 Les Essays 
de Montaigne (1580) von 5000 auf 43.200 Fr., Num 
mer 1502, dasselbe Werk (15'95) von 3000 auf 38.000 
Fr. Nr. 1521, Les Pensees de Pascal (1670) von 
von 3000 auf 19.000 Fr. : Nr. 1539, La vie tres liorri- 
fique de grand Gargantua von Rabelais (1542) von 
20.000 auf 75.T00 Fr. Nr. 1542, Les horribles et 
espouvantables faictz de Pantagruel (um 1533) von 
3000 auf 52.000 Fr. Nr. 1550, Les Songes de Pan- 
tagruel (1565) 28.100 Fr. Nr. 1551, Les Oeuvres de 
Rabelais (1547) 33.000 Fr. Nr. 1552, Dasselbe Werk 
(1553) 50.000 Fr. Nr. 1559, Les Oeuvres de Racine 
(1697) von 5000 auf 50.100 Fr. Nr. 1576 Les Amours 
de Ronsard (1552) 38.100 Fr. Nr. 1624 Les Oeuvres 
de Villon (1532) von 4000 auf 50.000 Fr. 
Mit den fünf Auktionen ist die Bibliothek Rahir 
noch nicht erschöpft. Es wird noch eine Auktion 
stattfinden, aber sie ist erst für den Mai des näch 
sten Jahres in Aussicht genommen. Man ist aber 
schon heute darauf gespannt, wie hoch das Gesamt 
ergebnis der Bibliothek sein wird, für deren erste 
Auktion der unglückliche Minister Bart ho u, selbst 
einer der größten französischen Bibliophilen, ein be 
geistertes Vorwort geschrieben hat. 
Kunstsammlung Franz Trau. 
Bei der Versteigerung der Kunstsammlung Franz 
Trau in Wien (siehe Nr. 6 der „Internationalen 
Sammler-Zeitung“) wurden weiters folgende Preise 
(in österr. Schillingen) erzielt: 
Gläser, Pokale. 
633 Deckelpokal, Böhmen, finde 17. J. 160 
634 Deckelglas, Empire 100 
638 Pokal, Riesengebirge, 17. J. 300 
640 Moscheelampe 1450—1550 810 
642 Glas auf 3 Kugelfüßen, Deutsch, 17. J. 700 
643 Deckelpokal, Böhmen, spätere Arbeit 110 
664 Nuppenbecher en miniature. Deutsch, 16. J. 180 
667 Emailhumpen, Schlesien 1703 120 
668 Desg!., Deutsch, 1662 200 
669 Spiegel, 1. H. 18. J. 290 
670 Nuppenglas, Stutzenform, Deutsch, 16. J. 350 
671 Desgl., Urnenform, Deutsch, 16. J. 850 
672 Flasche, Fichtelgebirge, 2. H. 16. J. 360 
673 Rubinflasche, Böhmen, Biedermeier 100 
Fayencen, Majoliken. 
677 Fayenceteller, Spanien um 1600 130 
684 Zwei große Apothekergefäße, Majolika, Italien, 
Ende 16. J. 300 
687 Tongruppe, St. Florian um 1700 200 
700 Tiefe Fayenceschüssel, Spanien, Ende 16. J. 100 
708 Schüssel, Hafnerkeramik, Schlesien, 2. H". 17. J. 320 
710 Majolikaschüssel, Urbino, Auf. 17. j. ■ , 240
	        
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