MAK
Nr. 2 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Seite 17 
Die zweite Wiener Ullmann-Versteigerung. 
Bei clcr zweiten Wiener Ullmann-Auktion 
(siehe Nr. i der „Internationalen Sammlerzeitung“) 
wurden weiters folgende Preise (in Schilling) no 
tiert: 
Antikes Mobiliar. 
277 Kabinettschränkchen, Nürnberg, lim 1600 160 
278 Kabinettschränkchen, Deutsch, 17. J. 22 
280 Große Kommode, Frankreich, 18. J. 1100 
281 Barockfauteuil, Oesterreich, 18. J. 150 
282 Zwei Hocker, Barockstil 65 
283 Zwei Barocksessel 230 
284 Toilettentisch aus Nußholz, Deutsch, Mitte 18. J. 380 
285 Kleine Truhe, Ulm, Anf. 17. J. 150 
287 Oberteil eines französ. Renaissance-Aufsatzschrankes 
aus Eichenholz 400 
290 Barock-Standvitrine 250 
Skulpturen. 
292 Zwei kleine Birnhölzfiguren auf Sockeln, Naturpatina, 
Oesterreich, 18. J. 50 
293 Zwei kleine Barockfigürchen, Oesterreich, 18. J. 24 
296 Barock-Krippenfigur des Negerkönigs 8 
297 Kleine Holzfigur, Maria mit dem Kinde, Original- 
Gold- und Farbenfassung, Deutsch, 17. J. ICO 
299 Holzfigur der Maria, in Original-Silberfassung, Oester 
reich, 18. J. 85 
300 Barockfigürchen, Madonna mit Kind auf Weltkugel 130 
301 Holzfigur eines segnenden Christkindes mit Welt 
kugel, Naturpatina, Oesterreich, 18. ]. 90 
306 Holzgruppe: Gefangennahme Christi, Spanisch, 
Ende 16. J. 170 
307 Barock-Holzgruppe, darstellend die vier Weltteile 
(beschädigt), Süddeutsch, 18. J. 250 
308 Elfenbeinfigur: Maria mit dem Kinde, Spanien, 17. J. 130 
309a Kamin 450 
Porzellan, Glas, Cloisonnü. 
310 Kaffeeservice, Porzellan, Wien 1860 
311 Sechs Dessertteller aus altböhmischem Biedermeier 
porzellan 
312 Sechs Biedermeier-Porzellanteller, Marke Dallwitz. 
313 Zwölf Biedermeier-Porzellanteller 
314 Rubinroter Glastiegel 
315 Runder Empire-Glasteller 
316 Flacher Biedermeier-Glastrinkbecher 
317 Farbloser Biedermeier-Glaskrug mit Silberdeckel 
318 Zwei große Cloisonnevasen, ostasiatisch, sowie kleine 
Cloisonnevase 
319 Glas-Cloisonnevasc, ostasiatisch, sowie Metallvase 
320 Desgl. 
321 .Drei kleine Delfter Fayencevasen (beschädigt) 
322 Drei Porzellanschalen und zwei Untertassen, teil 
weise Alt-Wien 
323 Vier Porzellantassen mit Untertassen sowie Zucker- 
schale, Herend 
324 Alt-Wiener Porzellan-Salzfaß 
325 Alt-Wiener allegorische Porzellangruppe: Neptun 
mit Juno 
326 Zw'ei allegorische Biskuitgruppen (Sommer und 
Herbst), Wien, 2. H. 18. j. 
327 Porzellangruppe: Herr und Dame, essend, Knabe, 
Rebhühner fangend, Wien, 2. H. 18. ]. 
328 Porzellanfigur, Mädchen, ein Schaf am Arme hal 
tend, Wien, 2. H. 18. ]. 
45 
22 
49 
45 
11 
34 
5 
20 
20 
20 
60 
7 
22 
22 
28 
40 
85 
300 
120 
329 Porzellangruppe: „Die Astronomie' 1 , Wien, Mitte 
18. J. 100 
332 Porzellangruppe, darstellend Gärtnerinnen, Wien, 
18. J., Holzstempelmarke 110 
334 Porzellanfigur, farbig: Allegorische Frauengestalt mit 
Storch, Sockel mit krapproten Rocaillen, Wien, 18. J. 70 
337 Alt-Wiener Porzellanfigur eines Winzers, Mitte 18. J. 160 
338 Alt-Wiener Porzellanfigürchen: Knabe mit lila Rock 
und schwarzem Hut, Wien, 2. H. 18. J. 40 
339 Alt-Wiener Porzellangruppe, farbig: Kinder mit 
Meerschweinchen (beschädigt) 65 
341 Farbige Porzellanfigur eines Knaben mit. Flöte, 
Höchst, 18. J. (beschädigt) 20 
342 Alt-Wiener Porzellanfigürchen, die Architektur dar 
stellend, Wien, 2. H. 18. ]. 40 
343 Porzellangruppe, Musizierende Knaben mit Affen, 
Wien, 2. H. 18. j. 160 
344 Alt-Wiener Porzellangruppe, Musizierende Knaben 
mit Affen, Wien, 2. H. 18. J. 240 
346 Porzellanfigur: Springender Hirsch, Wien, Augarten 24 
347 Zwei runde, farbige Glasscheiben mit Darstellungen 
des hl. Hubertus und hl. Georg, im Stile des 16. J. 35 
Arbeiten aus Bronze. 
349 Zwei vergoldete weibliche Bronzefiguren, Amphitrite 
und Salambo, Pariser Arbeit 22 
350 Modernes Bronzerelief, darstellend Mutter und 
Kind 60 
351 Kleiner, moderner Bronzengel 11 
354 Bronzeplakette, Taufe Christi, 19. ]. 5 
355 Bronzeplakette, darstellend Sündenfall, Italien, 16. ]. 60 
356 Bronzeplakette, darstellend Putti am Feuer, Ita 
lien, 18. J. 40 
357 Empire-Bronzetintenzeug 45 
359 Spätbiedermeieruhr 40 
Textilien. 
361 Silberbrokatstreifen mit roten Blüten auf, hellblauem 
Grund 50 
363 Grüne Silberbrokatdecke mit Samteinfassung, 17. J. 20 
364 L.ila Seidenbrokatstreifen mit silbernen Blütensträußen 32 
365 Grünlichblaue Silberbrokatdecke, 18. ]. 22 
367 Goldbrokat-Tischdecke, Italien, 17. J. 120 
368 Zwei Barock-Lederpolster, Italien, 17. J. 38 
Perserteppiche. 
370 Afghanistan, 227 X 197 cm, beschädigt 40 
372 Samarkand, 261 X 139 cm, beschädigt 90 
375 Bochara, 135 X 90 c.m 50 
376 Samarkand, 376 X 148 cm 50 
377 Bochara, 426 X 118 cm, etwas abgebraucht 350 
378 Seiden-Anatol, 162 X 128 cm 140 
Fächer, Waffen, Rahmen. 
380 Fächer, Perlmuttergeslell, Frankreich, Mitte 18. J. 60 
381 Fächer, Flfenbeingestell, 18. ]. 11 
383 Fächerfahne, Frankreich, 18. J. 30 
385 Zwei Steinsehloß-Pistolen, Oriental. 18. J. 25 
386 Tromblon, orientalisch 10 
389 Zwei ostasiatische Deckelgefäße 35 
391 Zwei Barock-Metall rahmen . 10 
392 Drei Barock-Metallrähmchen 15 
393 Fünf geschnitzte Barockrähmchen 45 
394 Sechs vergoldete Biedermeier- und Empirerahmen 55 
Unter „Diverses“ waren der Sammlung 35 Gegenstände 
beigefügt, die Preise von 4 bis 65 S erzielten. 
Der Streit um die Giorgione. 
Der Streit um die Echtheit der vier Giorgione-Bilder, d:e 
die National Oalery in London erworben hat, geht weitez 
Den Londoner Kunstgelehrten, dem Dr. G. M. Richter 
und dem Professor der Kunstgeschichte an der Universität 
in London Tancred Boronius, die behaupteten, daß die 
Bilder die kennzeichnenden Merkmale des Malers Andrea 
Previtali aufweisen, dessen Arbeiten heute auf dem Kunst 
markt für 200 Pfund leicht zu haben sind, hat sich der Pro 
fessor der Kunstgeschichte an der Universität Bologna 
Longhi zugeseilt, der die Ansicht, daß es sich um Bilder 
von Giorgione handle, mit Nachdruck zurückweist. Ihnen steht 
ein anonymer Kunstkenner in Wien gegenüber, der in einem 
Interview in einem Tagesblatte erklärt, es sei nicht zu zwei 
feln, daß die Bilder von Giorgione seien. Allerdings sind noch 
jedesmal, fügt er hinzu, so oft Werke von Giorgione auftauch 
ten, Zweifel an seiner Autorschaft laut geworden, insbesondere 
wenn es sicli um Frühwerke des Meisters handelte. Denn Gior 
gione war seinerzeit große Mode geworden, und die ältere 
Kunstliteratur schrieb eine Anzahl von Bildern, die nur in der 
Manier Giorgiofies gemalt waren, der Autorschaft des Meisters 1 
selbst zu. Die Kritik hat später damit aufgeräumt und erkennt 
heute nur insgesamt sieben Bilder als authentisch von Giorgio:: ■ 
stammend an, darunter eines, die „Judith" in Petersburg; die 
im 18. Jahrhundert vom dortigen Museum als Raffael gekauft, 
nachher als Moretto angesehen und schließlich erst in der 
zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts als Giorgione er 
kannt wurde. 
Der Direktor der Nationalgalery in London Kennedy 
Clerk erklärt, daß die Bilder vor dem Ankäufe einer Reis 
von guten Kennern gezeigt wurden und daß diese zusanim u 
mit dem Kuratorium die Bilder als sehr wertvoll bezeichnet 
haben. Es sei nicht Gepflogenheit der National Galery Sach
	        
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