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VER SACRfE
ZEITSCHRIFTEN.
Buchscbmuck
für V. S. gez.
v. Kolo Moser.
D rei neue Publicationen sind in Deutschland den de-
corativen und gewerblichen Kunstzweigen gewid
met, die wir sowohl als bemerkenswerte Äusserun
gen des Zeitgeistes, wie namentlich um ihres ernsten Inhaltes
willen mit Freude begrüssen. Sie heissen: ^
„DEUTSCHE KUNST UND DECORATION“,
Verlag von Alexander Koch, Darmstadt,
„DECORATIVE KUNST“, Herausgeber H. Bruck
mann (München) und J. Meyer-Graefe (Paris), und
„KUNST UND HANDWERK“, Zeitschrift des
Baierischen Kunstgewerbe-Vereines.
Alle drei verfolgen in sachlich anregender, von idealen
Zielen getragener Weise dieselben reformatorischen Ten
denzen. Wir verweisen in diesem Sinne auf die Artikel von
H. E. v. Berlepsch („Endlich ein Umschwung“), Hans
Schliessmann („Nationale Kunst, nothwendige Kunst“)
und Hans Schmidtkunz („Die Mitte frei!“) in dem ersten
Heft von „Deutsche Kunst und Decoration“, sowie auf die
grundlegenden Aufsätze von Alfred Lichtwark (Hamburg)
und S. Bing (Paris) in der Bruckmann’schen „Decorative
Kunst“.
Von der neuen Monatschrift: „KUNST UND
KUNSTHANDWERK“ des k. k. Österreichischen
Museums für Kunst und Gewerbe (Verlag von Artaria &
Co.), herausgegeben von Hofrath Arthur von Scala, lag
uns bis zur Drucklegung nur das Probeheft vor, mit ange
fangenen Artikeln, u. a. über Tiffany in New-York und
eine begonnene Monographie über Felician Freiherr von
Myrbach und seine Werke. ^ ^
Ausgezeichnete Beiträge mit reichhaltiger illustrativer
Begleitung lieferten die zweiten Hefte von „Deutsche
Kunst und Decoration“ und „Decorative Kunst“, darunter
einen übersichtlichen Artikel: „Über deutsche Placat-
kunst“ von Dr. Max Schmidt (Aachen) und einen kurzen,
anregenden über „Tempelkunst“ von Fidus. Georges
Lemmen bringt einen Aufsatz über „Moderne Teppiche“,
Entwurf von
L. Kainradl.
mit Illustrationen von Brangwyns Arbeiten für
l’Art Nouveau in Paris und sehr feinen Facsimiles
japanischer Papiere zu dem Artikel „Künstlerische
Vorsatzpapiere“,
Die December-Nummer von „THE S FU-
DIO“ brachte eine interessante Monographie über
Auguste Lepere, von Gabriel Mourey, und einen
Artikel über Prinz Eugen von Schweden als Land
schafter, von Tor Hedberg.
Vorbehaltlich späterer eingehender Besprech
ung verweisen wir hier gleich auf die nicht warm
genug anzuempfehlenden Schriften Alfred Licht-
warks: „MAKARTBOUQUET UND BLU-
MENSTRAUSS“, „ZWECKE UND ZIELE
DES DILETTANTISMUS“, „BLUMEN UND
WILDE BLUMEN“ etc., zu deren weitester Ver
breitung jeder Kunstverständige beitragen sollte,
weil sie in klarster, einfachster und übersichtlich
ster Weise den Schritt von der Theorie zur Praxis
weisen.
Gez. v.
K. Moser.
Entwurf von
L. Kainradi.
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