ENTWURF FÜR
WANDDEKOR.
IN GRÜN,
VIOLETT UND
GOLD.
„HORTENSIEN
LAUBE“.
geben sich gegenseitig das Mass und den Cha
rakter, die die japanische Kunst zu einer so voll
endeten, schlechterdings nicht zu übertreffenden
machen. Dieser Stil des Wahren und Höchst
persönlichen in glücklichster Vereinigung ist un
übertrefflich. Niemals findet man ein Übertreten
jener Grenze, wo Wollen und Können sich nicht
Zeugung, dass ein Japaner nie das Gesehene un
mittelbar wiedergiebt, indem er Zug um Zug das,
was er vor sich sieht — sein Vorbild — überträgt
und nachzieht. Dazu ist er zu sehr Dichter. Und
seine Beobachtungsgabe, die sorgfältig das Bild
sich einprägt, bis in alle Einzelheiten, erlaubt ihm
diese Freiheit. Denn er will mehr geben als ein
mehr deckt und ein qualvolles, fruchtloses Ringen
beginnt, — die Japaner erscheinen, und das ist das
Rätselhafte — immer als Meister. Sie KÖNNEN
immer. Sie gehen nie fehl. Mögen sie ihre
Kräfte so genau kennen, mag ihre Fähigkeit und
Begabung eine schrankenlose, ungemessene sein —
immer ist dem, was sie bieten, der Stempel der
Vollendung auf gedrückt.
Der Japaner giebt nie das, was wir Wirklich
keit nennen. Mir ist es nicht bekannt, ob das
schon festgestellt ist, aber ich bin der festen Über
blosses Wieder geben des Gesehenen. Es ist ihm
darum zu thun,‘„fette Wechselwirkung von Em
pfindung zu dem Ausser-Ihm zu bannen. Darum
trägt er seine Kostbarkeiten trunken mit sich
herum, kehrt immer wieder dazu zurück versenkt
sich immer von neuem darin, bis es ihm zum
bleibenden Besitz wird. Und so dauert es wohl
Tage, Monate, bis das, was er, vielleicht ohne
dass es ihm recht bewusst war, in sich aufnahm,
zu einem Werk seiner Kraft sich gestaltet. Und
dann ist es immer abgerundet, in sich bestehend;