MAK
GIOVANNI 
SEGANTINI. 
DER ERTRAG 
DES HIRTEN. 
Graue Mauern formen sich in lücken- und fensterloser Reihe zu 
langen und drohenden Fronten. Schmale Strassen brechen hindurch. Sie 
erweitern sich manchmal zu weiten Plätzen, weit wohl nur in dieser Enge. 
Da ragen Säulenstümpfe oder ganze Säulen in die Luft; sie formen den 
Umriss eines Tempels, in dem dieses Volk der toten Stadt zu seinen längst 
gestorbenen Göttern flehte. Der Hauch einer Vergänglichkeit, vor der 
nichts Ewiges gilt noch besteht, wehte mit schlaffem Fittig hindurch und er 
rührte gewaltig und dennoch leise an das Herz der jungen Frau. 
Ein Theater. Wieder ein Theater. Noch ein Forum kleiner als das 
Erste. Auf eine Stelle, während sie so durch das Trümmerwerk schlen- 
derten, wies ihr Mann. Dort hatte die Gladiatoren das Verhängniss ereilt. 
Riesen, geübt im Waffenwerk, Männer in vollster Kraft und schon durch 
ihren Beruf gewöhnt, mit dem Tod Spiel zu treiben, waren hier einem 
Geschick erlegen, das selbst ihnen furchtbar erscheinen musste. In ohn 
mächtigem Zorn, reissend an ihren Ketten, die zu lösen man vergessen, 
waren sie eines jammervollen Endes gestorben. So hat das Leben für Jeden, 
und wenn er sich gegen alle Furchtbarkeiten gestählt, immer noch sein 
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