drängt sich der Vergleich mit Schmetterlingen auf. Da ziehen
singende Gruppen vorüber; denn jetzt ist O Sakura, das
Kirschblütenfest. Da feiert der Japaner seine Göttin Natur
und nicht das Geringste dabei ist das Trinken des Sake. Dort
geht einer, den Lampion in den Halskragen gesteckt = denn
er will die Hände frei haben = ruft Tekoko bansai = Es
lebe der Kaiser = und stelzt schwankend weiter. Drüben
fangen fünf halbwüchsige Mädchen einen kecken, etwa vier=
zehnjährigen Burschen, der zwei Wassereimer an der Bam=
busstange trägt; da stellt er, um sich wehren zu können, die
Eimer zu Boden; die Mädchen entfliehen mit lauten Angst=
rufen, und die hochaufflatternden Aermel und Kimonos
zeigen die reizend geformten Gliedmassen. ©©©
© Hier wirbeln wieder dreissig Kinder wie Schmetter=
linge im Reigen; mit einem Worte: Es ist ein Fest für die
Augen! ©©©
© Solche Stimmungen sind in einem Ballete, „Kirsch=
blütentanz”, festgehalten, das früher nur bei Hofe, jetzt aber
auch in einem Theater in Kyoto dargestellt wird. Die Tänze=
rinnen, in Kleidern mit Kirschblüten bemalt, sind von engel=
gleicher Grazie; wenn sie alle da in einem gewissen Mo=
mente zusammen auftreten und in rhythmischen Bewegun=
gen den ganzen Reiz der Costüme entfalten, = dazu der in
Licht schwimmende, mit Kirschblüten erfüllte Hintergrund
= das ist ein Bild von solchem Zauber, dass man sich dran
nicht satt sehen kann. ©O©
© Der Uyenopark ist ein Wäldchen von Kryptomerien.
Es wird dem Fremden recht sonderbar zuMuth, wenn er