vorausgesetzt, dass sie aus dem Linien=
flusse des Ganzen naturgemäss heraus=
wachsen, vorausgesetzt, dass eben dieser
allgemeine Rhythmus, den nur der wirk=
liehe Künstler noch im Letzten aus=
sprechen kann, das Ganze belebt. ©0
© Wenn aber irgend ein einfacher
Handwerker, dessen Denken sich in viel
primitiveren Formen ergeht, dann hier
und dort ein Stückchen hernimmt, was
ihm eben als ungewohnt auffällt, und
ohne alles Empfinden, das den Formen
erst Berechtigung und Zusammenklang
gäbe, an= und übereinanderhäuft, dann
ist das Schwindel. Dazu kommt noch
das Bedürfnis des einfachen Mannes und
aller einfachen Zeiten, der wenig be=
schäftigten Phantasie auf einmal recht
viel Anregung zu bieten, und damit die
Ueberladung. ©0©
© Wir dürfen uns eben darüber nicht
täuschen, dass jedes höher cultivierte
und damit differenziertere Volk Schich=
ten von sehr verschiedenem Empfinden
nebeneinander umfasst. Wenn der ein=
fache Handwerker das einfache Empfin=
den seiner Umgebung, mit der er denkt
und fühlt, ehrlich bekennt und nicht
höher hinaus will, dann wird er auch
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