der zur Farbe, d. h. zu einer anderen Farbigkeit, zurück. Zu
jenen ruhigsten, kürzesten, schlagworthaften Ton werten,
welche allein der Einfachheit der Darstellung, wie Orlik sie
anstrebt, entsprechen. ©0©
© So war sein bisheriger Weg eine beständige unermüd=
liehe Annäherung an die Dinge, ein Sich=vertraut=machen
mit ihren Wünschen und Eigenheiten und ein Bestreben,
nichts Bedeutendes an ihnen zu übersehen und sich durch
nichts Zufälliges beirren zu lassen. ©©©
© Aus allen Wandlungen und Wirrnissen und Ueber=
gängen soll die Kunst den „Extract der Dinge”, welcher
ihre Seele ist, retten; sie soll jedes einzelne Ding isolieren
aus dem zufälligen Nebeneinander heraus, um es in die
grösseren Zusammenhänge einzuschalten, längs welcher
die Ereignisse, die wirklichen Ereignisse, sich vollziehen.
Dies ist der Inhalt von Orliks Streben auch, und es scheint
mir eine ernste Künstlerabsicht zu sein. Wenn ich in die=
sem Fall zu ihrem Verständnis gefunden haben sollte, so
kommt es von der gemeinsamen Heimat her, zu welcher
Orlik mit jedem neuen Werke inniger und dankbarer
wiederkehrt. Und jede fernere Fremde, welche er auf=
sucht, ist nur Raum für den Anlauf, dessen er braucht, zu
dem grossen Sprung bis in den innersten Kreis ihres unver=
rathenen Wesens. ©©©
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Schmargendorf.
RAINER MARIA RILKE.