sichtbar unregelmässigen Formfiguren ebenfalls von grosser
Einfachheit, doch sind dieselben schon etwas rundlicher
und nicht so eckig und kantig als auf dem vorhergehenden
Beispiele. ©©©
© Weitaus reicher in der Gliederung sehen wir die Grund=
formen auf der Wiedergabe von Rubens’ „Die Versöhnung
von Esau und Jakob”. Und wenn wir die mittleren hellen
Ausschnitte der beiden letztgenannten Bilder mit einander
und mit den ganz einfachen Formen des zuerst angeführten
Bildes vergleichen, so ersehen wir deutliche und wesent=
liehe Unterschiede, wobei die angeführten Grundformen
jeweilig das ganze Bild beeinflussen und gleichzeitig den
principiellen Unterschied verschiedener Meisterwerke in
der Form und das Markantere der Formanschauung ihrer
Zeitalter veranschaulichen. ©©©
© Schon aus diesen wenigen Beispielen ersehen wir, dass
die Unterschiede der Formfiguren insbesondere in ihrer
einfachen oder reicher ausgestalteten linearen Begrenzung
zu suchen sind, und dass die in sich geschlossene Begren=
zungslinie durch eine Zusammensetzung aus mehr oder
weniger geraden, auch gerundeteren oder geraden und
runden Theilen, jene sichtbar markante Unterscheidung be=
dingt, auf die hinzuweisen nicht unterlassen werden darf.
Dachau bei München. ADOLF HOLZEL.
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