Willkürliches und theilen sich der Allgemeinheit mit,
wenn ihnen für ihre Zeit besondere künstlerische Kraft
innewohnt. Moden in der Kunst darf man also nicht wie
etwas Widerliches, als ansteckende bösartige Krankheit an=
sehen, sondern sie bilden stets den Ausdruck besonderer, für
die Zeit massgebender künstlerischer Kraft, die ihrer Zeit
den Stempel aufzudrücken und sie unter Umständen über
andere Zeitabschnitte hoch zu erheben vermag. ©00
© Künstlerische Kraft und Energie werden aber durch
gründliche Kenntnis und logische Beherrschung des Gesetz=
massigen zu voller Entfaltung gebracht und vor über=
massigen Entgleisungen bewahrt werden. 00©
© Bei vielen hervorragenden Meistern können wir mit
Bestimmtheit schliessen, dass sich dieselben des Gesetz=
massigen in seiner Anwendung bewusst waren. Mag es
aber bewusst oder immerhin zufällig in einzelnen Werken
zur Geltung kommen, stets erkennen wir seine hohe Be=
deutung, und kein Meisterwerk entbehrt desselben. ©0©
© Aus Vorhergehendem leite ich die Berechtigung und
Verpflichtung zu Folgendem her. ©©©
BER FORMEN UND MASSENVERTHEILUNG
IM BILDE. ©O©
© Mit der Wiedergabe der Natur oder der Dar=
Stellung von Ideen im Bilde stehen wir vor allem
in einem AbhängigkeitsVerhältnisse zur jeweiligen Fläche,
auf die wir die plastische Natur zu übertragen haben (Lein=
wand, Papier etc.). Es werden sich deshalb hauptsächlich
nur jene Gegenstände zu dieser Wiedergabe eignen, bei
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