das Bild der Dinge zurück, verändert, beschattet oder ver=
klärt. Dieses beschattete oder verklärte, veränderte Bild
bringt er, wie ich schon wiederholte, „unangetastet” zur
Erscheinung, als „Kunstwerk”. Diesen abgebrauchten Aus=
druck haben wir für diese Beichte, diesen sichtbar gewor=
denen Zustand seiner Seele, diesen Ausdruck seines Ver=
hältnisses zum Dasein, dieses ungestörte, unbelauschte
Zwiegespräch mit Gott, das zuletzt das sein will, als was
es genommen wird, ein „Kunstwerk”. = Laages Arbeiten
sind daher immer „Kunstwerke” im höchsten Sinn, inso=
fern als sie erstens innerlich den Menschen geheime und
den verrohten Sinnen der Vielzuvielen verborgene Dinge
enthüllen, eine Bereicherung des Inhalts des Lebens be=
deuten und dies formal in der vollendetsten, das heisst ein=
fachsten und doch alles sagenden Weise thun, alles dem
einen Zweck opfern, das, was gesagt werden muss, so ge=
nau, offen, frei, liebevoll und stark zu sagen, als es nur
möglich ist. Und dies gelingt ihm fast immer; es kommt vor,
dass der Ausdruck mit dem immer vollkommenen
und reinsten Willen nicht Schritt hält. Aber auch dort
ist das Resultat immer ein das Innerste erkennendes und
berührendes. Und darauf allein kommt es an. „Gute Kunst=
werke”, „gute Malereien” oder „gute Holzschnitte” werden
Laages Werke so ganz nebenbei, auf dem Wege, den sie
innerlich durchschreiten. Sie nur als das zu nehmen, ist eine
Beleidigung. Glücklicherweise sind sie es nicht einmal in
dem gewöhnlich damit verbundenen Sinne! ©00
© So wie Laage sich bisher in der gemeinen Noth ums
Leben sein inneres und eigentliches Dasein, wie es uns