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werken aus den letzten Jahrzehnten zu completieren; Ver= 
säumtes in dieser Beziehung nachzuholen, bleibe Sache der 
historischen Sammlungen. Die moderne Galerie aber ge= 
höre der Gegenwart und Zukunft, nicht der Vergangenheit; 
sie bedarf, soll sie einen Sinn haben, rascher Erwerbung 
von Hauptwerken jener Meister, welche die Kunst des 
heutigen Europa bedeuten. Rascher Erwerbung, denn 
solche Werke werden nicht jahrelang feilgeboten. ©©© 
© Das nächstdem Nothwendige ist die sofortige Aufstel= 
lung der bereits vorhandenen modernen Meisterwerke, und 
zwar eine Aufstellung in jenem Sinne, aus dem heraus sie 
geschaffen wurden. ©©© 
© Mag man immerhin gegen die sofortige Erbauung eines 
grossen, diesem Zwecke gewidmeten Gebäudes Geldman= 
gel und sonstige Bedenken geltend machen; die, wenn auch 
nur provisorische Aufstellung des Vorhandenen ist eine un= 
umgängliche Pflicht gegen die Oeffentlichkeit. Und auch 
diese provisorische Aufstellung muss in modern=künstleri= 
schem Geiste erfolgen, da sonst der Sinn der Werke nicht 
mehr erkennbar wäre, und sie muss vor allem die Gelegen= 
heit bieten, die Bedingungen zu studieren, die ein modernes 
Meisterwerk an den Baukünstler, der ihm die Umgebung 
schaffen soll, überhaupt stellt. ©©© 
© Uns drückt in Oesterreich in Sachen moderner Kunst= 
Sammlungen keinerlei Vergangenheit. Sollen wir diese 
Schwäche nicht noch nach Jahrzehnten als solche empfin= 
den, so müssen wir jetzt unsere Stärke aus ihr machen. 
Nirgends noch ist der Typus der modernen Galerie ge= 
schaffen, und nirgends ist in dieser Beziehung so wenig prä= 
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