DANTE.
EINE SKIZZE.
I.
H ENN es gälte, den Geist: Dante ahnen zu lassen,
das schwere Kapitel der Menschheitsgeschichte:
Dante verstehen zu machen = es fehlten hierzu
fast alle Glieder der Verbindung. ©00
© Wo ist die Zeit, die Dante in sich konzentriert? Wer
will sie verstehen? ©0©
© Man müßte eine Reihe von Skizzen und Studien geben,
ausgewählt durch die zwingende Willkür künstlerischen
Spürsinns, deren Zweck sei: hinzuleiten zu dem höchsten
Gesichtspunkt. ©0©
© Ein Bild der Zeit: eine alte Welt schwindet = eine neue
gebiert sich; nur leise deutet sich das an. ©0©
© Es gälte zusammenzutragen, zu sammeln; nie gehe man
über eine gewisse Begrenzung hinaus; die Aufgabe sei, nur
ein Wegweiser zu bleiben, nur an das Tor zu führen; dank=
bar bin ich, läßt man mich hier allein. Doch immer höre
man aus den Worten = aus den Worten, die manche viel=
leicht trocken schelten = die tiefe Begeisterung, die alles
zu tragen im stände ist. ©0©
© Und auch da, wo man von Dante selbst spricht, hüte
man sich vor fertigem Urteil. Ein Urteil schließt ab, will be=
ruhigen; doch hier heißt es: zu Dante führen, ihn in unser
Inneres führen, ihn zu einem bleibenden Besitz, zu einem
Ereignis für uns machen. Darum meide man die großen
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