Linienkunst
ist, hier beschrei=
bend zu erläutern.
Ich verweise jeden
auf seine Augen. Ich
bemerke nur noch,
daß der Kontrast
bekannter geome=
trischer Motive, wie
dern. Und doch besteht keinerlei sti=
listische Abhängigkeit von der Antike.
Die Linie ist und bleibt modern und einzig
dem modernen Gefühl entsprechend. Nur
der strenge dienende Geist, der in ihr lebt,
ihr gesunder strotzender Organismus
macht sie der Antike verwandt. ©©©
© Ich erspare es mir, die Mannigfaltig=
keit der Abwandlung, deren unsere neue
fähig des geschlossenen
Kreises, des Recht=
ecks und des Qua=
drats oder auch der
simplen Senkrech=
ten und Wagrech=
ten in vielen Fällen
nicht entbehrt wer=
den kann und na=
mentlich gern als Bändigungsmittel verwandt wird. Die
alten festgewordenen Formen stecken gleichsam die Arena
ab, in der die jungen
Füllen der neuen Li=
nienkunst sich nach
Herzenslust austoben
können. So kommt in
die vielfach stürmische
Bewegung auch wieder
ein starkes Moment der
Ruhe und in der Form
121