0 Es ist etwas Skizzenhaftes daran. Nicht weil es den Augenblick fest-
halten soll, sondern weil es dient. Der Künstler weiß noch nicht recht, wo
er seinen Weg finden wird. Das Skizzenhafte ist also aus dem Zweck ge
boren; es ist aber nicht wesentlich. Mag es doch sein, daß der Künstler bis
zur vollen Ausgestaltung dieses einen Teiles vorschreitet. Denn er probiert.
Er stellt. So oder so. Er muß wissen, wie es sich darbietet und da wird
er ebenso die Vollendung wie die Andeutung brauchen; wie es ihm genügt.
0 Zuweilen zeichnet er einzelne Teile dieses Teiles wieder noch be
sonders. An den Rand des Blattes. 0©O
0 So befreit er sich von der inneren Fülle. Von den Möglichkeiten.
Er stellt sie außer sich. Er schaut sie. Nun wird er sehen. Wird beob
achten. Abwägen. ©©©
0 Er wird wählen. ©©©
© Hier also dient das Werk. Bewußt. 00©
0 Es ist eine Studie. . ©0©
0 Die Studie ist nur ein Mittel. Ein Hilfsmittel. Ein Zwischenstadium.
Ein Zwischenakt. Ein bewußtes Unterwegs. Sie strebt zu einem Ende,
dem sie sich einfügen wird. Es ist ein Wandern zu einem Ziel, das weiter
liegt. Dieses Ziel wird immer im Auge behalten. Im Hinblick auf dieses
Ziel werden alle Entschlüsse gefaßt. Und so dient denn auch hier die
zeichnende Kunst. .
© Wenn Werke dieser Art zur Ausstellung gelangen, so ist es in der Tat,
als tue man einen Blick hinter etwas, das verhüllt sein sollte. Er ist nicht
nötig = dieser Blick. Es ist eine Art oberflächlicher Neugier dann, die
befriedigt wird, wohl gar erst geweckt wird. Es kann dahinter im Grunde
= im einzelnen Fall = ein richtiges Gefühl stehen. Zum Beispiel: ein Miß
trauen gegen die endliche Wahl des Künstlers. Das Ende, das Ganze, die
Komposition befriedigt nicht. Man hofft, rückwärtsgehend Besseres zu
finden. Man geht zu den Einzelheiten und sucht. Doch geht damit der
Wunsch vom Wege ab. Er nähert sich anderen Gebieten. ©0J0
© Oft wird auch hier nur der Reiz anstoßend wirken, das allmähliche
Werden verfolgen zu wollen. Nicht kritisch, auflösend. Sondern vielmehr
zuschauend. Das Niveau wird tiefer gelegt. Damit lockern sich die Fäden.
Man sieht, wie alles sich zusammendrängt aus einem Chaos von Möglich-
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