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tails. Sie würden der Gesamtwirkung, der großen Linie meines Werkes 
nur schaden. Zum Überfluß könnte ich als Antwort auf diesen Vorwurf 
daran erinnern, daß dieselbe Kritik an Rembrandt geübt wurde, als er seine 
Hauptwerke geschaffen hatte. 0 © © 
© „Von den Figuren wollen wir nun zur ornamentalen Plastik über 
gehen. Ich muß konstatieren, daß man sich auch hierbei bemüht, die 
Blumen nachzubilden, welche die Alten der Natur nachgebildet haben. 
Bei den Ägyptern findet man einige bewunderungswürdige Typen von 
Blumen in ihrer Kunst verwendet. Gegenwärtig werden dieselben wieder 
holt, deformiert, modifiziert, verdorben. Aber man will nicht heraus aus 
dem eng geschlossenen Kreise der von den Alten nachgebildeten Blumen. 
Indessen fehlt es in der Natur nicht an Blumen, Blättern und Früchten, 
welche jede ein kleines Stück Leben darstellen. ©©© 
© „Alle diese kleinen, verbogenen oder geraden Äste, diese trockenen 
und verschrumpften Blätter, diese blühenden oder verwelkten Blumen 
drücken durch ihre verschiedenen eigentümlichen Bewegungen Leben 
aus. Man muß diese Bewegungen und diese vielfachen schönen Ausdrucks 
weisen der Natur beobachten und nachmachen, um eine Dekoration zu 
erhalten, welche nichts von der Kälte einer falschen Wiederholung von 
Antiken und die Steife der Architektur an sich hat. ©©© 
© „Wenn ich mich in einem Garten, im Walde oder querfeldein ergehe, 
bin ich jeden Augenblick erfaßt von dem Schauspiel, das sich meinen 
Augen bietet, und wenn ich die Natur sehe, sie betrachte in ihren viel 
fachen Offenbarungen von Leben, Bewegung und Farbe, so fühle ich, wie 
alles falsch und willkürlich ist in den Werken jener, welche unter dem 
Vorwände, dekorative Kunst zu machen, einen Verrat an den Antiken be 
gehen, indem sie dieselben nachempfinden, anstatt zur Natur zurückzu 
kehren und sich ausschließlich an ihr anzuregen. ©©© 
© „Welche unbegrenzte Verschiedenheit von graziösen, eleganten und 
lebendigen Formen! Welch mächtiger ,sens de vie’! ©©© 
© „Besuchen Sie die Amateure, dringen Sie in den Salon eines reichen 
Bourgeois’ ein, sehen Sie sich dort um: Sie werden nichts sehen als trau 
rige, tote und häßliche Dinge; keine interessante Form, weder an einem 
Möbelstück noch einem Kunstobjekt, an keinem Bibelot, keiner Vase, 
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