:ri/er sacrum.
Der platten Nüchternheit der Gegenwart entrückt,
Der nicht die Venus vagans auf den Gassen,
Um Stoffe bettelnd, muss am Ärmel fassen,
Weil ihm der Sinn für das Vergangene mangelt
Und er am Strom des Tages nach Motiven angelt.
So dacht' ich stets, gesteh' ich's nur, mit Neid!
Nun kenn' ich dich und weiss, dein ganzes Sinnen
Träumt nur, den alten Zeiten zu entrinnen,
Kenn' deiner Sehnsucht zehrend tiefes Leid,
Mit Büchern, drin Locomotiven gellen,
Auf dem modernen Markt dich einzustellen,
Weiss, wie verfehlt dir scheint dein Künstlerstreben,
Und wie du hassest deine Phantasie
Und mit ihr ringst, weil eigensinnig sie
Nur unter Rümpelwerk vermag zu leben!
Mir, lieber Freund, ward Eines klar daraus?
Die Kunst lebt sich nie aus im eignen Haus,
Und was sie athmet, scheint ihr Rauch und Dunst!
Das, was sie kann, ist stets das Falsche, Nichtige,
Das, was der Nachbar schafft, das ist das Richtige:
Die Sehnsucht nach dem Andern =r ist die Kunst!
Prag.
HUGO SALUS.
Für V. S. gez. v.
Jos. Engelhart.
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