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Die „BAU- UND WOHNUNGSKUNST“ („ÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG“ vereinigt mit der „WOHNUNGSKUNST“) 
erscheint alle vierzehn Tage in zwei Ausgaben: a) LUXUSAUSGABE auf Kunstdruckpapier und b) EXPORTAUSGABE 
auf Illustrationsdruckpapier, welche ständig und turnusweise an sämtliche Interessenten des Inlandes und hauptsächlich an 
jene des Auslandes kostenfrei versendet wird. 
Der BEZUGSPREIS für 24 Hefte (ein Jahr) der EXPORTAUSGABE der „BAU- UND WOHNUNGSKUNST“ ist für ÖSTER 
REICH und die SUKZESSIONSSTAATEN (mit Ausnahme der Tschecho-SIowakei) 100 Kronen; für die TSCHECHO-SLO- 
WAKEI 50 tschechische Kronen (Zahlstelle: Haasenstein & Vogler A.-G., Prag, Ferdinandova 24); für das DEUTSCHE 
REICH 50 Mark (Zahlstelle: Haasenstein & Vogler A.-G., Berlin W. 35, Potsdamerstraße 24); für das ÜBRIGE AUSLAND 
50 Franken bezw. 50 Schilling (Zahlstelle: Haasenstein & Vogler A.-G., Zürich I., Bahnhofstraße 58). 
BESTELLUNGEN für ABONNEMENTS und INSERATE sind zu senden an den Verlag der „BAU- UND WOHNUNGS 
KUNST“ in WIEN, III/i, Strohgasse 10. 
Konto bei der Verkehrsbank Wien, Filiale Stubenring / Konto bei der Deutschösterreichischen Postsparkassa Nr. 184.954. 
Nachdruck sämtlicher Beiträge und Illustrationen einschließlich der Inserate ohne Bewilligung der Schriftleitung verboten. 
Copyright 1920 by FRIEDRICH ERNST HÜBSCH VERLAG in Wien. 
XXXVII. JAHRGANG 
WIEN, NOVEMBER-DEZEMBER 1920 
HEFT 16 
JOSEF MANFREDA. 
US gab eine Zeit — und sie liegt gar nicht so weit 
■^ 1 hinter uns —, da das Spezialistentum auf allen 
geistigen Gebieten herrschend war. Technik und 
Wissenschaft bedangen es 
durch ihre rasche Ent 
wicklung bis zu einem 
gewissen Grade wirklich 
und bedingen es ja auch 
heute noch. Aber auch die 
Kunst gliederte sich in 
ihren Vertretern scharf 
mindestens in die drei 
Hauptfächer, dieArchitek- 
tur, Malerei und Bild 
hauerei. Erst die junge 
und jüngste Kunstgenera 
tion besann sich einesBes- 
seren und griff verständ 
nisvoll auf die alte Tradi 
tion der Renaissancezeit 
zurück, indem einzelne 
alle drei Gebiete in einer 
Hand zu vereinigen streb 
ten. Daß bei diesem Ver 
suche das rein Technische 
ein wenig in den Hinter 
grund treten und das Ge 
dankliche oder Ideelle zur 
Hauptsache werden muß 
te, liegt ebensosehr im 
psychischen Wesen der 
Sache als im Sinne der 
modernen Kunstauffas 
sung. Denn rein technisch 
haben ja Baukunst, Ma 
lerei und Bildhauerei in 
der Tat nicht viel Gemein 
sames; um so verwandter 
aber sind sie miteinander Josef Manfreda: : 
als Ausflüsse ein und desselben „dionysischen“ Triebes 
nach Objektivation schönheitlicher Weltanschauung. 
Auch Manfreda ist einer der jungen Vertreter dieser 
synthetischen Kunstüber- 
zeugung, er hat sich als 
Maler, Architekt und 
Bildhauer versucht und 
diesen Versuch — worauf 
besonderer Wert zu legen 
sein wird — mit voller 
gedanklicher Kraft, ja fast 
mehr als das, nach einer 
umfassenden wissen 
schaftlichen Vorbereitung 
in Angriff genommen. 
Ein gebürtiger Tiroler 
(Lienz 1890), besuchte 
Manfreda, dessen Lehrer 
an der Lienzer gewerbli 
chen Fortbildungsschule, 
Hans Raffeiner, seine 
zeichnerische Begabung 
erkannte, die Staatsge 
werbeschule zu Innsbruck, 
deren letzte zwei Jahr 
gänge er mit Vorzug ab 
solvierte. Ein Jahr prak 
tischer Betätigung beim 
Baue des Maria-There- 
sien-Hotels in Innsbruck 
und eine kürzere Zeit 
währende in der Tiroler 
Glasmalerei- und Mo 
saikanstalt bildeten die 
richtigste Zwischenstufe 
zu Manfredas Eintritt 
in die Wiener Kunst 
gewerbeschule, wo er 
Kauerndes Mädchen. die Abteilung für Akt- 
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