Spuren im ös=
terreichischen
Wesen stärker
sind, als man
glaubt. Man
wird es nicht
zugeben wol=
len, wir spielen
uns gern anders
auf, nach dem
Leichtsinnigen
hin und, um mit
einer Scham, die
uns eigenthüm=
lieh ist, unsere
Seele zu ver=
bergen, zeigen wir nur die Animula her (den Venetianern
gleich, lest die wunderbare Stelle im Fuoco nach), aber jeder
Oesterreicher hat einen Hidalgo bei sich versteckt. Wie
dieser sich in seinem starren Stolze gegen den Bajuvaren,
der jedem von uns doch im Blute liegen geblieben ist, weh=
ren und dann auch noch mit einem Reste von keltischer
Beweglichkeit abfinden muss, das macht nach meiner Mei=
nung das eigentliche Problem des österreichischen Geistes
aus, und wie jeder Einzelne von uns es für sich löst, darin
wird seine besondere Natur erst offenbar. Als Olbrich be=
gann, schlugen und zuckten diese Elemente so durch ihn
hin und her, dass einem wohl Angst werden konnte. Ihr
kennt ihn ja und wisst, von welcher Laune, welcher An=
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Für V. S. gez. v.
Friedr. König OM.
Wagner spra=
chen, einmal
bedenklich ge=
fragt, ob diese
kalte und ab=
weisende F eier=
lichkeit denn
eigentlich öster=
reichisch sei.
Ich habe ihm
geantwortet, ©
man vergesse
immer das Spa=
nische in unse=
rer Vergangen=
heit, dessen ©