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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 11)

die jeder einzelne an- 
gesichts der Werke der 
übrigen unwillkürlich 
an seiner Arbeit übt, 
und vor allem in der 
künstlerischen Atmo- 
sphäre, die sie erzeu- 
gen. Diese Künstler 
sind die modernen Klo- 
sterbrüder von San Isi- 
doro. Hier wie damals 
entscheidet die gleiche 
künstlerische Gesin- 
nung und das Bedürf- 
nis nach gegenseitiger 
Inspiration über den 
Eintritt und das Ver- 
bleiben jedes Einzel- 
nen im Bunde, und 
heute wie einst war 
ein ununterbrochenes 
Abbröckeln und ein be- 
ständiger Zuwachs für 
die kleine Künstler- 
gemeinde eher von 
Franz Hein,Selbstporträt,Kreidezeichnung Nutzen als von Übel; 
ebensowenig pflegen 
Nuancen im künstlerischen Glaubensbekenntnis jene Störungen zu bewirken, 
die man in der Regel als Grund der Uneinigkeit ansieht. So weichen gegen- 
wärtig zum Beispiel Vogeler und Proch ziemlich stark von der Art der 
übrigen Worpsweder ab, und ebenso pflegt unter den Karlsruhern jeder 
sein eigenes Genre. Franz Hein, der gegenwärtige Vorstand des Künstler- 
bundes, ist unter ihnen entschieden der phantasievolle Romantiker. Ein 
Schwärmer nicht im Sinne der älteren Schule, sondern im Sinne Richard 
Wagners, der in der Verbindung der Romantik mit moderner Weltanschauung 
die Brücke zum Herzen der Gegenwart fand. 
Franz Hein wurde am 30. November 1863 zu Altona in Holstein 
geboren und von seinem Vater für den Kaufmannsstand bestimmt. Unter 
Einwirkung der Mutter, die es nicht dulden wollte, dass des Knaben Wunsch, 
Maler zu werden, unberücksichtigt bleibe, wurde jedoch zunächst ein 
Mittelweg eingeschlagen, der einerseits der Neigung des Knaben zur Kunst, 
anderseits der Abneigung des Vaters gegen unpraktische Berufe Rechnung 
tragen sollte. So kam Franz nach beendeter Schulzeit zu einem Theater- 
maler in die Lehre. Eine Erweiterung der ursprünglichen Ziele führte die
	        
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