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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 4)

In den anderen Räumen und über der Stiege sind die lichtgebenden 
Drähte in altertümelnden Laternen verschiedenster Art versteckt. Um die 
Monotonie der viereckigen Räume zu unterbrechen, sind allerlei gemüt- 
liche Kaminecken etc. aus Eichenholz errichtet. auf welchen die Motive der 
Wandverkleidung wiederholt sind. Die Tische, Stühle und Bänke, nach 
welchen diese Teezimmer benannt sind, repräsentieren eine schöne Samm- 
lung alter Eichenmöbel M vielleicht nicht ganz harmonisch mit den sehr 
modernen Wänden, aber an sich schön und heimisch. Selbstverständlich 
fehlt in dem „Old Oak House" auch nicht das unausbleibliche Ping-Pong- 
(Tisch-Tennis) Zimmer, welches das oberste Stockwerk einnimmt und eine 
originelle Tapete im Morris-Stil, sowie eine schöne Kaminverkleidung aus 
getriebenem Kupfer aufweist. 
DAS ÖSTERREICHISCHE KUNSTGEWERBE 
IN LONDON UND TURIN WVORBERICHT S0 
AS österreichische Kunstgewerbe wird in diesem 
Jahre auf zwei bedeutsamen ausländischen 
Ausstellungen auftreten: auf der im Juni und 
Juli in London stattfindenden Österreichischen 
kunstgewerblichen Ausstellung und der vorn 
Mai bis November währenden Ersten Inter- 
nationalen Ausstellung für Moderne Dekorative 
Kunst in Turin. 
Der Gedanke, eine Ausstellung österrei- 
chischen Kunsthandwerkes in London zu ver- 
anstalten, entstammt einem Kreise heimischer 
Kunstindustriellen, der, von der richtigen Erwägung ausgehend, dass für die 
Erzeugnisse des Kunstgewerbes bedeutendere Handelsverbindungen nicht 
durch Musterreisende, Prospekte und dergleichen, sondern lediglich durch 
Kollektivausstellungen zu erzielen seien, noch eine Reihe weiterer ähnlicher 
Veranstaltungen plant. Die staatliche Handelsverwaltung hat dieser Anregung 
mit um so grösserer Bereitwilligkeit durch Gewährung der erforderlichen 
Geldmittel und durch Übernahme der gesammten Organisierung Folge 
gegeben, als ja gerade in Österreich jedes grosszügigere Unternehmen 
zu Gunsten unseres Aussenhandels mit der verdoppelten Freude des 
Ungewohnten zu begrüssen ist; überdies leitete sie die Erwägung, dass die 
durch den starken französischen und belgischen Import erwiesene Aufnahms- 
fähigkeit des Londoner kunstindustriellen Marktes, der schon in normalen 
Zeiten die halbe Welt umfasst, irn laufenden Jahre, infolge der Krönungs- 
feierlichkeiten, durch den Zuzug eines ungeheueren, im höchsten Masse kauf- 
kräftigen internationalen Publikums sich noch beträchtlich steigern werde. 

	        
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