in England zum mindesten der
Liberty-Stil im Todeskampfe
liegt. Er ist eine überwundene,
flüchtige Phase, die nur durch
den Einfluss und die treue
Unterstützung des populären
Kunstblattes „The Studio" zur
Bedeutung gelangt ist. Man
kann begreifen, dass solche
Stücke, wie die beiden von
Arch. Knox für Liberty ge-
zeichneten Becher, viele Be-
wunderer finden, es ist aber
ein schrecklicher Gedanke, sein
Leben in einem Milieu der-
artiger Formen zuzubringen.
Nelson 8c Edit Dawson sind
gleichfalls geschickte Gold-
schmiede und Emailleure,
stehen aber weit hinter Ale-
xander Fisher zurück. Ihr
_ _ _ grosses Tryptichon in durch-
Ans 8: Crafxs Ausstellung m London, Buchemband m dunkel- . . . .
grünem Leder mit lichtgrüner und weisser Einlegearbeit, von Slchtlgem Emallv sllber und
Miss Woolrich Schmiedeeisen ist ein ganz
bedeutendes Werk, hat aber
unglückseligerweise eine Inschrift in ungrarnmatikalischem Latein. Ashbees
Arbeiten auf demselben Gebiete dürften den Lesern von „Kunst und Kunst-
handwerk" noch in guter Erinnerung sein.
Von ganz anderer Art als die eben besprochenen Stücke sind die Schmuck-
gegenstände der Birrninghamschule, für welche die Arbeiten von Mr. und
Mrs. A. Gaskin 8c Mrs. E. M. Linnell als typisch gelten können. Birmingham,
das bisher als Vorort für schlechte, billige Metallarbeiten gegolten hat, hat
sich zu einem wahren Mittelpunkt angewandter Kunst emporgeschwungen
und seine Schmuckarbeiten haben das, was der Mehrzahl der anderen Arbeiten
auf diesem Gebiete fehlt, individuellen Stil. Die Arbeiten dieser Schule suchen
ihren Wert nicht in der Kostbarkeit des Materials, sondern in der Schönheit
der Form. Perlen, Opale und Türkise sind die am häufigsten verwendeten
Steine, welche meistens zierlich in Silber- und seltener in Golddraht gefasst
sind. Die Ketten und Gehänge haben gerade nur die Stärke, welche unbedingt
notwendig ist, um den Eigentümer gegen leichten Verlust durch Brechen
der Glieder zu schützen. Sie sind ungemein graziös in ihrer Einfachheit und
repräsentieren eine entschieden bessere Richtung als die zahlreichen im
selben Saale zu findenden massiven und roh ausgeführten Schmuck-