MAK

Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 1)

schwäbische Bauemfamilie 
von Emil Beithan, die sich 
zum Kirchgange rüstet. Die 
stärksten Farben sind hier breit 
und glänzend nebeneinander 
gesetzt, die Köpfe mit leichter 
Neigung zur Übertreibung, zu 
kernigen Typen ausgearbeitet. 
Auch das den Saal beherr- 
schende lebensgroße Reiter- 
bildnis des Großherzogs von 
Hessen von Wilhelm Trübner 
ist auf koloristische Wirkung, 
den lebhaften Gegensatz der 
Komplementärfarben Grün und 
Rot, angelegt. Ein Eingehen auf 
die Vorzüge und Schwächen 
dieser interessanten Arbeit ist 
hier nicht mehr nötig, da sie 
so schon früher mehrmals 
besprochen und reproduziert wurde. Neben ihr behaupten sich Rudolf Guddens 
Bilder in ihrer südländischen Farbenglut und kühnen impressionistischen 
Auffassung recht gut. Die durchsichtigen blauen und violetten Schlagschatten 
an den Felsen, die duftigen Töne der Perspektive sind von körperloser 
Leichtigkeit. Der Menzel unter den Kronbergern, Ferdinand Brütt, erreicht 
in seinem Aschermittwoch eine 
vollendete Meisterschaft in der 
Behandlung heftig bewegter 
Luft und zitternden Lichtes. Wie 
der Sturmwind durch dieStraßen 
fegt, wie der Regen durch auf- 
blitzende Lichter zerrissene 
Schleier um die Dinge legt, wie 
alles, was da lebt, dem greulichen 
Unwetter zu entfliehen strebt, 
das wird mit glänzenderTechnik, 
aber wahr und schlicht ge- 
schildert. Auch in dem anderen 
Bilde, wo Frohsinn und Lebens- 
lust eine elegante Gesellschaft 
im rauschenden Gewoge elek- 
trischen Lichtes vereinigt, ent- 
. _V , faltet Brütt alle Vorzüge seiner 
Schüssel, Fayence, Oberösterreich (Kat. 1855) SChZIfGII Beobachtungsgabe. 
 
Schüssel, Fayence, Wischau (Kat. 123i) 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.