würden, eine Hoffnung, die allerdings in den meisten Fällen trügerisch war.
Großen Anklang hat die internationale historische Medaillenausstellung im
Spanischen Museum bei den Fachleuten gefunden. Außer Amerika waren
Österreich, Deutschland, Frankreich, England, die Niederlande und Däne-
mark gut vertreten. Die ältesten der ausgestellten Medaillen reichten bis ins
XVI. Jahrhundert zurück. Von den Österreichern war besonders Anton Scharf
reichhaltig und hervorragend repräsentiert.
In der Ausstellung der „Independent Artists" war die amerikanische
„moderne Malerei" vertreten. Schon die ganze Art und Weise, wie diese
Ausstellung veranstaltet wurde, zeigte die Unabhängigkeit von hiesiger Tra-
dition. Während man hier im allgemeinen bei den Ausstellungen sehr auf
Eleganz hält, hatten die „Unabhängigen" einfach ein unfertiges Wohnhaus
gemietet. Darin erstreckte sich ihre Ausstellung über drei Stockwerke und
da die Zimmerabteilungen noch fehlten, enthielt jedes Stockwerk einen großen
Saal. Die besten Figurenbilder waren bereits von der Ausstellung der Sezes-
sionisten bei Macbeth her bekannt. Es waren die Arbeiten von Robert
Henri, John Sloan, W. Glackens, Arthur Davies und Everett Shinn. Zu diesen
kamen noch Homer Boss, E. Lawson, G. Bellows, E. N. Blashki, E. Macerai
und Dorothy Rice.
Die interessantesten Bilder waren die mit kühner, aber nie brutaler
Technik gemalten Porträte des Briten Yeats, des einzigen Ausländers, von
den Figurenbildern die bedeutendsten die von Robert Henri und Homer
Boss. Beide Künstler erinnern in ihren guten Arbeiten an Frans Hals. Ihr
Bestreben geht dahin, sich lediglich auf das Charakteristische zu beschränken,
das Unwesentliche aber zu unterdrücken.
Manches Treftliche fand man unter den Skulpturen, vor allem einige
Werke des ideenreichen Newyorker Bildhauers Gutzon Borglum. Beson-
ders reichhaltig war die Ausstellung an Radierungen
und Zeichnungen.
Die Spezialausstellungen in der Macbeth-Galerie
brachten Werke von vielen der jüngeren Künstler,
die auch in den jahresausstellungen vertreten waren,
dort aber nicht recht zur Geltung kommen konnten.
Andere hatten überhaupt in Newyork zum erstenmal
bei Macbeth ausgestellt. Besonders hervorzuheben
sind Frau Mary Curtis Richardson undAlbertP.Lucas.
Frau Richardson hat als Künstlerin in San Francisco
einen guten Namen, den sie sich durch ihre vorzüg-
lichen Arbeiten nun auch in Newyork errungen hat.
Über ihre Malereien wurde bereits bei der Bespre-
chung der Academy-Ausstellung das Nötige gesagt.
Albert P. Lucas, ein geborener Amerikaner, hat
jahrelang im Ausland gelebt, namentlich in Frank-
Mauser MFC. Co., Preispokal reich. Vor einigen Jahren kam er wieder nach den