Hintergrund seiner Darstellung hineingeschrieben hat, stört der Kinder-
krampus (rot und schwarz!) nicht, der den minnenden Bischof von oben
bedroht.
In den kleineren Medaillons, die sich linkshin an die Wolf-Dietrich-
Darstellung anschließen, verbleibt der Maler zunächst im Renaissance-
kostüm und schildert darin einen „Rosenboten": „Der Rosenbote mit dem
Brief in der Hand trägt weit über Land der Liebe Pfand." Einer lagernden
Flußnymphe mit strömender Urne ist beigeschrieben: „Der Salzach Quell,
klar und hell wie ein Silberband zieht er durchs Land." Als Füllfiguren
treten ein syrinxblasender Faun und ein Putto mit Fruchtkorb auf. Dann
wieder eine größere Darstellung: Zwei Bürgersmädchen in deutscher
Renaissancetracht stehen unter einem Blütenbaum, Amor in ihrer Mitte.
Wieder „verselt" es in dem Maler: „Aufs Kränzlein Mädchen gebt fein
acht, verliert es nicht in einer heißen Nacht." Abermals erscheinen die
überlebensgroßen Gestalten der Untersberg-Riesen, rebenumkränzt und mit
tragenden Weinstöcken im Hintergrund; mit diesem Hinweis auf die
fruchtende Erde schließt die Folge der vier Elemente. Zwischen ihnen, um
einen Springbrunnen, Putten mit Kelchen. Nach diesem letzten Ausiiug in
das Reich der Sage und der Allegorie führt uns der Maler zum Schluß
wieder auf den festen Boden der Gegenwart und der Wirklichkeit zurück
und erfreut uns mit ein paar frischen Kostümiiguren aus dem Salzburger
Land, die sich von einem alten Bauernkrug abgelöst zu haben scheinen:
ein Dirndl mit dem „Busch'n" in der Linken, den roten Baumwollschirm in
der Rechten, mit hohem schwarzen Filzhut und hell spinatfarbener Schürze.
Ihr gegenüber eine Gefährtin mit dem flachen Filzhut, der charakteristischen
breiten Halskette, einen mächtigen Bauemmajolikakrug in der Linken und
so weiter. Zwischen ihnen rennt ein Hirsch, bekanntlich eines der belieb-
testen volkstümlichen Ornamente, und auch die Putten in den kleinen
Medaillons darunter haben „volkstümlich" abgefärbt. Der jauchzende
Bursche endlich mit den Kniehosen, genagelten Schuhen und dem Stutzen
ist wie eine Scheibenligur stilisiert und scheint sich über den Schuß ins
Schwarze zu freuen, der dem Maler mit dem Zyklus geglückt ist. Tatsächlich
ist er bis jetzt Löfflers reifstes und abgerundetstes Werk. Der ihm eigen-
tümliche Stil des linearen kolorierten Umrisses geht in der zyklischen
Plauderhaftigkeit der Malereien rein und restlos auf; jedes Mehr wäre hier
ein Zuviel gewesen. Die Zeichnung selbst ist summierend, sie betont, ja
übertreibt das Wesentliche der Form, um nur ja jeder kleinlichen Bildung
auszuweichen; daher (wie bei Maillol) die verdickten Gelenke, die über-
größerten Extremitäten und ähnliches. Der Rundheit und Geschlossenheit
des Umrisses wird viel geopfert; hier geht Löffler so weit wie die ausgezeich-
nete Elena Luksch-Makowska (vergleiche ihre Illustrationen kleinrussischer
Sprichwörter, Verlag Wiener Werkstätte, ferner ihre Bilder zu Frischlins
„Altdeutschen Schwänken", Verlag Zeitler in Leipzig), an die er nicht selten
erinnert. Man kann sagen, daß Löffler innerhalb der selbstgezogenen Grenze