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im Saal Vll kam ferner eine Sammlung von Druckwerken, welche die Ent-
wicklung der älteren Buchdruclterkunst in Mahren veranschaulichte, durch HerrnVDr. B.
Dudilt zur Ausstellung. Dieselbe umfasste 4:1 Nummern und zwar lncunabeln- aus Brunn
(l486-l499), aus Olmütz (1499-1502 , ferner bischöfliche Druckerei, 1533-1593), Nikols-
burg (die Schriften des Wiedertäufers l-lubmaier 1526), Sulü bei Brunn (ein monte Lilio-
rum. 1533-4535), Nameät (1533), Prosznitz (1543-1558), Mezeric an der 0slavn(1558),
Eibenschitz (156 -1578),Kralitz (1578 bis gegen 16m). Die meisten von diesen Druckereien
waren m1 die mäarilchen Brüder im 1114m Akatholiken thatig. , , ._ ,
Endlich wurdeieine Ausstellung voluüetnllllien alter Meister aus dem
Wiener Privathesitz veranstaltet. Der Gedanke, auch die alte Kunst durch eine Aus-
wahl aus den Schätzen der öffentlichen und PrivaI-sammlun en der gnnzen Welt neben der
Kunst der Gegenwart in der Weltausstellung vertreten we en zu lassen, war nur int sehr
beschränkter Weise zur Ausführung gekommen. Nur Arbeiten der Kleinkunst und des
Kunstgewerbes, vorzüglich aus österreichischen Instituten und Ptivatsammlungen. bildeten
die sogenannte Exposition des Musecs und des amateurs. Um die Lücke wenigstens theil-
weise auszufüllen. wurden in den Sälen IX und X des Museums vorzügliche Gemalde
aus Wiener Sammlungen, deren Besuch nicht allgemein gestattet ist, während, der Monate
September und Octoher ausgestellt. Drsissig hiesige Kunstfreunde stellten ihre Schütze in
der entgegenkommendsten Weise zur Verfügung, und so wurde es möglich, m6 Werke
von 112 Meistern der deutschen, niederländischen, italienischen, französischen und spa-
nischen Schulen zu vereini en.
Zur Eroflnung der elteusstellung gab die Direction eine Festschrift heraus,
welche über die Gründung, die Organisation und das bisherige Wirken des Museums und
der Schule, namentlich auch aber die Betheili ng beider Institute an der Weltausstellung
Bericht erstattet, und mit zahlreichen Holzschnmabbildungen auch Gegenständen der samm-
lungen des Museums ausgestattet iit.
v.
Publicarlonen.
Die nMiul-ieilungen des Oesterr. Museums: haben im verflossenen Jahre
ihnen achten Jahrgang vollendet; der nw egweiser- wurde mehrmals, revidirt und ver-
mehrt, aufgelegt; bei Gelegenheit der Specialnusstellungän von Wiener Aquarellen und
Handzcichnungen und von Gemälden älterer Meister erschienen [besondere Kataloge.
Auf Veranlassung des Museums und mit Unterstützung der k. k. Ministerien des Unter-
richts und des Handels wurden von Herrn Drahan, einem ehemaligen Zögling der
Kunstgewerbeschulc, gegenwärtig Leiter der Fnchschule in Reichenber , nStickrnuster-I als
Vorlagen für Schulen (Wien, bei A. Itllrtinga-yund von Herrn Hrnc owina xQriginllr
Stickmuster derlRenaissance in getreuen Copien- (Wien, R. v. Waldheim) publicirt, durch
welche einem wehrhaften Bedürfnisse abgeholfen ist. -- Die Abbildungen griechischer
Gottergestslten, welche Prof. Conze zur Erläuterung seiner Vorlesungen benutzt hat,
werden demndchsfrnit Text begleitet im Verlage von R. v. Waidheim als eigene Publi-
cation ausgegeben werden. Der Festschrift ist bereits im vorigen Abschnitte gedacht
worden.
In den Quellenechriften sind weiter erschienen: V. Bioudo, Von der hochedlen
Malerei (Venedig 154g), übersetzt und erläutert von A. llg, und VI. Das Leben des
Michelangelo Buonarotri, geschrieben von seinem Schüler Ascanio Condivi, übersetzt
von Rud. Valdek. '
Reg-Rath Falke liess (Wien, bei Gerold) einen umfßngiichen Bericht über die
Kunstindustrie auf der Weltausstellung erscheinen; unter der Redactiun derCustos
Bucher ist eine neue periodische Publicatien wDns Kulßihßndwßfkql Sammlung von
kunstgewerblichcn Arbeiten aller Zeiten (Verlag von W, Spemann in Stuttgart), in's Leben
etreten.
s ln Vorbereitung sind: ein Werk über Thür- und Fensterverschlüsse, aus dem Nach-
lasse des Architekten A. v. Siccnrdsburg, herausgegeben von A. Gugitz, Prof. J. Storck
und Fr. Paulick, ferner drei Vorlngcnwerke u. zw.: für Möbeltischler von J. Storck, von
Prof. V. Tcirich über Flachornamente in Marmor, von Prof. A. Hauser über Styllehre
und Saulenardnungen.