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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

sprechenden Ausweichungen zwar, doch im wesentlichen aus, was den 
neueren Kulturvölkem gemeinsam ist. Dieses Gemeinsame ist vor allem 
rasche Beweglichkeit, KÃŒrze aller Bewegungen. Wir wollen die Materie 
beherrschen, wir haben schlechterdings keine Zeit ÃŒbrig." 
Anderseits fehlt uns heute jener Sinn fÃŒr das "Pathetische", welcher die 
Trachten frÃŒherer Jahrhunderte und die Art, wie die Kleidung getragen 
wurde, gekennzeichnet hat; "wir haben nur ein LÀcheln, wenn Einer durch 
Anderes als sich selbst in seiner Erscheinung sich herausdrÀngen will; wenn 
er etwas vor sich hertrÀgt." 
Das Temperament der Nationen, das Tempo ihres gesellschaftlichen 
Lebens sind mitbestimmend bei der Rolle, welche sie auf dem Gebiete der 
Mode spielen können, fÃŒr die Einflußnahme, welche innerhalb der allge- 
meinen Grenzen ausgeÃŒbt werden kann. Anderseits ist der Grad von Ver- 
stÀndnis fÌr die Forderungen der Zeit, die Empfindlichkeit fÌr das Ausschlag- 
gebende im ZeitgemÀßen ein Maßstab fÃŒr die LebensiÀhigkeit und Dauer 
dieser Beeinflussung. 
Man hat in den Leistungen unserer Kunstgewerbe schon so vielfÀltige 
Beweise fÃŒr die FÀhigkeit unserer KrÀfte erhalten, das ZeitgemÀße und fÃŒr 
die Zeit Charakteristische betonen zu können, daß die Ausdehnung dieser 
BetÀtigung auf das Gebiet der Mode eine naturgemÀße Erscheinung bildet. 
Wir können in der Modeausstellung, welche das Haus des k. k. Öster- 
reichischen Museums fÃŒr Kunst und Industrie jetzt bietet, eine Äußerung des 
Schaffensdranges jener zielbewußten kÃŒnstlerischen Faktoren erblicken, die, 
unbeirrt von großen vorhandenen GegensÀtzen 
 1 und Schwierigkeiten, unbeirrt von der Kompli- 
ziertheit gerade dieser Angelegenheit, ihre 
KrÀfte in den Dienst der Beeinflussung der 
 Mode gestellt haben. Die Mode ist ihnen nur 
ein Glied  allerdings ein wichtiges  in der 
   Kette der GeschmacksÀußerungen und der 
      i,"    Ausdrucksformen des Zeitempfindens und des 
  Ei Ä    i   Wollens unserer Zeit. Es war nur ein konse- 
    l i 1 quentes Weiterschreiten auf bereits betretenen 
 k 3-   .9:  Pfaden, nachdem die Baukunst, die Raum- 
  "i"  '51 "  gestaltung, die Einrichtung unserer Behausung 
  in allen Teilen von neuem Leben zeugen, daß 
  auch eine stÀrkere kÌnstlerische Betonung 
  unserer eigenen Àußeren Erscheinung ange- 
 strebt wurde. 
Die Veranstaltung, welche diesen weit- 
 gesteckten Zielen dient, steht unter dem höch- 
Modeausnnun sten Protektorat Ihrer k. u. k. Irloheit der 
im österreichischen Mus25m_ man? durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Isabelle, 
beutelvon BayerÀKreuzigWeiperti.B. welche seit langem schon bestimmten Einzeln-
	        
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