dieser Art zu Ende des XVIII. und vor
allem während der Napoleonischen Kriege
zu Beginn des XIX. Jahrhunderts zu
Grunde gegangen, so ist doch zweifellos
im Besitz der Kirche und des Adels, in
öffentlichen und privaten Sammlungen etc.,
vereinzelt auch bei den Gewerbegenossen-
schaften des Reiches, aus der Zeit bis
1800 und sodann seit der Wiederbelebung
dieses Kunstzweiges zur Zeit des Wiener
Kongresses bis auf die Mitte des XIX. jahr-
hunderts noch so viel Kunstgut vorhanden,
daß es sich verlohnt, auf Grund der von
einzelnen betriebenen, aber noch unzu-
sammenhängenden Forschungen die vor-
handenen Zeugnisse dieses Schaffens in
einer Ausstellung zu vereinigen und da-
durch der Erforschung der Heimatskunst
neue Anregung zu geben. Ein wissen-
schaftlicher Katalog wird das Material
dieser geplanten Ausstellung genau regi-
strieren und auf Entstehungsorte, Münz-
stätten, Meisterzeichen und Namen ge-
bührende Rücksicht nehmen. Die Herausgabe eines reich illustrierten Werkes, welches alle
Vorarbeiten und durch die Ausstellung ermöglichten Studienergebnisse zusammenfassen
soll, ist geplant. Als obere Grenze für die zur Ausstellung zuzulassenden Objekte wird das
Jahr 1850 fixiert. Die Direktion des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und In-
dustrie wendet sich hiemit an alle Besitzer einschlägiger Werke mit der Bitte, sich an
dieser Ausstellung zu beteiligen. Auf Wunsch wird ein Delegierter des Museums die für
die Ausstellung bestimmten Objekte besichtigen, bestimmen und auswählen. Die Einsen-
dung zur Ausstellung hätte bis Ende jänner 1907 zu erfolgen. Wertversicherung für die
Dauer der Ausstellung wird auf Wunsch vorgenommen, auch ist das k. k. Österreichische
Museum bereit, die Transportspesen zu tragen.
Chanukka-Leuchter von Georg Kahler d. ]., Breslau
1731-1772 (Sammlung Dr. Adolph List in Magdeburg)
ESÜCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden in den
Monaten Juni und juli von 11.425, die Bibliothek von 2247 Personen besucht.
UBILÄUM DES REGIERUNGSRATES HERMANN I-IERDTLE. Der
JProfessor für Architektur an der Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums
für Kunst und Industrie, Regierungsrat Hermann Herdtle, feierte am 1. Juli das Jubiläum
seiner 3ojährigen Lehrtätigkeit. Aus diesem Anlasse hatten sich außer den gegenwärtig
an der Schule befindlichen zahlreiche ehemalige Schüler Herdtles eingefunden, um den
verehrten Lehrer zu begrüßen. Um 11 Uhr versammelten sich die Teilnehmer an der
Festfeier in einem der Ateliers der Kunstgewerbeschule, Professor Bakalowits hielt im
Namen der früheren, Herr Leschowsky im Namen der gegenwärtigen Schüler Ansprachen
an Professor l-Ierdtle, welcher in herzlichen Worten dankte. Dem Gefeierten wurde dessen
trefflich gelungene, vom Professor St. Schwartz in Silber getriebene Porträtplakette, ferner
eine Kassette mit Aquarellen und den Photographien der früheren und jetzigen Schüler
und eine Adresse der letzteren überreicht. Ein Festbankett im „Weingar-tl" beschloß
die Feier.