Breslauer Künstler der l. Hälfte des 18. Jahrhunderts,
ein virtuoser Techniker mit schöpferischer Begabung
für das Dekorative. Duch liißt er Individualität und
eigenen Stil vermissen. Stand er anfangs unter dem
llintluß der barocken Kunst der ßrokoßs, so kündet
sich in den leichteren und anmutigen Formen seiner
Spätwerkc bereits das Rokoko an.
Ein bisher verhältnismäßig wenig bekannter und
wenig geschätzter Bildhauer war Josef iwlangoldt.
Wir wissen nicht allzuviel über ihn, und das wenige
ist zumeist noch hypothetisch. Wahrscheinlich aus
Bayern stammend, kam er jung nach Brünn, wo
er im Jahre 1700 Meister wurde. Er dürfte sich dann
in Prag aufgehalten haben, da seine späteren Werke
an Brokuff erinnern. In Breslau trat lklanguldt erst-
mals um l727f28 mit zwei Alabasterrelicfs für
die Kanzel der Llniversitätskirche hervor. Gleich-
zeitig betrauten ihn die Jesuiten mit der innen-
ausstattung der Kapelle des hl. Franz Xavcr, wofür
er zwei große Alabasterreliefs lieferte, die eine
Begebenheit aus dem Leben des Heiligen und dessen
Tod (Abb. 22) darstellen; außerdem führte er die
Figur eines Mohrenatlanten und Stuckurnamente
aus. ln den Jahren 1730,61 entstand eine seiner
schönsten Arbeiten, die plastische Ausstattung der