MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 69)

JAROMIR NEUMANN 
' Bilderfund auf der Burg in Prag I. 
1 Paolo Veroncsc und Atelier, 
Die Fußwaschung Christi. Nad: 1580 
2 P2010 Veronme und Atelier. 
Die Fußwaschun Christi, 
Detail. 1th 1580 
Als der Verfasser dieses Beitrags nach einer vorläufigen Vorber 
zu Beginn dieses Jahres beauftragt wurde, mit der Untersuchur 
Reste der alten Prager Burggalerie zu beginnen, sprachen wed 
herrschenden Meinungen noch die Ansichten der bestehenden 
literatur dafür, daß Funde von so außerordentlicher Bedeutung ge 
werden könnten. Es schien, daß alle bedeutenden Werke, die hie: 
den Abtransporten, Verkäufen und Versteigerungen der vergan 
Jahrhunderte übrigblieben, schon in öifentliche Sammlungen, 1 
ehemalige Rudoliinum und später in die Nationalgalerie, gelangt i 
Das übrige, was sich noch auf der Burg befand, seien bloß alte 
gedunkelte Gemälde, die sich zwar als Wohnungsdekoration eig 
aber keine großen Kunstwerke darstellten. Diese Ansicht entwi 
sich in der Folge eigenartiger historischer Umstände und konnt 
nur erhalten, Weil es in der Vergangenheit niemals zu einer systr 
schen wissenschaftlichen Untersuchung gekommen War. Dem Stl 
stellten sich verschiedene Hindernisse in den Weg, iHSbBSOIldCU 
die Illusion - die sich hartnäckig am Leben erhielt w, daß a1 
Prager Burg von dem ehemaligen Bilderschatz nichts Bedeui 
erhalten geblieben sei. S0 heißt es in allen kunsthistorischen Wi 
die die Prager Burg behandeln und ihre früheren Kunstschä; 
Erinnerung rufen. 
Ruhm und Größe der von Rudolf II. in Prag angehäuften B 
Sammlungen sind weithin bekannt. Ebenso kennt man die Schic 
schlage, die sie später ereilten. Nach Rudolfs Tod wurde ein T: 
Kunstwerke nach Wien gebracht, aber einen besonders sch 
Schlag bedeutete der Einfall der Schweden im Jahre 1648 un 
damit verbundene Abtransport der Prager Kunstschätze nach S 
den. S0 geschah es, daß im Jahre 1650 in der berühmten „S-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.