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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 75)

 
 
1 es stets Menschentypen von monu- 
ntoler Zeitlosigkeit (Österr. Biogr. 
(ikon), 
e schon erwahnt, lebte der Künstler 
23 Jahre in Langenzersdcrf, in 
lchem Zeitraum ein überwiegender 
l seines Lebenswerkes entstand. 
ncher der älteren Ortsbewohner hat 
'h persönliche Erinnerungen an den 
ister. Um diese aufzufrischen und 
auch der iüngeren Generation 
en Einblick in sein Schaffen zu ver- 
teln. veranstaltete das Museum der 
rktgemeinde Langenzersdorfdie ein- 
tgs erwöhnte Gedüchtnisausstellung, 
die der Sohn des Künstlers. l-lerr 
iller Hanak, einen Großteil der 
mnate zur Verfügung stellte. Ziel 
' Ausstellung war es, einmal auch 
i Menschen Anton Hanak zu zeigen. 
übersichtlicher Anordnung waren 
Abschnitte: Kindheit und Lehrzeit, 
inder- und Studienjahre, Aufstieg 
1 Höhepunkt und schließlich die 
Jerufung. durch Originaldokumente, 
efe, Tagebücher. Photos, Zeich- 
KAERKLJNCEN 
Jl Kulturberichtc aus isiiedemsieiieizii, 
wtrtqt" der „Amtlichen Nachrichten dar 
0 londesregierunq", Jahrgang 1964. 
Jlrye 2 (März), s 22 
gt. im"; Ankwicz-kiec-iioveii, Aiiiori 
anük und Ltftl, in: Kunstiahrbuch der 
odt LtftZ 1951. s. 71 78. 
3 Anton Hanak. Der letzte Mensch, 1917. 
Bronze. 235 cm 
4 Anton ltanak. Eva. 1920. Marmor. 185 crn 
5 SelbStpDrtratAnton HGIYOkS,1903 Marmor. 
65 cm 
nungen und Plastiken belegt und gaben 
einen umfassenden Einblick in seinen 
Lebenslauf sowie in seine künstlerische 
Entfaltung. Die Gruppierung der Aus- 
stellungsobiekte war so vorgenommen 
worden, daß um die lebensgroße 
Marmorplastik der Eva als Zentral- 
t"igur der Lebensweg des Künstlers 
in der vorhin beschriebenen Gliederung 
abrollte. durch die beiden Themen 
..Hanak in Langenzersdorf" und 
..l-lanak als Musiker" vortrefflich er- 
gänzt. War die Eva symbolisch für all 
die vielen Frauengestalten, die Hanak 
immer wieder aufs neue und mit 
wachsender Beseelung formte, so sollte 
durch die Aufstellung der Überlebens- 
großen Bronzeplastik Der letzte Mensch 
ein anderer Themenkreis angeschlagen 
werden: dieser ausgemergette Leib. 
Anklage und demütiges Opfer zugleich, 
ist die Auseinandersetzung des Künst- 
lers mit dem Grauen des Krieges 
und stellt einen Höhepunkt an künst- 
lerischer Ausdruckskraft dar, die sich 
in einer Reihe vorhergegangener 
1 Vgl. CIEIHBHS Holzmeisler. Das Errinyet- 
Denkmal in Ankara, lh' Profil (Öslerr. 
Moriulshefte fur bildende Kunst). Heft 1. 
Jonner 1934. S 11715. 
4 Max Eisler. Anton Hanak, Rikolo Verlag. 
Wien 1'921. S. 1B. 
3 Gedenkschritt (iir Prof. Anton Hanak, Mu- 
seumsverein Langenzersdorf. 19b} 
26 cm hohe Specksteinschnitzerei, den 
Kopf des Musikers darstellend. ferner 
eine aus drei bewegten Figuren kom- 
ponierte 40 cm hohe Bronzeplastik 
sowie mehrere „ptastische Skizzen" in 
Gips. Eine ebenfalls ausgestellte Hand- 
schrift des Meisters schildert den Lei- 
densweg, den die Denkmalplane zwi- 
schon 1925 und 1933 durchmachten, 
bis Hanak endlich FESIQOiEFl und 
HSElFlCFi falschen Gönnern seine wahre 
Meinung sagt" (Dr. Franz Eppel). 
So kommt es. doß in Wien noch immer 
ein Denkmal fur Gustav Mahler fehlt, 
das darüber hinaus nach dem Willen 
l-lanaks ein Hgroßes Symbol MUStK" 
hätte werden sollen, ..eine Überlebens- 
große Bronze. eine plastische Form, die 
uns in Wien noch fehlt", 
Eine wertvolle Ergänzung der Aus- 
stellung bot die zweimalige Wieder- 
gabe eines Lichtbildcrvortrages. den 
Prof. Hanak im Jahre 1925 an der 
Wiener Urania gehalten hat und der 
nun von Herrn Polak-Mürzsprung an 
Hand der Originolunterlogen wieder- 
holt wurde. Der Vortragende hat auch 
eine Gedenkschrift zusammengestellt, 
die anlaßlich der Ausstellung vom 
Museumsverein Langenzersdorf heraus- 
gebracht wurde? Schließlich ist noch zu 
berichten, daß durch Kranznieder- 
legungen am Ehrengrab des Künstlers 
am l-tietzinger Friedhof sowie beim 
Longenzersdorf 
Kriegerdenkmal in 
 
Antar 
(1922 nach Planen 
errichtet) des großen Meiste 
wurde. Durch die am 7. Jö 
erfolgte Gründung des Anti 
Archivs im Rahmen des 
Longenzersdorf soll eine 
Pflege seines Andenkens eri 
gleichzeitig der Versuch unti 
werden, den weit verstreu 
lerischen Nachlaü zu samme 
wird um die Mithilfe aller 
Stellen gebeten, 
Rückblickend kann festgestel 
daß die Veranstaltungen 
enzersdorf eine würdige Einlz 
30. Todesjahr dieses grof: 
reichischen Bildhauers dars 
ist zu erwarten, daß dem di 
Wiener Festwochenmotto erii 
i Anbruch unseres Jahrhund 
und Kultur nach der Jal 
wende - sich weitere Geli 
bieten werden. auf das L 
Wirken dieses zu Unrecht vi 
Erneuerers der plastischen Ki 
reichs einzugehen.
	        
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