irfer1741, in Salzburger Privatbesitz 7' (Abb.
).
(ommt es, daß wir von Mildorfers späterer
ahn so wenig wissen, daß er so unbekannt
.3 Das Hochaltarblatt von Neustift bei Bri-
:las Kuppelfresko und die Ausstattung der
a von Hafnerberg (Abb. 14) sind noch be-
nde Hauptwerke dieser frühen Zeit. In den
en der späteren Jahre, die zudem vielfach
thmen und Ungarn liegen und wenig er-
it sind, scheint uns - in der Großmalerei -
Profilierung gegenüber Maulbertsch un-
cher zu werden. Seine Tafelmalerei - meist
niert - ist iedoch großteils verschollen.
heint kein Unternehmer gewesen zu sein,
erne Großaufträge - einer Truppe von Mit-
tern vorstehend - übernahm. Zeitweilig ar-
er mit Johann Wenzel Bergl zusammen.
1r u. E. ein empfindsamen leidender Typ,
"emd, falsch reagierend: Seit 1751 Professor
zr Akademie, wird er 1756 fristlos entlassen,
er sich weigert, Steuern zu zahlen. Nach
langen Mühen gnadenweise wieder ange-
als Fünfziger schon schwer krank, von
ungen heimgesucht, stirbt er einen lang-
n Tod in tiefer Armut.
IClI sind die Erkenntnisse, die dieser Fall uns
kt. Zur Person des Künstlers: Er wird uns
zarer als ein sensibles Malergenie, zu Gro-
l. Mildorfer, Pieta, Altarblatt in St. Moritzen
ei Telfs. 169 x 115 cm, signiert und datiert 1742
l. Mildorfer, Verherrlichung Mariens. Kuppel-
esko der Ffarrkirche von HafnerberglNÜ,1743
rkungen 23-27
n Hofrat Dr. Leo Wildner wird für die Publika-
ierlaubnis gedankt.
frühen Werke Maulbertsch: sind provinziell-schwä-
'l geprägt. Das Kirchstettener Dedxenbild steiit wohl
r dem Eintiiiß s. Appidnis und Tro ers, während
len Jahren kurz rltldt 175D Mildorfers influß evident
int. Die bisherige Rolle Maulbertschs dis Stilpräger
er Generation ist wohl zu revidieren. Inwieweit
ke Mildorfers Maulbertsch zugeschrieben sind, be-
nach einer gründlichen s eziellen Untersuchung,
trt bei Elisabeth Payer, e. a. s. 2.
lllff für das Altarblatt der Schottenstiftsgalerie, Wien.
Eccel, a. a. 0., s. 4a. - Wilhelm Reiisdiei, Die
mlurtg Wilhelm Reiisdiei, München 196a, KciL-Nr. av
6a (als „Troger-Kreis", für die Schlaßkapelle in
ttice, CSSR).
lerfasser dankt Herrn Dr. Bruno Bushart für
bedeutenden Hinweis auf die Bilder der
istödter Ausstellung, den Herren Prof. Dr.
ird Maser und Dr. Hans Aurenhammer für
nde Diskussionen und Frau Dr. Liselotte
lka für wichtige heeresgeschichtliche Hin-
e. Herrn Wolfram Köberl und Herrn Fram-
Wall-Bayerfels, Innsbruck, wird für die große
bei der Beschaffung der Fotos gedankt.
iser Autor:
'. Kurt Rossacher
5024 Salzburg
istfach 12
ßem fähig, das früh scheitert aus Mangel an
Lebenskraft, ohne verdienten Ruhm zu erlangen.
Zur österreichischen Malerei dieser Zeit: Wie
sehr die politische Geschichte den Zeitstil prägte,
wie der neue Expressivismus in der Gegenwarts-
not wurzelt.
Zur Stellung Tirols: Wie dieser Stamm - den
Neapolitanern in ihrer Wirkung auf die Kunst
Roms vergleichbar - immer wieder, entzündet
am Erlebnis Italiens, frische Kräfte originürster
künstlerischer Empfindung in die geböndigte
Formenwelt Wiens entsendet, Wellen der Erre-
gung werfencl, bis sie wieder aufgehen im
Klassischen.
Zur Frage der Stilprägung und zur Rolle des
Franz Anton Maulbertsch schließlich: daß Mil-
dorfer schon 1742 virtuos einen Stil vorträgt,
den Maulbertsch - bei Mildorfers erster Pro-
fessur 1751 nach Schüler der Akademie - frühe-
stens erst am Ende der vierziger Jahre vorzu-
weisen hatte 1'.
Die Merkmale dieses Stils, von Michciilov als
nprovinzielle Formkraft" apostrophiertzs, sind
neben der Steigerung der Farbwerte und Licht-
kontraste, der arhythmischen Kompositionsweise
und der impulsiven skizzenhoften Pinselführung
vor allem Verfremdungen des Physiognomischen
und heftige, bis zur Verrenkung übersteigerte
Bewegungen.
Die fünf Kriegsszenen werden wohl zur Auffin-
dung weiterer Schlachtenbilder Mildorfers füh-
ren. Sie können auch - zusammen mit anderen
gesicherten Werken - wie der Skizze „Abschied
der Apostelfürsten" im Germanischen Museum"
und den beiden Skizzen der Himmelfahrt Ma-
riens der Sammlung Reuschel" - zur Zuweisung
anderer Funktionsskizzen führen. Dazu würde
eine Veröffentlichung seiner Großmalerei viel
beitragen. Die andere Seite seines Schaffens -
mit akademischer Sorgfalt ausgeführte Ulge-
mälde - wird in der Pietd von Telfs ein wich-
tiges Vergleichsstück finden.
Neben dem älteren Paul Troger, der die Be-
wältigung der Manumentalaufgaben des Freskos
lehrte, wird man daher künftig Josef lgnaz Mil-
dorfers Lehrerpersönlichkeit als stilprägend für
die Malkunst der neuen Wiener Avantgarde nach
1750 hervorheben müssen. Er führt die expres-
siven Tendenzen Magnascas weiter und be-
gründet damit - als unmittelbaren Ausdruck
aktuellster Ereignisse und Situationen - den
neuen Wiener Stil eines extremen Expressivis-
mus. Er beherrscht aber auch die verfeinerte
Malkultur des zeitgenössischen Venedig in höch-
ster Vollkommenheit.
Möge diese Studie dazu beitragen, diese Er-
kenntnisse in ein besonderes und neues Licht zu
rücken.